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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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ihren Stiefeln zerrte, wenn sie nicht rutschen wollten, weil ihre Füße geschwollen waren. Und wie die Stiefel wurde auch er mit dem Tragen angenehmer. Als er wieder das Wort ergriff, hatte er sich soweit entspannt, daß sie die Wärme zurückfluten spürte, die sie so glücklich gemacht hatte, daß sie mit ihm gekommen war. »Ich bin ein Wortmeister der Nearga-Nor. Du kannst mich Ser Noris nennen.« Serroi schüttelte ihr Haar über die Augen zurück. »Ser Noris, warum hast du mich von meinem Großvater weggeführt?« »Warst du denn so glücklich, bei ihm zu leben?«
    »Es ist meine Familie.« Sie wollte nicht an sie denken, schließlich waren sie alles gewesen, was sie gehabt hatte. Sie bildeten den größten Teil der ihr bekannten Welt. Sie rieb die Hände auf dem Leder hin und her, wobei ihre schwitzenden Handflächen kleine feuchte Spuren hinterließen, aber sie stellte keine weiteren Fragen, spürte sie doch unter seinem ruhigen Äußeren eine abweisende Nervosität.
    Ser Noris verfiel wieder in Schweigen. Körperlich saß er neben ihr, doch geistig befand er sich weit fort in einer Welt, die nur er kannte. Der Wagen holperte gleichmäßig weiter, der Vinat lief im starken Scherenrhythmus seiner Beine Stunde um Stunde, während die Sonne langsam um den Horizont lief, doch Serroi konnte die verstrichene Zeit besser durch das Knurren in ihrem hungrigen Magen ermessen. Sie saß da und schwieg kläglich, da sie zu schüchtern war, um noch einmal ein Gespräch zu beginnen.
    Vielleicht fühlte er ihre Not, vielleicht war es auch nur Teil seines Zeitplans, denn bald darauf hielt Ser Noris den Wagen an. Er kramte im hinteren Teil und reichte Serroi eine Wasserflasche und ein paar Streifen getrocknetes Fleisch. Während sie aß, goß er für den Vinat Wasser in ein Becken und stand dann mit auf der Brust verschränkten Armen und nach Süden gewandtem Blick da, während das Tier graste. Nach einer halbstündigen Pause bestieg er wieder seinen Sitz und trieb den Vinat zu schneller Gangart an.
    Er fuhr westwärts, bis Serroi vor Müdigkeit ganz benommen wurde, sich verzweifelt an die Armlehne klammerte, ständig eindöste und wieder aus dem Schlummer gerissen wurde und nur halb registrierte, daß der Wagen zu holpern aufhörte und der Sitz quietschte, als der Mann sich herunterschwang. Sie saß da und blinzelte benommen, während er das Tier auskoppelte, festpflockte und dann zu ihr zurückkehrte. Er hob sie herunter, trug sie um den Wagen, stellte sie auf die Beine und legte ihre Hände um die schaukelnde Hintertür, damit sie sich festhalten konnte, während er ein voluminöses Bündel herausholte, dessen Außenschicht eine fein gegerbte Vinathaut mit langen Haaren daran war. Das Bündel war fast ebenso groß wie sie und wog schwer in ihren schwachen Armen. »Breite das unter dem Wagen aus, Kind«, sagte er. »Es wird dir ein wenig Schutz geben.«
    »Danke, Ser Noris.«
    »Bist du hungrig, Kind?«
    »Nein, danke, Ser Noris. Nur müde.«
    »Dann leg dich schlafen.« Er ging rasch davon in Richtung eines der allgegenwärtigen Felsen. Serroi blinzelte, gähnte, breitete die Bettrolle aus und schlief schon fast, noch ehe sie das Fell über den Kopf gezogen hatte.
     
    Am nächsten Morgen gelangten sie zu einem Fluß, dem ersten, den Serroi jemals gesehen hatte. Sie starrte in das sprudelnde Wasser, das breiter war als ein Dutzend Bäche, und war fasziniert von den Strudeln in hellem Blau und Grün, den kleinen Schaumkronen und dem Donnern, das sich mit etwas tief in ihrem Innern zu vermischen schien.
    Mehrere Tagesreisen folgten sie dem Fluß in westliche Richtung und lebten vom Fisch, den das Wasser zu ihnen herausschleuderte, wenn Ser Noris es befahl. Sie beobachtete, wie der Wasserlauf breiter wurde, sah wie das Land andere Formation, ja sogar andere Beschaffenheit annahm, und betrachtete mit großen verwunderten Augen die Häuser, an denen sie nun vorüberkamen.
    An einem strahlenden Tag erreichten sie das Meer. Das Sonnenlicht tanzte in scherbenartigen Flecken zwischen den Wellen, und das Blau des Wassers verhieß neue Freuden. Wo der Fluß in einer breiten, seichten Bucht mündete, standen dicht aneinandergebaute Häuser mit steilen Dächern, von denen vier, fünf Piers hinausführten ins tiefere Gewässer. Dort lagen ein paar Schiffe vertäut, die als spitz zulaufende Flecken vor dem hellen Blau des Himmels zu erkennen waren. Einige Männer, es waren nicht viele, saßen in kleinen Gruppen auf den Piers, alte

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