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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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damit sie sich aufsetzen konnte. Das steife Krinolin ihrer Unterröcke drohte ihr ins Gesicht zu fallen, selbst wenn ihr Korsett ihr diese Bewegungen gestattet hätte. Wie eine auf dem Rücken gelandete Schildkröte lag sie da und wäre nur in der Lage gewesen aufzustehen, wenn sie noch mehr von ihren Beinen und ihrer Unterwäsche zur Schau gestellt hätte.
    »Gentlemen, ich darf doch wohl sehr bitten!«, fauchte sie wütend.
    Tremont stand gleich neben ihr, Gervaise direkt dahinter, doch keiner der beiden rührte sich, da sie wie gebannt den Fechtmeister anstarrten, der irgendwo hinter Sonia stand. Sie fragte sich, welche wortlose Unterhaltung sich zwischen den dreien wohl abspielte.
    Lange musste sie nicht überlegen, denn es war Kerr, der mit sicheren Schritten um die Bank herumkam und sich vorbeugte. Er drückte die Rocksäume kraftvoll, aber ohne Rücksicht auf den Stoff zur Seite, dann schlossen sich seine Finger um Sonias Taille. Sie legte einem Reflex folgend die Hände auf seine Unterarme, sodass sie das Spiel seiner Muskeln unter dem Armeistoff spüren konnte, als er sie hochzog.
    Im nächsten Moment war sie aus ihrer misslichen Lage befreit und stand wieder aufrecht, wobei sein fester Griff um ihren Brustkasten einzwängender war als das grausamste Korsett. Sie sah in das düstere, zum Unwetter passende Grau seiner Augen und schwankte leicht mit ihm zum ungestümen Rhythmus des Schiffs, das vom Sturm umhergeworfen wurde. Gleichzeitig nahm sie einen Aufruhr tief in ihrem Inneren wahr, als würde sich die Erdachse verschieben. Ihre Blicke lösten sich nicht voneinander, während sie zwischen Wut und ungewollter Erleichterung darüber hin und her gerissen wurde, dass er hergekommen war, um die Kontrolle über die Situation in die Hand zu nehmen. Und dann war da noch das plötzliche Entsetzen darüber, dass er immer da war und sie ihm nie, nie, nie würde entkommen können.

Vierzehntes Kapitel
    Alle fingen gleichzeitig an zu reden: Tremont, der junge Pradat, die Kartenspieler, die das ganze Geschehen mitverfolgt hatten, und sogar ein Seemann, der in dem Moment vorbeigekommen war, als es sich zutrug. Kerr nahm von ihren Schilderungen kaum etwas wahr, da er nur das blasse Gesicht der Frau in seinen Armen und ihre dunklen großen Augen sah. Ihr Anblick war gefährlicher als die stärkste Springflut, denn diese Augen zogen ihn wie magisch an.
    Er hätte in diesen Augen ertrinken können, ohne es je zu bereuen. Er hätte den Rest seines Lebens damit verbringen können, dieser Frau zu folgen, wo immer sie hinging, und für alle Zeit für ihre Sicherheit zu sorgen. Wie konnte er nur so ein Narr sein?
    »Lassen Sie ... mich los«, flüsterte sie. »Ich kriege ... keine Luft.«
    Erst da begriff er, dass sie nach Luft rang, da seine Hände ihre Lungen zusammendrückten, während er für sie beide die Balance auf dem hin und her schaukelnden Schiff hielt. Sofort ließ er sie los, seine Hände gaben ruckartig ihren Oberkörper frei.
    Sonia griff nach seinen Unterarmen und schwankte leicht, da er so dicht vor ihr stand, dass sie nirgendwohin konnte, weil sich direkt hinter ihr die Sitzbank befand. Er ging einen Schritt zurück, hielt es dennoch für das Beste, sich nicht zu weit zu entfernen, damit sie sich auf ihn stützen konnte, bis sie wieder sicher auf ihren Beinen stand.
    »Sind Sie verletzt, Mademoiselle?«, wollte Tremont wissen.
    Kerr wusste, er hätte ihr diese Frage stellen sollen, doch dass er schwieg, hatte nichts damit zu tun, dass es ihn womöglich nicht interessierte. Vielmehr erschien ihm die Antwort offensichtlich, weshalb er gar nicht erst fragte.
    »Nein, alles in Ordnung«, antwortete sie und ließ Kerr los, um ihre Röcke auszuschütteln. »Mein Kopf schmerzt ein wenig, weil ich auf den Boden geschlagen bin, aber meine Haare scheinen das Schlimmste abgefedert zu haben.«
    Sie schaute weder die beiden Männer noch ihren Beschützer an, sondern hielt den Kopf gesenkt und sah nach unten auf ihre Volants. Kerrs Blick ruhte auf dem verzwickten Haarknoten an ihrem Hinterkopf, der dick genug schien, jeden Aufprall abzumildern. Er saß zugleich ein wenig schief, so als könne er jeden Moment den Halt verlieren. Unwillkürlich sehnte er sich danach, genau das miterleben und beobachten zu können, wie sich der Knoten löste und ihr seidiges Haar ihm wie eine dunkle glänzende Kaskade über die Finger fiel, während er die Haarnadeln herauszog. Er musste sich zwingen, die Hände an seinen Seiten zu

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