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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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schon mal mitgemacht. Falls ihr noch nicht von selbst darauf gekommen seid, wir haben Einschluss. Kein Schüler darf das Gebäude verlassen.«
    Madison hebt die Hand. »Darf ich zur Toilette gehen?«
    »Tut mir leid, Madison.«
    »Aber ich muss wirklich ganz dringend! Ich verspreche, ich mache ganz schnell.«
    »Die Regeln für den Einschluss verbieten, sich in den Fluren aufzuhalten.« Shevelenko sieht auf ihren Computer. »Nutzt die Zeit, für den Test nächsten Mittwoch zu lernen.«
    Eine Viertelstunde später klopft ein Bulle an Shevelenkos Tür.
    »Was meint ihr, wer heute hochgenommen wird?«, flüstert ein Typ namens Frank, während unsere Lehrerin sich vor der Tür mit dem Polizisten unterhält.
    Ram hebt abwehrend die Hände. »Du brauchst mich gar nicht so anzusehen, Mann. Ich werde bestimmt nicht riskieren, aus dem Fußballteam zu fliegen. Außerdem würde meine Mom mich höchstpersönlich verhaften, wenn sie rausfände, dass ich so ’nen illegalen Scheiß mache.«
    Shevelenko kommt zurück ins Klassenzimmer. »Carlos Fuentes«, sagt sie laut und deutlich.
    ¡Carajo! Sie hat tatsächlich meinen Namen gesagt. »Was gibt’s?«
    »Komm her.«
    »Mann, jetzt bist du geliefert«, sagt Frank.
    Ich gehe zu Shevelenko, und alles, was ich wahrnehme, sind ihre Barthaare, die sich auf und ab bewegen, als sie sagt: »Da draußen sind ein paar Leute, die sich mit dir unterhalten wollen. Folge mir.«
    Mir ist klar, dass alle in meiner Bioklasse wissen, warum ich rausgerufen werde. Die Sache ist, ich habe keine Drogen in meinen Hosentaschen oder meinem Spind. Vielleicht haben die herausgefunden, dass ich aus Mexiko eingereist bin, und wollen mich dorthin zurückschicken, obwohl ich in Illinois geboren bin und daher amerikanischer Staatsbürger.
    Auf dem Gang kommen zwei Cops auf mich zu. »Bist du Carlos Fuentes?«, fragt einer der beiden.
    »Yeah.«
    »Kannst du uns zeigen, wo dein Spind ist?«
    Mein Spind? Ich zucke mit den Achseln. »Klar.«
    Ich gehe zu meinem Spind, die policía ist so dicht hinter mir, dass ich ihren Atem in meinem Nacken spüren kann. Ich komme um die Ecke und sehe einen K9-Polizeihund, der meinen Spind anbellt. Was zum Teufel geht hier vor?
    Der Hund wird von seinem Führer aufgefordert, Sitz zu machen.
    Mr House steht neben meinem Spind.
    »Carlos, ist das der Spind, der dir zugeteilt wurde?«, fragt er mich.
    »Ja.«
    Er macht eine dramatische Pause, bevor er sagt: »Ich frage dich das nur einmal. Hast du Drogen in deinem Spind?«
    »Nein.«
    »Dann macht es dir bestimmt nichts aus, ihn zu öffnen, oder?«
    »Nö.« Ich gebe die Kombination ein und öffne die Tür.
    »Was ist das?«, fragt einer der Cops und zeigt auf Kiaras Plätzchenmagneten. Er tritt einen Schritt näher, um sie sich genauer anzusehen, und der K9-Hund flippt völlig aus. Der Polizist pikst mit dem Finger in eins. »Das sind Plätzchen«, konstatiert er das Offensichtliche.
    »Ich glaube, Ihr Hund hat Hunger«, sage ich zu ihm.
    Der zweite Cop wirft mir einen vernichtenden Blick zu. »Du, sei still. Sie sind wahrscheinlich voller Drogen, und du verkaufst sie.«
    Drogenplätzchen? Macht er Witze? Das sind nichts anderes als altbackene Plätzenmagneten, verdammt. Ich fange an zu lachen.
    »Du meinst wohl, das sei witzig, Bürschchen?«
    Ich räuspere mich und versuche meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu kriegen. »Nein, Sir.«
    »Hast du diese Plätzchen gebacken?«
    »Ja, Sir«, lüge ich, weil es sie nichts angeht, wer sie gebacken hat. »Aber Sie sollten sie besser nicht abmachen.«
    »Warum nicht? Angst, wir finden heraus, was in ihnen steckt?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein. Glauben Sie mir, es sind nur Plätzchen.«
    »Netter Versuch«, sagt der Cop.
    Der Direx ignoriert meine Warnung und versucht einen der Plätzchenmagneten zu lösen. Das Plätzchen zerbröselt in seiner Hand. Ich huste, um zu verbergen, dass ich wieder gegen das Lachen ankämpfen muss, als er die braunen Brösel in der Hand hält und daran schnüffelt. Ich frage mich, was Kiara davon halten würde, wenn sie wüsste, dass ihre Plätzchen Gegenstand einer Untersuchung sind.
    Einer der Polizisten zerkrümelt ein zweites Plätzchen und versucht ein kleines Stück, um zu sehen, ob er Spuren illegaler Substanzen darin schmecken kann. Er zuckt mit den Schultern. »Ich schmecke nichts.« Er hält den Rest des Plätzchens dem K9-Hund unter die Nase. Der Hund beruhigt sich. »Die Plätzchen sind sauber«, sagt er. »Aber da ist noch mehr in dem Spind. Hol

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