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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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was sie jetzt darstellte, hatte sie ihm zu verdanken. Sie hatte ihn verloren, weil diese Kidnapper sie unter Druck setzten und sie als Nachrichtenübermittlerin mißbrauchten.
    Sie hatte in fieberhafter Eile ihre Sachen gepackt und sich gerade ihren Reiseplan zurechtgelegt, als General Yovington zu Besuch kam. Seit ihrem ersten Auftritt in Amerika war er ihr größter und unerschütterlichster Verehrer gewesen, hatte sie nach jeder Vorstellung besucht, sie zum Essen ausgeführt und ihr sogar Geschenke gemacht - einen Rubin und einen Smaragd. Sie war sich darüber im klaren, daß er sie gern zu seiner Mätresse gemacht hätte, aber sie wußte einem Mann derart zu schmeicheln, daß er meinte, sie würde sich ihm gern widmen, wenn die Umstände es erlauben würden.
    Bei diesem Besuch hatte sich der General aber ganz und gar nicht wie ein verliebter Kavalier benommen. Er hatte sie unsanft ins Haus gestoßen und ihr erzählt, daß er von Laurels Entführung erfahren habe.
    Zu ihrer Schande war Maddie in Tränen ausgebrochen. Der General hatte sie eine Weile an seine Brust gedrückt, sie dann energisch von sich geschoben und ihr eine Menge Dinge gesagt, die sie nicht verstanden hatte. Offenbar ging es dabei um Politik, für die Maddie sich nicht sonderlich interessierte. Er hatte über die Sklaverei und das Territorium, in dem kürzlich Gold entdeckt worden war, und das sich der Union anschließen und sich als Befürworter oder Gegner der Sklaverei erklären würde, gesprochen.
    »Was hat das alles mit Laurel zu tun? « hatte sie gefragt und sich geschneuzt. »Oder mit mir? «
    »Die Männer brauchen einen Kurier - jemanden, auf den kein Verdacht fällt. Eine Sängerin auf Tournee erregt keinen Argwohn und erfüllt diese Voraussetzung. «
    » Verbraucht einen Kurier? «
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, ob Sie gebeten werden, Botschaften zu überbringen, die sich für oder gegen die Sklaverei aussprechen. «
    »Mir ist die Sklaverei gleichgültig. Ich habe nie einen Sklaven besessen und gedenke auch in Zukunft nicht, mir einen zuzulegen. Ich will nur meine kleine Schwester zurückbekommen. Vielleicht könnte mein Vater… «
    »Nein! « hatte der General heftig erwidert. »Diese Männer sind Fanatiker. Sie werden Ihre kleine Schwester töten, wenn Sie einen Dritten in diese Sache hineinziehen. Sie sollten sich lieber genau an die Anweisungen der Entführer halten. « Er hatte ihre Hände in die seinen genommen. »Aber ich werde Ihnen helfen. «
    Drei Tage später hatte sie sich mit Tausenden von Leuten auf den Weg nach Westen gemacht, die sich entweder als Siedler dort niederlassen oder ihr Glück als Goldschürfer versuchen wollten. Sie reiste in ihrer eigenen Kutsche, die hellrot lackiert war, und hatte drei Bedienstete bei sich. Eine seltsamere Reisebegleitung konnte sie sich gar nicht vorstellen. Da war zunächst Frank, der mit zornigen Augen aus einem bis zur Unkenntlichkeit zerschlagenen Gesicht in die Welt blickte, und Sam, der so selten den Mund aufmachte, daß man niemals wußte, was er dachte. Und zu guter Letzt Edith, die sich Edith Honey nannte und sie ständig mit Anekdoten aus ihrem Leben als Prostituierte unterhalten wollte.
    Diese drei Personen und die Kutsche hatte der General für sie ausgesucht. Maddie hätte sich lieber für ein kleineres und unauffälligeres Fahrzeug entschieden, aber General Yovington hatte auf die robuste Konstruktion der Concord hingewiesen und ihr die Vorzüge der drei Leute beschrieben, die er für sie engagiert hatte. Damals hatte sie so sehr darauf gebrannt, ihre Reise anzutreten, daß sie sich mit den Personalproblemen nicht lange aufhalten wollte.
    Und jetzt befand sie sich im Wilden Westen und ritt einen steilen Hügel hinauf. Vor wenigen Monaten war sie noch in Samt und Seide gekleidet im Zweispänner gefahren und hatte in weichen Federbetten geschlafen. Damals war sie von Leuten umgeben gewesen, die über ihre Triller und Kadenzen diskutierten, und nun übernachtete sie auf einer harten Liege in einem Zelt und hörte sich von Edith Geschichten über Männer und ihre Vorlieben an. Nachts bekam sie von dem arroganten Captain Montgomery Besuch, der ihr vorschreiben wollte, was sie zu tun und zu lassen habe.
    Gott sei Dank, daß sie diesen Klugscheißer losgeworden war! Mit Sam, Frank und Edith hatte sie keine Schwierigkeiten, wenn sie eigene Wege gehen wollte. Sie waren der Meinung, daß es schließlich ihre Sache war, wenn sie allein in die Wälder reiten und

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