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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Titel: Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: unknown
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an fühlt sich
Effi in dem düsteren Haus nicht wohl, zumal sie häufig allein ist.
Ihre Ängstlichkeit schürt Instetten noch, indem er ihr eine unheimliche Geschichte von einem Chinesen erzählt, der einst in dem Haus
gelebt hat. Erst später wird Effi klar, dass diese Spukerzählung auch
dazu diente, sie einzuschüchtern und dadurch zu domestizieren. In
ihrem Ehealltag vermisst Effi kleine Aufmerksamkeiten und Zärtlichkeit. Lediglich die Besuche des Apothekers Gieshübler bringen
etwas Freude in ihren tristen Alltag.
    Nach der Geburt ihrer Tochter Annie verbringt Effi eine längere
Zeit in ihrem Elternhaus, wo sie auflebt. Zurück in Kessin, lernt sie
den gut aussehenden, leichtsinnigen Major Crampas kennen. Der
ehemalige Kamerad Instettens kommt zu Besuch, macht der jungen Frau den Hof, klärt sie über den »Erzieher« Instetten auf und stürzt
sie damit in Verwirrung.

    Crampas gelingt es, Effi zu verführen. Von nun an trifft sie sich
heimlich mit ihrem Geliebten, wobei die Lügen sie mehr belasten
als der Ehebruch selbst. Sie liebt Crampas nicht, ist aber zu schwach,
die Affäre zu beenden. Als Instetten nach Berlin versetzt wird, glaubt
Effi sich gerettet. Sie scheint Crampas vergessen zu haben, und Instetten macht Karriere. Doch während seine Frau in einem Kurort
weilt, entdeckt Instetten zufällig die Liebesbriefe, die Effi von Crampas erhielt. Wegen seines vermeintlichen Ehrverlustes fordert Instetten den Liebhaber zum Duell und erschießt ihn. Effi wird geschieden; die gemeinsame Tochter bleibt bei Instetten. Allein mit ihrer
treuen Dienerin bewohnt Effi eine kleine Wohnung in Berlin, wo
sie gesellschaftlich isoliert ist, da der Moralkodex auch ihren Eltern
verbietet, der Tochter wieder ihr Haus zu öffnen. Ein von Effi erzwungener Besuch ihrer Tochter Annie wird zum emotionalen Fiasko. Effi wird schwermütig und erkrankt so sehr, dass der Hausarzt
ihre Eltern auffordert, sie nach Hause zu holen. Effi stirbt nach kurzer Zeit, hat sich jedoch vorher mit ihrem Schicksal ausgesöhnt.
    Wirkung Fontane selbst war nicht damit einverstanden, dass die
meisten Leser und Kritiker nur mit Effi sympathisierten und Instetten nicht auch als Opfer der starren Konventionen begriffen. Thomas Mann wertete Effi Briest als den besten deutschen Roman seit
den Wahlverwandtschaften von Goethe. Die nachhaltige Wirkung
des Romans lässt sich auch an den fünf Verfilmungen ablesen: 1939
unter dem Titel Der Schritt vom Wege unter der Regie von Gustaf
Gründgens mit Marianne Hoppe als Effi,1956 die nur leicht an Fontane angelehnte sentimentale Version Rosen im Herbst - mit Ruth
Leuwerik in der Titelrolle, 1969 die DDR-Version mit Angelica
Domröse als Effi, 1974 das ehrgeizigste Projekt, Fontanes Texte in
Bilder umzusetzen, Fontane - Effi Briest unter der Regie von Rainer
Werner Fassbinder mit Hanna Schygulla in der Titelrolle sowie 2009
Hermine Huntgeburths Verfilmung mit Julia Jentsch als Effi.

     

deutscher Schriftsteller 1 *6.6.1875 in Lübeck 1 t12.8.1955 in Kilchberg
bei Zürich 1 ab1893 in München 1 erhielt1929 Nobelpreis für Literatur 1
ab1933 in der Schweiz, ab1939 in den USA, ab1952wieder in der
Schweiz

    Thomas Manns Romane (Buddenbrooks, 19o1; Der Zauberberg, 1924;
Joseph und seine Brüder, 1933-43; Der Erwählte, 1951) sowie Novellen (Der kleine Herr Friedemann, 19o1; Der Tod in Venedig, 1912) zählen zu den bedeutendsten Werken der deutschen Literatur. Sie umkreisen thematisch die Polarität von Bürger und Künstler, Geist und
Sinn, Leben und Tod. Typisch ist die ironische Distanz des Erzählers
zu seinen Figuren sowie die meisterhafte Verwendung von Leitmotiven und Allegorien.
    1875 als Sohn einer Patrizier- und Kaufmannsfamilie in Lübeck
geboren, lebte Thomas Mann nach dem Tod seines Vaters ab 1893 in
München. Er war zunächst Redakteur der Zeitschrift Simplicissimus,
dann freier Schriftsteller. 1905 heiratete er die Münchner Professorentochter Katia Pringsheim. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich Mann verbrachte er 1895-97 zwei Jahre in Italien. 1929 erhielt
er den Literaturnobelpreis für seinen Erstlingsroman Buddenbrooks.
1933 kehrte er von einer Vortragsreise nicht wieder nach Deutschland zurück und ließ sich in der Schweiz nieder. 1939 ging er in die
USA, zunächst als Gastprofessor nach Princeton (New Jersey), anschließend nach Pacific Palisades (Kalifornien).
    Manns ab den frühen 1920er-Jahren vollzogene Wandlung seiner
politischen Haltung von einem

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