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Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist

Titel: Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Cameron Stefanie Kremer
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Haarbüschel, die sich im Sieb zusammenklumpen, und müssen gewaltsam entfernt werden.
    Ich dachte gerade über diese Vorstellung von Sprechen und Denken nach, dachte daran, wie schwierig es für mich wäre, dies auszudrücken - oder nicht schwierig, aber doch anstrengend, als reichte es aus, diese Gedanken zu denken, als wäre es überflüssig oder weniger wert, sie auszusprechen, schließlich weiß doch jeder, dass bei einer Übersetzung etwas verloren geht, dass es immer besser ist, ein Buch im Original zu lesen ( À la recherche du temps perdu ). Eine Übersetzung ist lediglich eine subjektive Annäherung, und genau das empfinde ich bei allem, was ich sage: Es ist nicht das, was ich denke, sondern bloß das, womit ich meinen Gedanken, gefesselt von den Mängeln und Begrenzungen der Sprache, so nahe wie möglich kommen kann. Deshalb finde ich es oft besser, nichts zu sagen, als mich ungenau auszudrücken. Über all dies dachte ich gerade nach, als mir bewusst wurde, dass Dr. Adler etwas sagte.«Was?», fragte ich.
    «Sie wirken gedankenverloren. Woran denken Sie gerade?»
    «An nichts», sagte ich.
    Sie machte ein Gesicht, das deutlich zeigte, wie wenig überzeugend sie das fand.
    «Manchmal mag ich es nicht, meine Gedanken aussprechen zu müssen», sagte ich.«Darüber habe ich nachgedacht.»
    «Und warum mögen Sie es nicht?»
    «Ich weiß nicht. Sie gehören ganz einfach mir. Die Leute geben ja auch nicht in einem fort ihr Blut her oder so was. Ich sehe nicht ein, wieso immer erwartet wird, dass wir solche ureigensten Dinge hergeben.»
    «Die Leute spenden aber Blut», sagte sie.
    «Schon, aber nicht ununterbrochen. Und nur ein bisschen, vielleicht einmal im Jahr.»
    «Sie meinen also, Sie sollten nur ein bisschen von Ihren Gedanken mitteilen, einmal im Jahr?»
    «Nein», sagte ich.«Das habe ich natürlich nicht gemeint. Und wenn Sie tatsächlich glauben, ich hätte das gemeint, dann ist das nur der Beweis für meine Überzeugung, dass es absurd ist, miteinander zu reden, denn es ist unmöglich, dem anderen präzise zu vermitteln, was man denkt.»
    «Glauben Sie das wirklich?», fragte Dr. Adler.
    «Ja», sagte ich.«Das tue ich.»
    Sie machte eine Pause, als würde sie sich diese Feststellung durch den Kopf gehen lassen, und dann sagte sie:«Nun, wieso erzählen Sie mir nicht, was in Washington passiert ist?»
    Ich war geschockt. Noch nie hatte sie mir eine so direkte Frage gestellt oder überhaupt Interesse an irgendeinem speziellen Vorkommnis in meinem Leben gezeigt.«Wie?», fragte ich.
    «Ich sagte, wieso erzählen Sie mir nicht, was in Washington passiert ist. Ich habe bemerkt, dass wir noch nie darüber gesprochen haben. Ich denke, es wäre gut, wenn wir das täten.»
    «Ich möchte wirklich nicht darüber sprechen, was in Washington passiert ist», sagte ich.
    «Warum?»
    «Ich weiß nicht. Es ist dumm. Ich war - ich konnte mit der Situation nicht umgehen, und ich habe eine Dummheit gemacht. Aber das ist vorbei, es ist Vergangenheit. Ich möchte wirklich nicht darüber sprechen.»
    «Was haben Sie denn gemacht?»
    «Das wissen Sie nicht? Das haben meine Eltern Ihnen nicht erzählt?»
    «Nein», sagte sie.«Ich würde Sie nicht danach fragen, wenn ich es wüsste.»
    Das glaubte ich keine Sekunde lang.
    «Sie haben da an einer Art Regierungsseminar für Jugendliche teilgenommen?»
    Ich merkte, dass sie versuchte, mich mit harmlosen Fragen dazu zu bringen, darüber zu reden.
    «Ja», sagte ich.
    «Erzählen Sie mir davon», sagte sie.
    «Es war diese dumme, vermeintlich überparteiliche Veranstaltung, bei der aus jedem Staat zwei vermeintlich intelligente Schüler für eine Woche nach Washington, D.C., gebracht werden, damit man ihnen eintrichtern kann, wie wunderbar die amerikanische Regierung ist.»
    «Dann hatte Ihr Problem mit der Natur dieser Veranstaltung zu tun?»
    «Eigentlich nicht. Ich meine, sicher war das ein Problem, aber damit konnte ich umgehen.»
    «Ja, ich glaube auch, dass Sie gegen jede Indoktrinierung ziemlich immun sind.»
    Ich beschloss, auf diesen unverfrorenen Versuch, mir zu schmeicheln, nicht einzugehen, aber das schreckte Dr. Adler nicht ab.«Was war es dann?», fragte sie.«Was war das Problem? »
    «Diese Frage setzt eine Menge voraus», sagte ich.
    Sie sagte nichts, sondern forderte mich mit einer Handbewegung auf fortzufahren.
    «Sie setzt voraus, dass es ein ‹Problem› gab. Sie setzt voraus, dass ich weiß, was das Problem war. Sie setzt voraus, dass ich das Problem in

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