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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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Idiot. Okay, kannst du dich daran erinnern, ob du mal einen Freund hattest oder so? Evan ist der erste, an den ich mich erinnern kann. Wie traurig ist das denn? Er hat mich ganz schön mit seiner Zunge genervt.«
    Ich öffne die Lasche meiner Diät-Cola. »Ehrlich gesagt, so genau wollte ich das gar nicht wissen.«
    Lacey stützt die Ellbogen auf den Tisch, und das Lächeln auf ihren Lippen verblasst. »Weißt du, sie beobachten dich. Sie überwachen uns die ganze Zeit, auch wenn wir das nicht merken.«
    Ein eiskalter Schauder läuft mir über den Rücken, als ich Lacey ansehe. Ihre dunklen Augen sind mit blauem Lidschatten geschminkt, der Eyeliner gibt ihnen ein katzenhaftes Aussehen. Ihr blondes Haar ist an den Spitzen nach außen geföhnt, sehr adrett – auf eine fast schon komische Weise. Und plötzlich erkenne ich, dass sie überhaupt nicht so aussehen möchte. Dass es falsch ist.
    »Beobachten sie uns auch jetzt, in diesem Moment?«, flüstere ich in einem plötzlichen Anflug von Paranoia und beuge mich näher zu ihr.
    »Hier gibt es keine Wanzen oder so, aber sie registrieren, mit wem wir Kontakt haben. Wohin wir gehen. Sie achten auf Zeichen, die auf einen Misserfolg hindeuten.«
    »Und wenn sie sie entdecken?«
    Lacey strafft sich. »Keine Ahnung. Es gab keine Misserfolge. Bis jetzt.«
    Ich senke den Blick und denke, dass ganz bestimmt nicht ich die erste Person sein möchte, die ins Programm zurückgeschickt wird. Ich glaube nicht, dass ich es noch einmal ertragen könnte, dort eingesperrt zu sein, ganz allein. Ich fühle mich gut – ein bisschen verwirrt, aber nicht depressiv. Allerdings, wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich gar nicht, wie es ist, depressiv zu sein.
    »Egal.« Lacey seufzt, als würde sie lieber wieder zu unbeschwerteren Themen zurückkehren. »Wenn du willst, kann ich dich James vorstellen.«
    Ich schüttele den Kopf, versuche, die Anspannung loszuwerden, die nun meine Schultern zusammenzieht. »Muss nicht sein«, erwidere ich. »Ich bezweifele, dass er mein Typ ist.«
    Lacey schnaubt. »Woher willst du das wissen? Ich wette, bei dir haben sie auch alles ausgelöscht, was deine Dates betrifft.«
    Stimmt. Ich weiß gar nichts mehr über mich selbst. Ich weiß ja nicht einmal mehr, ob ich je einen Freund hatte.
    Lacey grinst. »Vielleicht stehst du ja auf Typen mit Moto rrad. Oder absolute Nervensägen.« Sie lacht, tief und ke hlig. »Ich sag dir was: Jetzt, da ich daten kann, wen ich will, probiere ich sie alle aus. Alle einunddreißig Geschmacksrichtungen. Es ist, als wär ich ein unbeschriebenes Blatt. Eine wiedergeborene Jungfrau.«
    »Aber denk bloß daran, dass ein paar von den einunddreißig Sorten ziemlich widerlich schmecken«, entgegne ich. »Ich meine, wer könnte schon das Pistazieneis sein?«
    Lacey lächelt. »Hatte ich schon.«
    Ich lache und schüttele den Kopf. »Hast du schon mal jemanden nach deiner Vergangenheit gefragt? Mit wem du früher ausgegangen bist?«
    Lacey scheint plötzlich zu erstarren. »Ja, hab ich, und meine Eltern hat fast der Schlag getroffen, als ich das Thema angeschnitten hab. Sie haben sich strikt geweigert, mir irgendetwas zu erzählen. Und alle anderen haben meine Fragen einfach ignoriert, weil sie keine Lust haben, weggebracht zu werden. Das weißt du doch, oder? Falls irgendjemand dir erzählt, wie du vor dem ›Programm‹ warst oder was du getan hast, dann kann er fortgeschafft oder festgenommen werden, weil er einen Rückkehrer gefährdet hat.«
    Ich senke den Blick, denn ich finde diese Vorstellung beunruhigend. Dass »Das Programm« eine solch absolute Kontrolle darüber hat, mit wem oder was wir in Kontakt kommen.
    »Nach all den unbehaglichen Blicken, die meine Eltern gewechselt haben, habe ich dann schließlich mein Zimmer durchsucht, um vielleicht irgendetwas zu finden – ein Foto oder eine Geburtstagskarte«, fährt Lacey fort. »Aber es ist nichts mehr da. Na ja, ist vielleicht nicht das Schlechteste. Ich meine, wie harmonisch sollen meine früheren Beziehungen gewesen sein, wenn ich an Selbstmord gedacht habe?«
    Damit hat sie nicht so unrecht. »Trotzdem würde ich es gern wissen«, wende ich ein. »Ich finde es irgendwie unheimlich, wenn andere Leute über mich Bescheid wissen, aber nichts sagen dürfen.«
    Lacey schaut mich an. »Es ist unheimlich. Und glaub mir, es wird mit der Zeit nicht weniger unheimlich. Aber da draußen gibt es eine Menge kranker Leute. Du und ich jedoch, wir sind nicht mehr so wie sie. Klar, es irritiert

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