Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Titel: Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina L'Habitant
Vom Netzwerk:
aus einem denn einmal werden soll, helfen den Lernenden, eine Marke »Ich« aufzubauen. Handwerkliche Erziehung steht an diesen Schulen ebenfalls hoch im Kurs, weil Forschung ohne Praxis nicht möglich ist. Arbeit wird nicht nur
mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen verstanden. Kreativität fließt hier ganz entscheidend in die ganzheitliche Menschwerdung mit ein.
    Doch warum ist und bleibt eine menschenwürdige Bildung immer noch ein Privileg für Minderheiten, wenn doch immer mehr Menschen erkennen, was der ehemalige wissenschaftliche Leiter der Bielefelder Laborschule und Professor für Schulpädagogik Klaus-Jürgen Tillmann formuliert: dass wir keine Privatschulen bräuchten, wenn sich die staatlichen Schulen nur stärker reformpädagogisch orientieren würden?
    Das ist auch für mich die entscheidende Frage, zumal die Reformschulen doch ständig hervorragende Ergebnisse in Untersuchungen wie beispielsweise der PISA-Studie erzielen. Unser Bildungssystem muss von Vorbildern lernen, die sich nachweislich bewährt haben. Es darf nicht weiter an restlos veralteten Strukturen kleben bleiben, die in erster Linie immer noch zuhauf Verlierer produzieren. Nur durch einen Lernprozess des ganzen Systems erhalten alle Kinder unserer Gesellschaft die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen.
    Die Konzepte liegen vor unseren Füßen, wir müssen sie nur umsetzen. Wir müssen nur die Ärmel hochkrempeln und Leistungsbereitschaft aufbringen. Es kann nur Vorteile für jeden Menschen bringen, eines der ersten Gebote der wahren Lebensgewinner zu übernehmen: Lerne zu geben!
    Reformschulen geben alles, was Menschen für ihr Gedeihen brauchen: ein zweites Zuhause, einen geschützten Rahmen, in dem Schüler Fehler machen dürfen, einen Ort, wo sie Unterstützung bekommen, Vorfreude auf eigene Erfahrungen erleben können, Lust auf die Welt verspüren. Etwa 90 Prozent der Menschen finden heute alles zu anstrengend. Und gerade diese Schulen unternehmen enorme Anstrengungen, um die Schüler zu motivieren. Sie ermutigen die jungen Menschen, gegen den Strom zu schwimmen. Ref 31

    Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.
Hört man damit auf, treibt man zurück.
    (Laotse)
    Entscheidend ist es, das Richtige zu geben, damit aus dem Geben kein passives Nehmen entsteht. Es muss dem Menschen alles gegeben werden, damit er aus eigener Kraft die für ihn entscheidenden Schritte selbstständig gehen kann. In Einklang mit der Überzeugung des großen Pioniers der Aufklärungspädagogik, John Locke, glaube ich, dass Kinder, die mit Lust und aufrichtiger Freude lernen durften, überall eine Beschäftigung finden und ihren Weg eigenverantwortlich gehen. Nach John Lockes Überzeugung sind neun von zehn Menschen das Produkt ihrer Erziehung. Wenn man diesen neun Menschen sagt, sie hätten nicht das Zeug zum Sieger, dann werden sie verlieren. Glaubt man jedoch an ihr Potenzial, dann werden diese neun ihre Fähigkeiten entdecken und zum Allgemeinwohl ihren Beitrag leisten können. Mit dem Geist verhält es sich wie mit dem Wasser, welches man, wenn das Rinnsal noch klein ist, mit der Hand in die eine oder andere Richtung lenken kann. Ist der Bach im Laufe der Jahre dann zu einem Strom angeschwollen, lassen sich nur noch schwer Korrekturen vornehmen.
    Deshalb möge jeder an dieser Stelle sich, mit Blick in den Spiegel, der Frage stellen, wie viel er dazu beitragen möchte, dass der Prozess der Erziehung für alle zu einem ermutigenden, spannenden Stück Lebensweg werden kann. Denn in der Schule werden die gesellschaftlichen Richtungen vorgegeben. Es sind die Gesellschaftsmitglieder selbst, die darüber befinden, ob sie weiter an Systeme der Ausbeutung oder an Win-Win-Systeme glauben wollen. Die breite Masse hat jederzeit die Macht und die Verantwortung, sich von Sklaverei oder anderen erdrückenden Zuständen zu verabschieden.

    Alle Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Schauen wir uns also ein paar Beste an! Fast immer zählen gerade die Menschen zu den erfolgreichsten, die ihre Talente zur Entfaltung brachten, aus den konventionellen Schulsystemen ausbrachen und mit Begeisterung ihre eigenen Ziele verfolgten. Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin, Jackie Kennedy und der Schauspieler Tom Gerhardt besuchten eine Montessori-Schule. Hans-Dietrich Genscher, Helmut Kohl und Eberhard Diepgen sind prominente Waldorf-Eltern. Der Schauspieler Heiner Lauterbach, der Manager Wolfgang Porsche und der Unternehmer Dr. Michael Rogowski waren

Weitere Kostenlose Bücher