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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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vermisst, Mademoiselle. Ich darf annehmen, dass Sie sich von unserem Ritt erholt haben.«
    »Weitestgehend.«
    »Ich bedauere, dass es so geschehen musste, aber es war erforderlich, umgehend hierher zurückzukehren.«
    Er schien sie interessiert zu beobachten, zumindest kam es Sonia so vor. Vielleicht aber kniff er die Augen auch nur zusammen, weil sich Rauch wie ein grauer Schleier vor seinem Gesicht hielt. Der Blick, den sie zurückgab, war alles andere als freundlich.
    »Sie haben mir also noch nicht vergeben, wie ich sehe.« Er lächelte ironisch. »Na ja, das war auch nicht zu erwarten.« Als sie nichts erwiderte, drückte er seinen Stumpen am nächsten Pfosten aus, sah sich das Ende prüfend an und steckte ihn dann in die Westentasche. »Ich glaube, ich hörte Sie vom Dessert reden. Gestatten Sie, dass ich Sie zum Esszimmer begleite. Soeben wurden flambierte Bananen auf Eiscreme aus der Küche nach oben gebracht. Es wäre eine Schande, wenn das nicht gegessen würde.«
    Sie murmelte ein Dankeschön, das ihr fast genauso frostig über die Lippen kam, wie das Dessert sein sollte. Dann legte sie die Finger auf seinen Arm und stellte sich neben ihn. Sein Angebot anzunehmen war immer noch viel besser, als hier bei Jean Pierre zu bleiben, der ihnen mit hastigen Schritten folgte. »Einen Moment noch.«
    Tremont blieb stehen und sah über die Schulter. »Ja?«
    Jean Pierre starrte ihn an, was nicht verwunderlich war, denn Tremonts Tonfall war überraschend ungeduldig. Sonia schaute zwischen den Männern hin und her und bemerkte plötzlich die angespannte Atmosphäre. Gleichzeitig wurde   ihr bewusst, dass aus dem dunklen Lagerraum seit Tremonts Erscheinen kein Geräusch mehr zu vernehmen war.
    »Ich werde in Kürze nachkommen«, meinte Jean Pierre schließlich mit förmlich, fast unverschämt klingender Stimme. »Wir werden uns später weiter unterhalten, Sonia, ma
    chere.«.
    Von Sonia kam darauf keine Antwort. Ginge es nach ihr, dann würde es kein Später geben.
    Sie und Tremont gingen die untere Galerie entlang, ohne sich zu unterhalten. Als sie an der offenen Küchentür vorbeikamen, durch die ein heller Lichtschein auf den gepflasterten Weg fiel, legte er eine Hand auf ihre Finger, die auf seinem Arm ruhten. »Ihr Verlobter ist ein impulsiver Mann«, sagte er so leise, dass niemand außer ihr ihn hören konnte. »Erst lässt er Sie herkommen, weil er in Sie vernarrt war, und jetzt kann er es nicht abwarten, Sie für sich zu beanspruchen.«
    »Vernarrt?«
    »So hat er es mir gesagt.«
    »Und das glauben Sie ihm?«
    Er lächelte sie an. »Sie nicht?«
    »Ich glaube, dass ich seinen Stolz verletzte, als ich mich weigerte, mit ihm zu tanzen.«
    »Männer überleben es, ignoriert zu werden. Es ist nicht der Regelfall, dass sie deswegen Vergeltung üben.«
    »Bei den meisten Männern trifft das zu.« Ehe er etwas darauf erwidern konnte, fuhr sie fort: »Wer sind Sie eigentlich wirklich? Ich meine, Sie hören sich an, als würden Sie Jean Pierre kaum kennen. Auf dem Schiff haben Sie mit keinem Wort verlauten lassen, dass Sie mit ihm bekannt sind. Und doch sind Sie jetzt hier bei ihm.«
    Er verzog das Gesicht. »Ich wusste, es würde ein Fehler sein, mich einzumischen.«
    Sie musste nicht extra daran erinnert werden, was sie ihm schuldig war. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie dazwischengingen. Tut mir leid, wenn Ihnen meine Fragen nicht behagen. Es ist nur so ...«
    »Dass Sie neugierig sind? Sagen wir, Ihr Verlobter und ich kennen uns seit Kurzem.«    
    »Wegen des Geldes, nehme ich an. Und wegen des Waffenhandels.«
    Er blieb stehen und sah sie stirnrunzelnd an. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie müssen mir nichts vormachen. Kerr sah Sie im Frachtraum, wie Sie die Waffen überprüften.«
    »Er sah es, aber er sagte es nicht Captain Frazier.«
    »Vielleicht dachte er, es geht ihn nichts an.«
    Er ging wieder weiter. »Es ist gut, dass er geschwiegen hat, sonst hätte ich in der Arrestzelle gesessen, als die Lime Rock unterging. Ich denke, ich bin ihm dafür etwas schuldig.«
    »Wenn Sie sich ihm gegenüber verpflichtet fühlen, dann flehe ich Sie an, helfen Sie ihm«, bat sie und blieb stehen. »Er wird in dem Lagerraum dort hinten festgehalten, da bin ich mir so gut wie sicher. Es wäre ...«
    »Unmöglich.«
    »Aber wieso? Es wäre eine Kleinigkeit.«
    »Das ist keineswegs eine Kleinigkeit. Bitten Sie mich nicht darum.«
    Die Endgültigkeit in seinem Tonfall versetzte ihr einen tiefen Stich, der umso mehr

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