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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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übereinander angeordneten Kojen mit den ordentlich eingesteckten Laken und Decken, der kleinen Kommode mit eingelassener Waschschüssel und Kanne sowie den Türen darunter, hinter denen das Nachtgeschirr verborgen war. Es war nicht weiter schwierig, die Kabine zu inspizieren, war sie doch so klein, dass er mit ausgestreckten Armen beide Wände gleichzeitig hätte berühren können. Sein Blick fiel auf eine kleine Reisetruhe auf dem Boden vor den Etagenbetten. Er packte sie an einem Griff und schleuderte sie hinaus in den Korridor. Nachdem das erledigt war, gab er Sonia ein Zeichen, zu ihm zu kommen.
    »Was war das?«, fragte sie abfällig, während sie über die Schwelle trat. »Ist hier schon jemand untergebracht?«
    »Ein Irrtum«, antwortete er. Wieder ließ er die Hände auf seinen Hüften ruhen. »Ich werde mich darum kümmern.«
    Daran hegte sie keinen Zweifel. »Ein Irrtum, den Sie erwartet haben?«
    »Auf manchen Schiffen läuft es nach dem Prinzip ab, >wer zuerst kommt, mahlt zuerst<. Ich glaube, mit dem Eigentümer der Truhe würden Sie sich nicht gern die Kabine teilen.«
    Sie konnte kaum ein Schaudern unterdrücken. »Sicher nicht.«
    »Das dachte ich mir. Auch wenn Sie sich neulich abends das Gesicht angemalt hatten.«
    Dass sie jetzt diese Bemerkung zu hören bekam, hatte sie sich selbst zuzuschreiben, so ungern sie das auch einräumen musste. Sie drehte sich von ihm weg, hielt sich an der Tür fest und stand stocksteif da. »Ich hoffe nicht, dass Sie erwarten, den Platz desjenigen einzunehmen, dem diese Truhe gehört.«
    »Das würde mir nie in den Sinn kommen.«
    »So, nun haben Sie mich hier untergebracht. Sie müssen für mich weiter nichts tun, als mich allein zu lassen.«
    Er schürzte die Lippen, widersprach jedoch nicht. Aber er versuchte auch gar nicht erst, sich das zynische Funkeln in seinen Augen zu verkneifen. Er ging an ihr vorbei, duckte sich wieder und deutete eine Verbeugung an, dann zog er die schwere Tür hinter sich zu.
    Sie atmete seufzend aus, obwohl ihr nicht bewusst gewesen war, dass sie überhaupt den Atem gebannt angehalten hatte. Sie hatte befürchtet, er ...
    Was genau hatte sie eigentlich befürchtet? Dass er als ihr Bewacher bei ihr bleiben würde? Dass er es sich in einer der beiden Kojen bequem gemacht hätte? Dass er sich wegen der ungewöhnlichen Situation, in die sie sich selbst manövriert hatte, irgendwelche Freiheiten herausnehmen könnte?
    Natürlich hätte er ihr nicht so deutlich zu verstehen geben müssen, dass er keinerlei Interesse an ihr hatte. Auch wenn keine seiner Handlungen Anlass zu der Vermutung gab, seine Überlegungen könnten in diese Richtung gehen, war sein Verhalten unpassend gewesen.
    Mon Dieu. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal der Kraft eines Mannes ebenso wie seiner überlegenen Größe so bewusst gewesen war. Wäre er zum Schluss gekommen, bei ihr zu bleiben, wie hätte sie ihn dann zurückweisen sollen?
    Nun, er war nicht zu dem Schluss gekommen, und das würde auch in Zukunft nicht der Fall sein. Für ihn war sie lediglich jemand, für den er eine Zeit lang verantwortlich war. Bloß war es so, dass er sie angefasst und sie getragen hatte, als sei sie so leicht wie ein Päckchen getrockneter Bohnen. Er hatte sie so fest an sich gedrückt, dass ihre Wollhose sich an seinen Bartstoppeln rieb. Dabei konnte sie deutlich das Spiel seiner Kiefermuskeln spüren, als er die Lippen aufeinanderpresste. Warum er das machte, vermochte sie nicht zu sagen. Sie war eine solche Behandlung nicht gewöhnt, und noch nie in ihrem Leben hatte sie sich in einer so peinlichen Lage befunden.
    Es war nicht so, als sei ihr die für Jungs so typische raue und übermütige Art völlig fremd. Einige Jahre lang war sie selbst so ein Wildfang gewesen, ehe sie begann, ihr Haar hochzustecken und sich in ihr Schicksal als Frau zu fügen. An vielen Morgen schlich sie mit ihren Cousins aus dem Haus, den Kindern des jüngeren Bruders ihres Vaters. Sie spielten im Straßenschmutz mit Murmeln, balancierten auf Backsteinmauern, sprangen nach dem Regen in morastige Abwassergräben und Pfützen und prügelten sich mit den Raufbolden von außerhalb des Vieux Carre. Sie lernte Schwimmen, indem sie wie wild mit den Armen ruderte, nachdem man sie in den Fluss gestoßen hatte, und sie lernte noch vieles mehr.
    Natürlich war jeder ihrer ausgelassenen Späße vom alten Fonz beobachtet worden, der eigentlich Alphonse hieß und als Majordomus für ihren

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