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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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recht. Denn es gab keinerlei Belege für das, was Cynthias Bauchgefühl ihr sagte: dass irgendwas mit dem Medikament nicht stimmte. Eigentlich war das genaue Gegenteil der Fall. Auf den ersten Blick war Damiens Vorschlag gar nicht so unvernünftig. Er wollte nur, dass sie 24/7 einmal ausprobierte. Eine Woche ihres Lebens war wirklich nicht so viel verlangt.
    Sie dachte an all die Artikel, die sie gelesen hatte, an Marcus’ Worte damals im Pub: Sie werden nicht mehr weitermachen wollen wie zuvor. Und dir wird es genauso gehen. Sie sah Damien nachdenklich an. »Du sagst, das muss kein Dauerzustand werden … aber das wird es zwangsläufig, nicht wahr?«
    Er sah sie fragend an. »Entschuldige, aber ich kann dir nicht ganz folgen. Die Pille wirkt nur eine Woche lang. Das steht sogar auf dem Etikett.«
    »Ja, aber dabei sind wir ausschließlich auf die Aussage von Stay Up angewiesen: Denn ich weiß von keinem Fall, wo jemand, der nicht an Narkolepsie leidet, nur eine einzige Pille genommen und dann gewartet hätte, bis die Wirkung komplett abklingt. Hast du auch nur von einer einzigen Person gehört, die das getan hat? Der Sentinel hat jede Menge Konsumenten befragt, darunter auch zahlreiche Studenten, die geschworen haben, sie würden das Mittel nur währenddes Examens nehmen. Aber das Examen ging vorbei – und sie haben ihre Kapseln Woche für Woche weitergenommen, pünktlich wie ein Uhrwerk.«
    Damien zuckte die Achseln. »Das wusste ich gar nicht, aber es wundert mich auch nicht weiter. Wenn man erst mal eine Woche ohne Schlaf verbracht hat, kommt einem die Vorstellung, so viele Stunden am Tag einfach nur rumzuliegen … ziemlich bescheuert vor, ehrlich gesagt.« Er griff in seine Jackentasche und zog ein Glasfläschchen hervor. Er öffnete es, nahm eine blau-weiße Kapsel heraus und legte sie neben ihr Weinglas. »Also, warum stellst du dich deinen Ängsten nicht und versuchst es einfach mal? Das hier hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem … was dein Vater getan hat. Und wenn es dir nicht gefällt, kannst du die Erste sein, die nach einer Tablette aufhört. Aber ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird . Weil wir dann mehr Zeit füreinander haben. Und du es dann diesem Marcus so richtig zeigen kannst.«
    Cynthia nahm die Kapsel zwischen Daumen und Zeigefinger und zwang sich, sie so nüchtern zu betrachten wie ein Juwelier einen Edelstein. Nach einigen Sekunden merkte sie, wie ihre Anspannung sich löste. Schon äußerlich hatte diese Kapsel keinerlei Ähnlichkeit mit den Schmerztabletten ihres Vaters. Außerdem bat Damien sie nur, eine einzige zu nehmen. Sie drehte sie zwischen ihren Fingern hin und her und kam kurz in Versuchung. Es wäre wirklich praktisch, wenn ihr Tag mehr Stunden hätte.
    »Na los«, murmelte Damien, zog ihre freie Hand an seine Lippen und küsste ihre Finger. »Was hast du schon zu verlieren?«
    Und dann war ihr Gesicht blau, ganz blau! Die verzweifelten Schreie des Draycott-Probanden hallten ihr in den Ohren. Sie versuchte sich einzureden, dass das ein Einzelfall und vermutlich ganz irrelevant war. Das sagte ihr zumindest die Vernunft. Aber ihr Instinkt sagte etwas anderes.Sie steckte die Kapsel in ihre Handtasche. »Ich denk drüber nach.«
    Damien nickte. Doch sie sah eine Spur seines früheren Ärgers über sein Gesicht huschen. »Gut. Denn es ist mir wichtig, unseretwegen . Ich will, dass wir zusammengehören.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Mund. »Ich dachte, das tun wir bereits«, sagte sie leise.

PHASE DREI
    Schlaf – diese kleinen Stückchen des Todes: Oh, wie ich sie hasse.

    Edgar Allan Poe

19
    An dem Tag, an dem ich meinen Job verlor, hatte ich genau neun Monate nicht geschlafen.
    Eine alte Frau war in den Laden gekommen und konnte sich einfach nicht entscheiden. Ich war alte Leute gewöhnt, es kamen viele davon zu Full Bloom. Sie brauchten immer ewig, Zeit bedeutete ihnen nichts. Irgendwie seltsam, dass jemand, der dem Tod so nahe ist – vielleicht schon mit einem Fuß im Grab steht –, bereit ist, eine Viertelstunde seines kostbaren restlichen Lebens zu opfern, um sich Gedanken über die richtige Rosenfarbe zu machen. Aber bisher hatte mich das nie gestört – ich wurde schließlich nach Stunden bezahlt.
    Das Problem war nur, dass ich immer reizbarer wurde. Kleinigkeiten, die mir früher nie was ausgemacht hatten, trieben mich plötzlich in den Wahnsinn. Sogar bei Katrina. Heute Morgen hatte ich sie angeschrien, weil sie so ein idiotisches Lied

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