Du sollst meine Prinzessin sein
hatten, und an ihre eigene Ekstase.
Ihre Hände glitten von seinem Rücken, seine Haut begann bereits abzukühlen. Er ist schon eingeschlafen, dachte sie und zog die Decke über ihn und sich. Mit einem leisen Seufzen ergab auch sie sich dem Schlaf.
„Principessa, je suis enchanté.“
Ihre Hand wurde ergriffen und was folgte, war ein vollendet galanter Handkuss. Lizzy lächelte unsicher. Jean-Paul richtete sich wieder auf und betrachtete sie anerkennend. Er sagte etwas auf Französisch zu Rico.
Rico grinste. „Das bin ich in der Tat“, erwiderte er. „Sehr glücklich. Aber wir sollten jetzt besser anfangen, bevor Ben sich langweilt.“
Doch Ben schien sich entschlossen zu haben, sein bestes Verhalten an den Tag zu legen und wie ein kleiner Engel auszusehen, was ihm in den neuen schicken Kleidern auch mit Leichtigkeit gelang.
Dasselbe galt für Lizzy.
Zum hundertsten Mal stockte Rico der Atem.
Sie saß auf dem Sofa in dem Salon der Villa – ein ebenso überladener Raum wie das Esszimmer, aber für diese Zwecke ideal – und sah einfach fantastisch aus.
Jean-Paul machte Aufnahme um Aufnahme. Und als Rico an der Reihe war, erst nur mit seiner Frau, dann mit Ben als kleine Familie fotografiert zu werden, schimmerte unverhohlen das Glück in seinen Augen.
Schließlich legte sein Freund die Kamera beiseite. „Bon chance, mon vieux“ , sagte er. „Ich wünsche dir alles Gute.“ Die Männer schüttelten einander die Hände, dann war es für Jean-Paul auch schon wieder an der Zeit abzureisen.
Jetzt blieb nur noch eine Sache zu erledigen. Rico lud die Bilder von der digitalen Kamera auf seinen Computer. Während Lizzy und Ben sich umzogen, schickte er eine E-Mail an Luca.
Sie bestand aus einem einzigen, sorgfältig ausgewählten Bild.
Das würde genügen.
Nachdem er die Mail verschickt hatte, starrte er noch einen Augenblick auf den leeren Bildschirm.
Dann loggte er sich aus dem Programm aus und begab sich auf die Suche nach seiner Frau.
Lizzy lebte mitten in einem Traum. Alles war so wundervoll, dass es einfach ein Traum sein musste.
Die ganze Welt schien verzaubert. Jeder Moment, jede Sekunde jeden Tages – und, oh ja, jede Nacht – war erfüllt voneinem Glück, wie sie es nie für möglich gehalten hatte.
Wie konnte sie nur so glücklich sein?
Dabei kannte sie längst die Antwort.
Rico …
Sie brauchte nur seinen Namen zu flüstern, ihn nur anzusehen, nur seine Stimme zu hören, seine Hand zu nehmen, seine Berührung zu spüren, um zu wissen, warum sie dieses unglaubliche Gefühl von Glück bis in die Tiefen ihres Herzens empfand.
Es ist seltsam, ging es ihr durch den Kopf. Äußerlich betrachtet vergingen die Tage wie zuvor. Sie verlebten unbeschwerte Ferien. Sie spielten mit Ben am Strand, schwammen im Pool, entspannten sich in der Sonne, taten alles und nichts und unterhielten sich über alles und nichts.
Und doch war jetzt alles anders.
Am Tag waren die Zeichen nahezu unsichtbar, eine flüchtige Berührung, eine allgemeine körperliche Nähe, die von der Intimität ihrer Beziehung kündete. Eine Umarmung für Ben bedeutete auch eine Umarmung für sie, ihre Hände berührten sich häufiger, wenn sie mit ihm spielten, die warmen wissenden Blicke, mit denen sie einander betrachteten.
Aber bei Nacht! In der Nacht wurde die wundervolle Verzauberung des Tages zu einer goldenen Ekstase. Einer Ekstase, die mit jeder Berührung, jeder Liebkosung ihren Körper zum Schmelzen brachte, bis die lodernden Funken zu glühenden Flammen geworden waren und sie hell wie einen Stern aufleuchten ließ.
Und Lizzy wusste, dass Rico dasselbe empfand. Wenn sie seinen starken männlichen Körper in den Armen hielt, spürte sie, wie dieselben Flammen in ihm brannten und zu demselben alles verschlingenden Feuer wurden.
„Wie … wie kann es so wundervoll sein?“, fragte sie eines Nachts.
Er antwortete nicht, zog nur ihren Körper enger an seinen und streichelte sanft über ihren Rücken, während die Erschöpfung, die unweigerlich dem Höhepunkt folgte, sichlangsam in ihnen ausbreitete.
Dann murmelte Rico einige Worte auf Italienisch, die sie nicht verstand, aber die sie wie Honig durchströmten.
Die Nacht stahl sich ins Zimmer und einander in den Armen haltend, schliefen sie ein. Und Lizzy träumte vom Paradies, denn genau dort befand sie sich.
Lizzy cremte Ricos Rücken ein. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf einem Liegestuhl. Ben war mit frischer Energie von seinem Mittagsschlaf erwacht und
Weitere Kostenlose Bücher