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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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selbst überließ. Doch sie war nicht einsam. Ihre glücklichsten Zeiten waren stets jene gewesen, da sie mit Tieren herumlief und spielte, die vom Sirenengesang ihres Augenflecks angelockt wurden. Diese Tage waren eine nicht enden wollende Zeit des Spiels ohne die schmerzlichen und häufig unverständlichen Anforderungen der Erwachsenen. Das Seil setzte ihr gleichzeitig Grenzen, wie es sie aber auch von der Notwendigkeit befreite, auf ihre Schritte zu achten, so daß sie sorglos umherspringen, mit den Vögeln Haschen spielen und den Fischen hinterherjagen konnte, die manchmal die Reling übersprangen, um übers Deck und auf der anderen Seite wieder ins Meer zu rutschen.
    Das Schiff tanzte südwärts, bis Tage und Nächte gleichlang waren und die Winde so warm wie ihr eigener Atemhauch. Kein Land war zu sehen, nur das blaue Wasser ringsum, der blaue Himmel und der Zauberwind, der sie in den Sommer blies. Ihr Leben im Wagen ihres Vaters auf der Spur der Vinats verblaßte zu nebelhaften Träumen. Sie hatte eine kindliche Zeitwahrnehmung, bei der die Stunden sich dahinzogen, bis ein Tag vom nächsten abgelöst wurde.
    Die aufgehende Sonne strahlte ihr rot in die Augen, als sie am letzten Tag der Reise erwachte. Sie blinzelte und gähnte, setzte sich auf und rieb sich die Augen. Sie tat die Decken fort, ließ sie auf einem Haufen liegen, den die Hände forträumen konnten, trottete an die Reling, um zu sehen, was los war, und zwinkerte ins Morgenlicht. Ihr Augenfleck kribbelte, ein unerklärliches Jucken kroch unter ihrer Haut dahin, und sie hatte das unerfreuliche Gefühl, daß die Reise zu Ende ging. Der Bug des Schiffes schob sich auf ein schwarzes Dreieck zu, das schroff die glatte Linie des Horizonts zerschnitt. Ihr schauderte. Was dieser emporragende Fangzahn an sich hatte, um solches Unbehagen in ihr hervorzurufen, konnte sie nicht sagen, doch wenn sie ihn ansah, fühlte sie, wie sich Kälte in ihr ausbreitete. Eine Weile beobachtete sie, wie er immer größer wurde, dann kehrte sie langsam zum Mast und ihrem abkühlenden Frühstück zurück.
    Der schwarze Form wurde zu einem hohen, kegelförmigen Berg, der wabernde Dampfwolken ausspie. Andere kleine Fleckchen wuchsen zu dunklen Inseln an, ein Felsarchipel, dessen höchsten Gipfel ein arbeitender Vulkan bildete.
    Nachdem Serroi schon fast glaubte, der Süden bestünde nur aus Wasser, trat sie nun an die Reling, um fasziniert zuzusehen, wie die Inseln näherkamen. Das Schiff pflügte säuberlich durch einen Schaumring, glitt an einer größeren, braunschwarzen Felseninsel vorüber und kam an einer kahlen Steinpier vorbei, über der sich weit oben ein riesiges Steinhaus auf einer glasglatten Klippe erhob – ein Haus, das groß genug schien, die Vinatherde ihrer Familie zu fassen. Während sie vorübersegelten, starrte sie hinauf, machte sich ihre Gedanken über das Haus und schlug frustriert mit ihren kleinen Fäusten gegen die Reling, weil die Hände stumm waren und ihr keine Fragen beantworten konnten, Ser Noris nicht erreichbar war und sie auch wahrscheinlich nicht gewagt hätte, ihn anzusprechen.
    Das Schiff flog förmlich durch den gewundenen Wasserweg zwischen den Inseln, vorbei an mehreren großen Häusern und einsamen Piers. Bis auf den Zauberwind, der sie vorantrieb, war die Luft schwül und drückend und die Eilande kahl und ohne einen grünen Fleck. Selbst das Wasser hatte sein Funkeln verloren und murmelte in sinistren Tönen unter ihnen.
    Der geheimnisvolle Wind erstarb, und das Schiff glitt elegant an einer der Steinpiers entlang. Kaum hatte es angelegt, da fielen die Segel flatternd herab, und die Taue machten sich selbständig und befestigten den Bootskörper an der Pier. Serroi fühlte, wie das Seil um ihre Taille zum Leben erwachte und sich löste. Es zuckte von ihr fort und schlang sich wieder um den Masthaken. Sie rieb ihre Taille, legte den Kopf zurück und ließ ihren Blick über die dunkelglänzende Oberfläche der Klippe zu dem Turm hinaufschweifen, der die ansteigende Linie in den wolkenverhangenen Himmel fortsetzte. Eine tote Gegend, kalt und abweisend. Sie wandte sich nach Norden um und sehnte sich nach der Tundra, wo es überall warmes Leben gab, selbst wenn es schneite.
    Ser Noris kam an Deck, seine Bewegungen waren ruhig und würdevoll. Er blieb einen Augenblick stehen, und sie hörte, wie das leise Geräusch seiner Schritte verstummte. Er beobachtete sie, das wußte sie genau, wollte sich aber nicht umdrehen. »Komm, Kind.« Der Klang

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