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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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irgendwas Verbotenes. Ich kann es dir ansehen.«
    »Ich muss hier raus«, flüstere ich.
    »Weih mich ein.«
    »Nein, ich meine, ich muss jetzt hier raus. Denkst du, ich schaffe es?«
    »Hm.« Sie blickt über die Schulter. Mein Betreuer redet immer noch mit dem Lehrer. Lacey deutet mit dem Kopf auf die hintere Treppe. »Nimm die. Wenn du schnell genug bist, wird er gar nicht bemerken, dass die Tür geöffnet wurde.«
    Ich beiße mir auf die Lippen, unsicher, ob ich das durchziehen kann. Frage mich, wie lange Kevin wohl braucht, bis er mich findet. Doch dann beschließe ich, dass ich die Chance nutzen muss.
    »Hey«, sage ich mit einem schiefen Lächeln zu Lacey, »wenn sie mich wegzerren, dann erinnere wenigstens du dich an mich , ja?«
    »Klar doch. Und jetzt verschwinde.«
    Ich rücke den Stuhl zurück, stehe auf und gehe langsam und gelassen zum Hinterausgang. Als ich ihn fast erreicht habe, schaue ich noch einmal zu Kevin hin. Er steht mit dem Rücken zu mir. Mein Herz rast. Dann schlüpfe ich aus der Cafeteria.
    Den Vorratsraum verschließt eine schwere Tür, und sie knarrt, als ich sie aufschiebe. Überall stehen Tische, alte Kartons sind aufeinandergestapelt. Es ist dunkel, es ist unheimlich, und ich streite mit mir selbst darüber, ob ich wirklich hier sein sollte.
    »Hier drüben«, kommt James’ Stimme aus einer Ecke.
    Ich kann ihn kaum ausmachen, aber ich gehe vorsichtig weiter. Als mich seine Hände an den Oberarmen packen, zucke ich zusammen und gebe einen erschrockenen Laut von mir.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Ich hab den Lichtschalter noch nicht gefunden.«
    Ich strenge meine Augen an, bis seine Umrisse deutlicher werden. Es ist so dunkel hier, dass man meinen könnte, wir wären die einzigen Menschen auf der Welt.
    Gott, was für ein Idiot bin ich, dass ich hierhergekommen bin! Ich verschränke die Arme, obwohl James das nicht sehen kann. Doch in diesem Augenblick füllt sich der Raum mit Licht. James steht dicht an der Wand, seine Hand auf dem Schalter.
    Als er mich ansieht, wirkt er todernst.
    »Woher kennst du Brady?«, will ich wissen.
    »Ich hab dir gesagt, dass ich ihn nicht kenne. Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Hast du ihn denn nicht gefragt?«
    Seine Worte schmerzen, und das Luftholen bereitet mir auf einmal Mühe. Ich trete einen Schritt zurück.
    »Was ist – hast du ihn gefragt?«
    »James«, sage ich, und meine Stimme ist schwer von Tränen, »mein Bruder ist tot.«
    Die Tatsache, dass er ihn nicht kennt – dass mein Bruder aus seinen Erinnerungen verschwunden ist –, bringt mich an den Rand eines Zusammenbruchs. Als ich das Foto entdeckt habe, ist all der Schmerz wieder aufgewühlt worden, all der Kummer, den ich empfunden haben muss, an den ich mich jedoch nicht erinnern kann. Ich bedecke mein Gesicht mit meinen Händen. Doch dann zieht James mich plötzlich an sich, und ich schluchze still in sein Shirt.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Ich hatte keine Ahnung. Ich bin ein Arsch, ja?«
    »Bist du«, stimme ich zu, löse mich aber nicht von ihm. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass er Brady gekannt hätte. Ich habe gewollt, dass er mir von ihm erzählt. Und nun ist es, als hätte ich meinen Bruder zum zweiten Mal verloren.
    »Hör auf zu weinen«, sagt James sanft. »So kannst du nicht zurück in den Unterricht gehen.«
    »Ich gehe nicht zurück«, erwidere ich und trete einen Schritt zurück. »Ich hasse diesen Ort. Ich hasse alles.«
    »Glaub mir, Sloane«, sagt er. »Ich kann dir das nachfühlen. Aber ich will nicht, dass du etwas Dummes tust. Wie stellst du dir denn vor, dass du hier herauskommen könntest?«
    James streicht mir das Haar hinter die Ohren. Ich lasse ihn, senke den Blick. »Weiß nicht.«
    »Ich kann dir helfen«, bietet er an. »Ich habe es zu einer richtigen Kunst entwickelt, den Unterricht zu schwänzen. Ich habe den Zugangscode eines Arztes aus dem ›Programm‹. Im Schulbüro werden sie keinen Verdacht schöpfen, dass er abgelaufen ist, es sei denn, sie forschen nach und finden heraus, dass der Mann längst in Rente ist.«
    »Echt?« Ich schniefe und wische mir über die Wangen.
    »Ich bin kein Amateur«, behauptet er. »Offiziell habe ich gerade eine Therapiesitzung. Aber wenn ich dir helfe, dich hier herauszuschleichen, besorgst du mir dann was zu essen oder so? Ich verhungere fast.«
    Ich zögere, möchte immer noch auf ihn böse sein, weil er meinen Bruder nicht kannte, obwohl mir klar ist, dass er nichts dafür kann. »Kommt drauf an«, murmele

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