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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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aus und ließ sich rückwärts nach unten fallen.
    Meine Schreie zerrissen die Stille, ich drehte mich nach James um, der immer noch viel zu weit entfernt war. Ich konnte nicht schwimmen, trotzdem sprang ich Brady hinte rher. Als ich ins Wasser eintauchte, drang Wasser in meine Nase und erstickte mich fast. Wild schlug ich mit den Armen.
    »Brady!«, versuchte ich zu rufen, doch Wasser schwappt e mir in den Mund.
    Ich hörte ein lautes Klatschen hinter mir und wusste, dass es James war. Ich glaube nicht, dass er mich bemerkt hatte, als er an mir vorbeizog. Er war ein ebenso guter Schwimmer wie Brady. Ein Baumstamm ragte vom Ufer ins Wasser, und ich zog mich daran hoch, beobachtete, was geschah. Die Strömung war so stark, dass sie meine Beine mitriss, obwohl ich über dem Baum hing.
    Und dann entdeckte ich Brady. Er schwamm nicht, sondern trieb auf dem Wasser, mit dem Gesicht nach unten. Ich schrie wieder, deutete auf ihn, während ich zuschauen musste, wie sein Körper erst hart gegen einen und dann gegen einen zweiten Felsen prallte.
    James zog die Arme mit wütender Kraft durchs Wasser, doch Brady war zu weit voraus.
    Ich begann zu weinen, Schluchzer schüttelten meinen Körper, und ich krümmte mich um den Stamm.
    Als Brady ein weiteres Mal gegen einen Felsen schlug, verfing er sich lange genug, dass James ihn erreichen konnt e. James schrie irgendetwas und hieb gegen den Stein, dann zog er Brady zum Ufer und begann sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
    Fieberhaft bemühte er sich, drückte mit beiden Händen Bradys Brustkorb, spendete ihm seinen eigenen Atem.
    Doch selbst von dort, wo ich mich befand, konnte ich sehen, dass es auch dann nichts genützt hätte, wären Bradys Lungen nicht voller Wasser gewesen. Sein Hals war gebrochen. Sein Kopf saß in einem merkwürdigen Winkel zwischen den Schultern, seine Augen starrten blicklos ins Nichts.
    Mein Bruder – mein bester Freund – war tot.
    Tröstliche Taubheit breitete sich in meinem Körper aus. James weinte, schrie um Hilfe. Dann richtete er sich auf, beschattete seine Augen mit der Hand, während er nach mir Ausschau hielt. Und ich ließ einfach den Stamm los, ließ mich hinabgleiten und von dem eisigen Wasser forttragen.
    Ich wollte ertrinken, und ganz ehrlich, es wäre gar nicht so schwer gewesen. Die starke Strömung drückte mich unter die Oberfläche. Ich hoffte, endlich bewusstlos zu werden, damit ich nicht länger meinen toten Bruder sehen musste. Ich konnte nicht weitermachen. Wie sollte ich meinen Eltern je wieder gegenübertreten?
    Doch dann packte mich James im Rettungsgriff, zog mich ans Ufer und drehte mich auf den Rücken. Ich rang nach Luft, würgte, spuckte alles aus. Ich hörte nichts, hatte Wasser in den Ohren, doch ich sah James über mir, spürte, wie er mich gegen die Wangen schlug, damit ich wach blieb. Als es mir endlich gelang, meine Augen offen zu halten, lief er zu seinem Handtuch, auf dem sein Handy lag.
    James hat mich gerettet. Brady jedoch vermochte er nicht zu retten. Keiner von uns beiden konnte es. Und schließlich taten wir genau das, was mein Bruder uns aufgetragen hatte: Wir passten aufeinander auf. Manchmal sind unsere Schuldgefühle, weil wir überlebt haben, stärker, als wir es ertragen können, ein Geheimnis zwischen uns, von dem wir uns nichts anmerken lassen. Aber wir sind alles, was uns noch geblieben ist.
    Am Montagmorgen sitze ich in James’ Haus, schaue zu, wie er seinen bandagierten Arm in den Ärmel des Hemds schiebt, das ich ihm herausgesucht habe. Und denke dabei, dass bis jetzt immer er derjenige war, der alles im Griff hatte. James war der Fixpunkt in unserem Leben. Verlässlich. Doch nun ist dieser Teil von ihm zerbrochen, infiziert. Und genau wie an jenem Tag am Fluss würde ich am liebsten loslassen und mich forttreiben lassen.
    »Ich habe Pop-Tarts mitgebracht«, erzähle ich ihm und streiche sein Haar zur Seite, während er sich hinsetzt.
    James starrt aus dem Fenster. »Wann ist das Begräbnis?«, erkundigt er sich. So leise, dass ich ihn kaum verstehe.
    Ich schlucke hart. Nachdem ich am Samstagabend das Haus von James’ Vater verlassen hatte, habe ich sämtliche Empfindungen tief in mir weggeschlossen und wurde zum Automaten, damit ich durchhalten und tun kann, was immer notwendig ist, um uns am Leben zu erhalten. Uns beide. Als ich nach Hause kam, erzählten mir meine Eltern, dass Millers Mom angerufen und mit ihnen gesprochen hatte.
    »Es wird keines geben«, antworte ich. »Laut

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