Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden
Jungen beobachtet, wie die Meie von zwei Sleykynin zum Plaz geführt wurde.«
Sie ließ die Tasse fallen, Cha spritzte über ihre Beine. »Was sind .. .«
Er fiel ihr ins Wort. »Sei ruhig. Du kannst nichts tun. Und ich kann auch nur warten. Und die Neuigkeiten nach Biserica zu übermitteln, damit ihr Tod nicht sinnlos ist.«
Dina schlug die Hände vor den Mund.
Coperic rieb sich die Augen und lächelte dann müde. »Ich glaube nicht, daß du sie schon für tot halten solltest, Kind. Vielleicht überrascht die kleine Meie sie alle und kann aus der Falle entwischen.«
Dinafar nahm die Hände herab und strich abwesend über die feuchte Decke. Sie rieb und dachte daran, wie die Meie gesagt hatte, sie sei ausgebildet, bei ihrer geringen Körpergröße lieber ihren Verstand zu benutzen. Sie hob den Kopf und lächelte. »Sie haben recht.« Sie tastete in den Falten der Decke umher, fand die Tasse und hielt sie hoch. »Es ist mir schon wärmer als vorher, aber noch ein bißchen Cha wäre fein.«
Er füllte die Tasse und kehrte zu seinem Stuhl zurück. »So, mein Mädchen, nun berichte, wieso du soviel Zeit im Tempel zugebracht hast.«
»Ein Sleykyn war mir gefolgt ...«
Eine Glocke erklang und unterbrach sie. Coperic war aufgesprungen und aus dem Zimmer, ehe sie fragen konnte was los war. Sie hielt die Decke um sich geschlungen, während sie aus dem Zimmer tappte. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen und hörte gedämpftes und unkenntliches Stimmgeflüster von unten heraufdringen.
DAS KIND: 12
Eine massige Frau mit Armen wie Baumstämme kam auf die Männer zugestürmt. Sie schlug nach der Armbrust, die daraufhin zu Boden fiel. Der durch den Sturz ausgelöste Bolzen flog pfeifend ins Gebüsch. Sie ignorierte das unmutige Gebrummel und watschelte auf Serroi zu, blieb mit prüfendem Blick, in die Hüften gestemmten Händen und trotzig ausgespreizten Ellbogen vor ihr stehen. Die fünf Männer traten wortlos und mit finsteren Mienen auf der Stelle herum, drehten sich dann um und kehrten in ihre Zelte zurück.
Das Morgenlicht war grausam zu der alten Frau, erhellte es doch jedes Fleckchen und jeden Makel mit gnadenloser Deutlichkeit. Tausend kleine Fältchen zogen sich durch ihr Gesicht. Tiefere Falten strahlten von den großen, dunklen Augen aus, die durch eine ungleichmäßige Kajalumrandung noch riesiger und schwärzer wirkten. Zwei lose Hautfalten hingen von den Seiten ihrer schmalen Hakennase um ihren üppigen Mund herab und führten bis zu einer wabbeligen Speckrolle unter ihrem Kinn. Ihr Haar, dick und gelblich weiß, war zu Zöpfen geflochten, die unter einem Kopftuch verschwanden, das mit einem Münzband um ihren Kopf geschmiegt war. Lange, klappernde Ohrringe baumelten von ihren in die Länge gezogenen Ohrläppchen herab, mehr war von ihren Ohren nicht zu sehen als die Ohrringe aus feinem, kunstvoll gefertigtem Silberfiligran mit eingelegten Opalen. Schwere, nicht allzu saubere Silberringe hatten sich tief in ihre fleischigen Finger gegraben. Um jedes der dicken Handgelenke klimperten ein Halbdutzend Ketten mit aufgezogenen Münzen. Und Münzen hingen auch um ihren starken Hals an mehreren Ketten, die schräg über ihren Busen fielen und sich bei jedem Atemzug geräuschvoll verschoben.
Kluge Augen – deren Farbe im Morgenlicht zwischen Braun und Grün schwankte – glitten von Serroi zu dem Jamat und zurück. Sie strahlten das Mädchen an, die leuchtenden Augen zwinkerten und das Gesicht war offen und feundlich, als die Frau sagte: »Mekyi, meto.«
Viel von Serrois Mißtrauen schmolz unter dem starken Eindruck der Freundlichkeit, doch sie hielt sich noch ein wenig zurück und traute ihren Augen noch nicht ganz. Sie fragte sich, warum diese Frau auf ihre Ankunft so anders reagieren sollte als die Männer; ihre Erfahrung mit dem Noris hatte sie zu tief geprägt.
»Tarim'sk ashag, meto.« Die alte Frau keuchte vor Anstrengung, als sie sich hinabbeugte, mit der Hand zum Boden winkte und sich dann mit gerötetem Gesicht wieder aufrichtete. Sie trat einen großen Schritt näher und streckte Serroi die Hand entgegen.
Als ihre Finger sich berührten, schoß ein Energiestrom zwischen ihnen hin und her, der die alte Frau zurückschleuderte und Serrois Arm emporkroch, daß sie fast vom Jamat fiel. Sie wankte und packte in die Mähne auf der Schulter des Jamats. Zitternd schaute sie die Frau an. »Was ist geschehen? Was war das?« Sie schlang die Arme eng um ihre schmale Brust und fühlte die Knochen hart
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