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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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ein paar Snacks zu besorgen, unser improvisiertes Abendessen. Ich will Lacey anrufen, und als sie nicht ans Handy geht, wähle ich ihre Festnetznummer. Ihre Mutter sagt mir, dass sie nicht da ist, weil sie ein Date habe. Ich habe gerade das Gespräch beendet, als James mit einer Papiertüte zurückkehrt, in der sich Trockenfleisch und eine Karte mit sämtlichen Campingplätzen in der Umgebung befinden.
    Wir sind in Gefahr. Wir haben ziemlich großen Mist gebaut, und trotzdem gehen wir unbeirrt in die von uns gewählte Richtung weiter. Offensichtlich haben wir beide den Verstand verloren. Meine Gedanken wandern zu meinen Eltern. Ich bin sauer auf sie, aber dennoch kann ich Vater vor mir sehen, wie er auf meinem Bett sitzt, aus meinem Fenster schaut und sich fragt, ob es mir gut geht oder ob ich mich umgebracht habe. Meine Mutter hängt wahrscheinlich am Telefon, redet mit dem »Programm« und bettelt sie an, mich zu retten.
    Ich habe sie im Stich gelassen, und offensichtlich nicht zum ersten Mal. Denn warum sonst haben sie geglaubt, dass nur noch »Das Programm« mich vor Schlimmerem bewahren könnte? Sie haben erlaubt, dass sie mich verändern.
    »Hey«, sagt James. Ich schaue zu ihm hin und sehe, dass er mich besorgt betrachtet. »Du verschwendest gutes Protein«, sagt er und zeigt auf den Slim Jim, den Beef-Stick, in meiner Hand. Er lächelt, und es wirkt keineswegs gezwungen. Ich denke, es ist seine Art, mich zu beruhigen.
    Mein Handy vibriert, und ich zucke erschrocken zusammen. »Die Nummer ist unterdrückt«, sage ich, als ich das Telefon aus meiner Tasche ziehe und aufs Display sehe. »Vielleicht ist es Realm?«
    »Wenn das kein Zufall wäre!«, murmelt James und reißt die Verpackung seines Energieriegels auf, beißt ein Stück ab, während wir auf dem Parkplatz der Tankstelle eine Pause machen.
    Ich antworte nicht. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich James nicht erzählt habe, was in Realms Haus passiert – oder fast passiert – ist. Ich öffne die Nachricht.
    ICH MUSS DICH SEHEN. SOFORT .
    James schnaubt, als ich ihm die Nachricht vorlese. »Klar muss er das.«
    Realm weiß von James und mir – von unserer Vergangenheit –, also denke ich nicht, dass das ein Höflichkeitsanruf ist. Er muss wissen, dass meine Eltern nach mir suchen. Oder »Das Programm« hat herausgefunden, dass er mir geholfen hat, und ist nun hinter ihm her. Plötzlich habe ich Angst um ihn.
    »Ich muss zu Realm«, sage ich hastig und greife nach dem Gurt, um mich anzuschnallen.
    James wirkt plötzlich angespannt. »Wieso? Habe ich dich nicht gut genug geküsst?«
    »Hey!«
    James windet sich. »Sorry. Das war unnötig. Was ich sagen wollte, war: Glaubst du, er wird mich auf deinen Lippen schmecken?«
    » Hey! «
    James schließt für einen Moment die Augen, dann sieht er mich entschuldigend an. »Normalerweise bin ich nicht der eifersüchtige Typ, das schwöre ich dir«, erklärt er. »Jedenfalls nicht, so weit ich mich erinnern kann. Aber wenn es um Michael Realm geht, dann werde ich mordgierig. Aber nur ein bisschen.« Er zeigt es mit den Fingern an.
    »Ich will nicht zu Realm, um mit ihm herumzumachen. Er braucht mich, James. Er könnte sich Ärger eingehandelt haben, weil er mir geholfen hat.«
    »Netter Typ, der dich mit in seine Schwierigkeiten zieht.«
    »Er ist mein Freund. Könntest du also aufhören, dich wie ein Idiot aufzuführen?«
    James antwortet nicht gleich, lässt aber den Motor an und lenkt den Wagen wieder auf die Straße. »Also gut«, sagt er, doch er klingt nicht so, als wäre er begeistert. »Aber wenn er dich küsst, dann kriegt er Prügel. Ich bin total unreif, was das betrifft.«
    »Ich weiß.«
    James atmet tief durch, überprüft im Rückspiegel, ob uns jemand folgt. Uns läuft die Zeit davon. Ich bin nicht sicher, dass wir dem »Programm« entkommen können. Besonders, da ich weiß, dass es uns schon einmal misslungen ist.

14. Kapitel
    Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus, als ich bei Realms Haus einen schwarzen Cadillac Escalade SUV stehen sehe, mit abgedunkelten Scheiben, sodass man nicht hineinsehen kann.
    Während James den Wagen anhält und den Motor abstellt, frage ich mich, ob ich Angst haben soll. Was, wenn das eine Falle ist? Würde Realm mir das antun?
    »Das gefällt mir nicht, Sloane«, sagt James und sieht mich an. »Wem gehört das Auto?«
    Ich zucke mit den Schultern. Meine Hände beginnen zu zittern. »Er würde mich nicht verraten«, sage ich, aber es hört sich eher so an,

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