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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich dem Risiko aussetzen wollte, getötet zu werden. Maddie hatte das Gefühl, daß Captain Montgomery ihr nicht erlaubt hätte, etwas ohne seine Zustimmung zu unternehmen.
    Was wäre wohl gewesen, wenn er mit ihr gereist wäre? Wenn er verhindert hätte, daß sie sich mit den Männern traf, denen sie die Briefe überreichen sollte? Wenn er sie gefragt hätte, warum sie sich allein in den Wäldern herumtrieb? Da Edith vom General angeheuert worden war, hatte Maddie ihr von den Briefen erzählt. Aber Edith hatte nur gegähnt. Sie interessierte sich noch weniger für Politik als Maddie. Edith dachte grundsätzlich nicht weiter als bis zur nächsten Mahlzeit.
    Maddie hatte gespürt, daß Captain Montgomery aus ganz anderem Holz geschnitzt war. Er hätte bestimmt seine Nase in ihre Angelegenheiten gesteckt, und wenn er entdeckt hätte, daß sie Nachrichten weitergab, die auf die politische Entscheidung für oder gegen die Sklaverei Einfluß hatten, hätte er ihr sicherlich seinen Standpunkt in dieser Sache dargelegt. Sicher hätte er mißbilligt, daß sie versuchte, in einer Gewissensfrage die Meinungsbildung zu manipulieren.
    Nein, sie hatte der Gefahr Vorbeugen müssen, daß er sie an der Ausführung ihres Auftrages hinderte und die Entführer deswegen ihre kleine Schwester Laurel töteten. Ein süßes, unschuldiges Kind von zwölf Jahren hätte sterben müssen, nur weil ein übereifriger Captain meinte, das tun zu müssen, was er für richtig hielt.
    Sie gab ihrem Pferd die Sporen und trieb es den steilen Hang hinauf. Sie sollte sich in vier Stunden dort oben mit dem Mann treffen, der ihr den ersten Brief übergeben würde.
    »Was siehst du? « fragte Toby, der sich im Gras in der Mittagssonne rekelte.
    ’Ring senkte sein Fernglas und spähte durch die Bäume zu der Frau, die ihr Pferd den steilen Hang hinauftrieb. Seit drei Tagen war er ihr mit Toby gefolgt - immer im sicheren Abstand, damit sie nicht merkte, daß er sie überwachte. Bisher hatte sie nichts Ungewöhnliches unternommen. Sie hatte tagsüber in ihrer Kutsche gesessen, und abends hatten die beiden Männer in ihrer Begleitung für sie das Zelt aufgebaut. Sie hatte nichts getan, was in irgendeiner Hinsicht sein Interesse verdiente, aber er hatte sie so aufmerksam beobachtet, daß er die Leute, die ihr folgten, erst nach einem Tag entdeckt hatte.
    Am Morgen des zweiten Tages waren ihm die beiden Männer aufgefallen, die sich nicht einmal Mühe gaben, sich zu verstecken, und offensichtlich Schwierigkeiten mit dem bergigen Terrain hatten. ’Ring hatte die beiden ein paar Stunden beobachtet und bemerkt, daß sie die Sängerin nicht aus den Augen ließen. Sie erinnerten ihn an zwei Geier, die darauf warteten, daß ihre Beute endlich ihren Geist aufgab. Während er jetzt die beiden »Geier« beobachtete, entdeckte er eine Bewegung in der Feme, und als er sein Fernrohr bis zur maximalen Brennweite auseinandergeschoben hatte, sah er eine Gestalt. Wenn er sich nicht irrte, war es ein Indianer. Er schien keine Begleiter zu haben, und ’Ring konnte nicht erkennen, auf wen sich das Interesse des Indianers konzentrierte - auf die Sängerin oder auf die beiden Männer.
    In der dritten Nacht entdeckte ’Ring ein zweites Lagerfeuer. Die beiden Männer, die LaReina folgten, entfachten abends immer ein Feuer, aber der Indianer hatte das bis jetzt nicht getan. ’Ring hatte sich so sehr auf diese drei Männer konzentriert, daß ihm fast der vierte Mann entgangen wäre, der sich auf dem Hügelkamm hinter ihm befand. Dort flackerte ein kleines Lagerfeuer, und irgendwie spürte ’Ring, daß sich dieser Mann ebenfalls für LaReina interessierte.
    ’Ring setzte das Fernglas ab. »Diese Frau wird von mehr Leuten verfolgt als der Rattenfänger von Hameln«, sagte er.
    Toby kratzte sich unter dem Arm. »Glaubst du, die wollen sie singen hören? «
    ’Ring schnaubte. »Höchst unwahrscheinlich. Da geht etwas Wichtiges vor sich, sonst hätte sich die Frau nicht so angestrengt, mich loszuwerden. «
    Toby blickte zu den Baumwipfeln und grinste. Vor drei Nächten war ein vor Kälte zitternder, mit blauen Flecken übersäter wütender ’Ring zu ihm ins Lager gestürmt, und obwohl Toby ihm Löcher in den Bauch gefragt hatte, wollte ’Ring nicht verraten, was geschehen war. Seither verfolgte er mit ’Ring die Frau, und sie beobachteten sie und ihre nähere Umgebung aus einiger Entfernung.
    In diesem Augenblick rasteten sie - oder zumindest Toby rastete, während ’Ring auf dem

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