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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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zukünftigen Ehemann also gar nicht. Oder Sie kennen ihn, aber er genießt bei Ihnen kein hohes Ansehen.«
    »Mein Vater schätzt ihn hoch ein.«
    »Das sagt ja schon alles.« Er sah kurz hinaus aufs Meer, ehe er sich wieder ihr zuwandte. »Ich kann mir vorstellen, dass das Wissen nahezu unerträglich sein muss, einen praktisch fremden Mann zu ehelichen.«
    »Sie können es sich nicht einmal annähernd richtig vorstellen.«
    »Weil ich ein Mann bin, meinen Sie? Es kommt vor, wenn auch im Allgemeinen nicht ohne ... ohne den einen oder anderen Irrtum.«
    Wäre ihre Tante als Anstandsdame zugegen gewesen, dann hätte er eine solche Möglichkeit nie angesprochen und niemals auf ein solches Fehlverhalten angespielt. Sonia war unschlüssig, ob sie sich erfahren genug geben sollte, um seine Anspielung auf Leidenschaft zwischen unverheirateten Paaren zu verstehen, oder ob sie ihn mit vorgetäuschter Ahnungslosigkeit dazu veranlassen sollte, weiter darüber zu reden. Da sie nicht wusste, wie sie am besten antwortete, beschloss sie zu schweigen.
    »Arrangierte Ehen sind auch dort nicht ungewöhnlich, wo ich herkomme, nämlich aus dem Osten«, fuhr Tremont fort, der ihre Schweigsamkeit offensichtlich nicht wahrnahm. »Trotzdem scheinen sie in New Orleans öfter vorzukommen.«
    »Vielleicht ja.«
    »Reichtum und Macht heiraten in aller Welt untereinander. So entstehen Dynastien.« Er hob eine Schulter an. »Die Männer an der Grenze im Westen geben Anzeigen auf, weil sie Ehefrauen suchen, und Frauen antworten darauf. Es bedeutet Mut, alles auf eine gedruckte Anzeige in einem Nachrichtenblatt zu setzen.«
    »Ich würde eher von Verzweiflung reden. Solche Frauen müssen mit ihrer Weisheit am Ende sein, oder aber sie haben alle Hoffnung aufgegeben, auf normalem Weg einen Mann zu finden.«
    »Zugegeben, viele von ihnen sind ganz allein auf der Welt, oder die moralische Verdammnis zwingt sie dazu, alles hinter sich zu lassen.«
    Er wollte andeuten, dass diese verzweifelten Bräute oftmals Kinder hatten oder Nachwuchs erwarteten. Meinte er womöglich, das träfe auch auf sie zu? »Ich kann Ihnen versichern, Letzteres ist in New Orleans selten der Fall. Dennoch stimme ich Ihnen darin zu, dass es ein gewagtes Spiel ist.«
    »Ja, was mich zu der Überlegung bringt ...«
    »Welche Überlegung, Monsieur?« Sie blieb stehen und wartete, dass er weiterredete, weil sie wissen wollte, ob er vorhatte, ihr seinen Beistand anzubieten.
    In diesem Augenblick tauchte Kerr an der Treppe vor ihnen auf, hielt kurz inne, um den Blick über das Deck schweifen zu lassen, dann kam er zu ihnen. Alex Tremont blickte zwischen ihr und Kerr hin und her, schließlich schüttelte er den Kopf. »Für den Augenblick gar nichts, Mademoiselle. Aber wenn ich zukünftig zu Diensten sein kann, dann hoffe ich, Sie werden sich an mich wenden.«
    Mit dieser Antwort musste sie sich zufriedengeben, denn er nickte zum Abschied, wiederholte die gleiche Geste an
    Kerr gewandt und entfernte sich dann. Nachdem er sich so abrupt verabschiedet hatte, war Sonia sich nicht sicher, ob sie sich überhaupt auf ihn verlassen konnte. Auch bezweifelte sie, dass seine Sorge so groß war, wie er vorgab.
    »Kokettieren Sie jetzt mit Tremont?«, wollte Kerr wissen und schaute dem anderen Mann mit einem zynischen Blick nach.
    »Ich habe mich zur Abwechslung einmal zivilisiert unterhalten.« Sie merkte, wie ihre Wangen vor Verärgerung rot und heiß wurden, ohne Zweifel eine direkte Folge jener Gedanken, die ihr vor wenigen Minuten durch den Kopf gegangen waren. Oder es lag an der plötzlichen Erinnerung daran, wie sie gegen den muskulösen Körper dieses Mannes gedrückt worden war, während sie seinen kraftvollen Herzschlag einem Trommelwirbel gleich auf ihrer Brust fühlte. Sie hatte diesen Augenblick größter Verwundbarkeit nicht genießen können, erst recht nicht, wenn ihre Knie unter ihr nachzugeben drohten.
    Mit einem Mal stand sie vor dem Problem, was sie mit ihren Händen machen sollte. Sie hatte keinen Fächer, keinen Sonnenschirm, auch kein Buch oder Taschentuch, das sie hätte festhalten können. Das Beste, was ihr in der Eile einfiel, war eine ausgiebige Begutachtung der Fingerspitzen ihrer Handschuhe, um nach Spuren von Ruß zu suchen, da sie sich zuvor an der Reling festgehalten hatte.
    »Da hätte ich gern zugehört«, sagte er mit beißendem Spott.
    Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. »Es hätte sich für Sie als lehrreich erweisen können.«
    »Für diejenigen von

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