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Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen

Titel: Du machst Schule!: Warum das Bildungssystem versagt, was junge Menschen wirklich lernen müssen und wie wir ihnen dabei helfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina L'Habitant
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diesem Blickwinkel verschieben sich auf einmal die Prioritäten und man fragt sich: Was muss der Mensch denn wirklich lernen, um dem Leben mit Mut und Vertrauen zu begegnen? Da gibt es viel Wichtigeres als reines Schulwissen aus Büchern. Zum Beispiel die Arbeit an der inneren Einstellung. Dafür bedarf es keiner neuen Schulreformen, sondern des Blickes auf das eigene Spiegelbild.
    Der Lehrer in der Schule der Zukunft
    Starke Veränderungen in der Gesellschaft verlangen auch nach Erneuerung im Schulsystem. Es geschieht heute mehr und mehr, dass Eltern in ihrem erzieherischen Auftrag stark verunsichert sind und diese Aufgabe gern an die pädagogischen Fachkräfte delegieren. Folglich muss die Schule oft als Sündenbock für erzieherische Versäumnisse herhalten. Die Lehrer berufen sich im Gegenzug dann gern auf ihre Funktion als Wissensvermittler und kritisieren, dass die erzieherische Arbeit im Elternhaus geschehen muss und dort eben nicht gut geleistet wird. Und die Politiker schließlich reagieren nach Wählergunst und versuchen, den allgemeinen Unmut mittels ständiger Reformen zu besänftigen. Schulleitungen sind häufig in erster Linie mit ihrem eigenen Bild in der Öffentlichkeit beschäftigt statt damit, ihrer Schule tatsächlich ein klares Profil zu verleihen. Die Verantwortung für das Desaster möchte niemand übernehmen. Als Prügelknaben müssen meist die Lehrer herhalten, denn sie sind das schwächste Glied in der
Kette und sollen es richten, obwohl sie es doch nie allen recht machen können. Kein Wunder, dass sie in eine Vermeidungshaltung flüchten. Sie fühlen sich absolut überfordert und dabei alleingelassen, Wissen zu vermitteln, Sozialarbeit zu leisten und Erziehungsdefizite auszugleichen. Eigentlich kann man niemandem mehr raten, diesen Beruf zu ergreifen. Im Alltag wird der Lehrer stets von irgendeiner Seite angegriffen und des Versagens bezichtigt. So gut wie nie bekommt er Anerkennung und Wertschätzung für sein pädagogisches Engagement. Und da er von der Schulbank bis zum Referendariat stets nur gelernt hat, wie man sich am besten fügt, weiß er gar nicht, dass man für Respekt und Ansehen selbst sorgen und sich vor allem zu einer eigenen Identität bekennen muss.
    Lehrer brauchen mehr denn je ein eigenes Profil, das sie selbstbewusst nach außen kommunizieren, um als Lehrmeister akzeptiert zu werden. Die Lehrer von heute beweisen viel zu wenig Führungsqualität und Selbstbewusstsein. Doch gerade diese Fähigkeiten sind vonnöten, damit Schule überhaupt optimal gelingen und sich das Klassenzimmer wieder zu einer gelungenen Lernwerkstätte entwickeln kann. In der freien Wirtschaft haben die Themen Führungskompetenz und Leitbildfunktion höchste Priorität, wenn Management funktionieren soll. Die Regeln, die dort für Führungspersönlichkeiten gelten, müssen auch für die Pädagogik gelten. Wir brauchen mehr denn je den pädagogischen Manager.
    Der neue Lehrer – ein pädagogischer Manager
    In der freien Wirtschaft bekommen Arbeitnehmer und Freiberufler Weiterbildungsmaßnahmen angeboten, die in dieser Form einem Lehrer zeit seines Lebens nicht begegnen. In Unternehmen weiß man eben, dass ohne entsprechende Führungskompetenz niemand erfolgreich die Ziele eines Unternehmens umsetzen kann. Und auch Schule kann nicht gelingen,
wenn der Lehrer eine Klasse nicht führen kann oder will.
    Wahre Vorbilder sind ehrlich, offen, selbstverantwortlich, entscheidungsfreudig, kommunikativ und konfliktfähig. Sie wissen, wie wichtig und kaum korrigierbar ein erster Eindruck ist. Ihnen ist bewusst, dass nur derjenige ernst genommen wird, der überzeugend auftritt, zielgerichtet agiert, über Kenntnisse in der Gesprächsführung verfügt, Authentizität vermittelt, Durchsetzungsstärke beweist, sich seiner Körpersprache bewusst ist, eine Marke »Ich« aufbaut, seine Stärken zeigen und zu seinen Schwächen stehen kann, sich selbst und seine Mitarbeiter motivieren kann und ihnen beispielhaft vorausgeht.
    Auf die Pädagogik übertragen bedeutet das: Ein Lehrer ist erst dann erfolgreich und vorbildlich, wenn er die Talente der Schüler erkennt, sie entsprechend fördert, sie zu Spitzenleistungen befähigt, Konflikte und Angriffe im Alltag meistert, ein glaubwürdiges Bild in der Öffentlichkeit abgibt, konsequent seine Ziele verfolgt, ein positives Selbstbild aufbaut, einen glaubwürdigen Eindruck vermittelt und gut präsentieren kann. Diese Faktoren werden im Studium überhaupt nicht berücksichtigt

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