Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
hatte, aus Maddies Koffer das Fläschchen mit Rosenöl heraufzubringen, hatten die Wetten einen ernsthaften Charakter angenommen.
    Sie wetteten, wieviel Zeit Maddie und ’Ring zusammen in der Hütte verbringen würden. Da sich so viele Goldgräber am Wetten beteiligten, mußten sie die Zeit auf die Viertelstunde genau angeben. Toby erfuhr, daß die kleine Laurel von einem Mann namens Bailey gelernt hatte, was man unter Wetten verstand. Tatsächlich wußte sie darüber so gut Bescheid, daß sie ein Wettannahmebüro hätte leiten können. Jamie hatte dagegen protestiert, daß eine noch so junge und unschuldige Person wie Laurel sich mit Glücksspielen befaßte, die sich um das Sexualverhalten ihrer Schwester drehten. Trotzdem wettete er im gleichen Atemzug zehn Dollar darauf, daß sein Bruder höchstens achtundvierzig Stunden durchhalten könne.
    Laurel kannte sich trotz ihres noch zarten Alters recht gut mit Männern aus. Sie wußte, daß Jamie sie nur von den anderen weglocken wollte, damit er sie mit Fragen nach ihren Entführern bombardieren konnte. Sie sagte zu Jamie, daß sie ihm keine einzige Frage beantworten würde, wenn er sie nicht als Bankhalterin die Wetten abwickeln ließe. Als Toby lachte und sagte, Laurel habe einen Montgomery geschlagen, nahm sie mit Toby Verhandlungen auf, wieviel Prozent von den Einnahmen sie bekam, wenn sie die Abwicklung der Wettgeschäfte übernahm. Toby bot ihr einen Nickel für jede Wette an, die sie entgegennahm. Laurel hatte ihm ins Gesicht gelacht und die Verhandlung mit fünfzig Prozent Beteiligung eröffnet. Nach langem Feilschen einigten sie sich darauf, daß Laurel mit dreißig Prozent an Tobys Gewinn beteiligt wurde. Und sie beantwortete Jamies Fragen, während sie die Wetten annahm.
    »Wackelnde Wände«, wiederholte Laurel und schaute in ihr Notizbuch. »Tim Sullivan. « Sie öffnete die Kiste - sie verwaltete auch die Säckchen mit Goldstaub - und zahlte den Gewinn aus. »Ich sagte dir doch, daß du diese Wette nicht annehmen sollst«, flüsterte Laurel Toby zu. »Die mußtest du doch verlieren! «
    »Das sagst du mir?« knurrte er. »Du hast doch verlangt, daß ich diese Fünfhundert-Kerzen-Wette entgegennehmen soll. Und die Honig-Wette. Und die Badewannen-Wette. «
    »Ja, aber wir haben das Geld dafür zurückbekommen, als sie Milch zum Baden haben wollten. Keiner hat auf ein Milchbad gesetzt. «
    Jamie stützte sich auf seinen Sattel, seine langen Beine von sich gestreckt, hörte dem alten Toby und der hübschen kleinen Laurel zu und schüttelte den Kopf. Vor zwei Tagen hatte er es aufgegeben, darauf hinzuweisen, daß es sich für Laurel nicht schickte, sich an derartigen Wetten zu beteiligen. Er war inzwischen zu der Einsicht gekommen, daß dieses »Kind« älter war als er.
    »Keine Wette mehr, Jamie? « fragte Laurel, während sie die Säckchen mit Goldstaub in ihrer Kiste zählte. Sie hatte sich von irgend jemandem eine Waage geliehen, so daß sie das Gold, das sie und Toby einnahmen, auf das Gramm genau abwiegen konnte.
    Jamie schob den Hut über die Augen. »Der Stolz auf meinen Bruder ist mir wichtiger als jede gewonnene Wette. «
    »Pst«, sagte Laurel, und alle Männer um sie herum wurden sofort still und schauten zur Hütte.
    »Was ist das? « flüsterte Toby.
    Laurel lächelte. »Das ist Carmen. «.
    Sogleich erhob sich ein leichter Tumult, als etliche Goldgräber von ihren Plätzen aufsprangen, um sich ihren Gewinn auszahlen zu lassen. Sie konnten zwar eine Oper nicht von der anderen unterscheiden, aber Laurel konnte es. Sie hatte eine Liste der Arien aufgestellt, die Maddie einstudiert hatte, und die Männer hatten anschließend aus einem Hut einen Zettel mit den Liedern gezogen, und dann auf die Zeit gewettet, zu der ihrer Meinung nach Maddie die Arie singen würde, die auf dem von ihnen gezogenen Zettel stand.
    Auf dem Hügel gab es einen lauten Knall, und die Goldgräber brachen in Triumphgeschrei aus.
    Laurel schaute in ihr Notizbuch. »Fällt sechsmal vom Klavier«, las sie. »Caleb Rice. «
    Caleb grinste, als Laurel den Goldstaub für ihn abwog, in ein Säckchen schüttete und ihm dieses dann überreichte.
    »Das war deine Wette«, sagte Laurel zu Toby. »Ich habe dich gewarnt, sie anzunehmen. «
    »Wer hätte gedacht, daß man so dumm sein kann, sechsmal vom Klavier zu fallen«, schnauzte er wütend.
    »Caleb Rice hatte es gedacht«, gab Laurel gelassen zurück.
    Jamie stand auf und schwor sich, daß er - falls er jemals das tun würde, was

Weitere Kostenlose Bücher