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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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an der Stirn der Meie, als sie die zwei Gardisten hinter Dinafar beobachtete. Dann drehte sie sich wieder nach vorn. Dinafar schluckte.
Sie hat irgend etwas vor.
Besorgt und aufgeregt klammerte sie sich an den Sattelknauf und wartete, daß die Welt über den Soldaten zusammenbräche. Nichts geschah. Sie ritten weiter und weiter, und nichts geschah.
    Sie bogen durch dichte Brellim-Bestände, wo die zweifingrigen Blätter der gedrungenen Bäume im Wind über ihren Köpfen raschelten, und das Laubwerk war so dicht, daß es das meiste Sonnenlicht abschirmte, bis die Prozession sich mit bedrückendem Schweigen im feuchten Zwielicht einen Trampelpfad entlangbewegte, den stampfende Hufe im Laufe der Jahre tief in den schwammigen Boden gegraben hatten.
Hier,
dachte Dinafar.
Mach etwas, Meie. Hier können diese Vögel uns nichts anhaben. Unternimm etwas.
Noch immer tat sich nichts. Sie fragte sich allmählich, ob die Meie den Versuch schon aufgegeben hatte.
    Nach einer Stunde im tiefen Schatten wurde der Weg vor ihnen heller. Hier brachen Strahlen der Mittagssonne durch, tanzten mit den Staubkörnchen und überzogen den Boden mit einem Goldschimmer. Der Tercel ritt hinaus ins Sonnenlicht, und seine massige Gestalt zeichnete sich in den staubigen Goldtönen schwarz ab. Als Dinafar blinzelnd und halb geblendet auf die Lichtung hinausritt, sah sie, wie die Meie sich ruckartig aufrichtete und ihr Macai zum Stehen brachte.
    Hinter Dinafar wieherte ein Macai los, ein schrilles, heiseres Wiehern, das sich mit dem der beiden anderen vermischte, als die Reittiere der drei Männer sich aufbäumten, sich zuckend herumwarfen, ihre Reiter abschüttelten und zu Boden schleuderten. Schreiend und in wahnsinniger Raserei kehrten sich die Tiere gegen ihre Herren und versuchten, sie niederzutrampeln. Einer traf den Tercel mit dem Hinterlauf am Hals und riß ihm den Kopf ab, so daß dieser weit über die Lichtung und auf der anderen Seite wieder in den Schatten flog. Ein zweiter Tritt traf Leres Brust, ließ ihm die Rippen brechen und riß einen langen Streifen Fleisch und Kleidung heraus. Sten war behende genug, sich fortzurollen und auf die Beine zu kommen. Er rannte auf Dinafar zu, die fassungslos das plötzliche Blutbad beobachtete und zu erschrocken war, um sich auch nur zu rühren.
    Etwas abseits machte die Meie sich an ihrem Waffengürtel zu schaffen und versuchte mit ihren gebundenen Händen, das Messer aus der Scheide zu ziehen und die Fesseln zu durchtrennen. Sie blickte hoch und sah, was geschah. »Diva, weg dort!« Dinafar kam plötzlich zu sich, erkannte die Gefahr und jagte ihrem Macai die Fersen in die Lenden, doch es war zu spät. Sten erwischte ihren Rock und riß sie aus dem Sattel. Sie bekam keine Luft mehr, als sie auf den Boden aufschlug. Sie versuchte seine Hände abzuwehren, doch er war zu schnell für ihre ungeschickten Verteidigungsversuche. Er packte sie an den Haaren und hielt sie am Boden. Sie gab die Gegenwehr auf, als sie kaltes Metall an ihrem Hals spürte.
    »Steig ab, Meie.« Stens Stimme klang heiser. Er war verängstigt und wütend, so wütend, daß seine Stimme bebte. »Messer. Gürtel. Laß alles fallen.«
    Die Meie glitt von ihrem Pferd herab. Ihre Hände waren frei, mehrere Stücke Seil fielen zu Boden. Sie blickte hinab auf das Messer in ihren Händen, dann ließ sie es vor ihre Füße fallen. Mit ausdruckslosem Gesicht und zitternden Fingern löste sie den Waffengürtel, blieb im aufgebrochenen Kreis des Lederstreifens stehen und schaute gequält drein.
    »Komm hierher. Keine Tricks mehr. Wenn ich sehe, wie eines dieser Biester sich rührt .. .« Der Säbel strich über Dinafars Schulter ihre Arme hinab und verharrte dann auf ihrem Handgelenk. »Wenn ich irgend etwas Komisches sehe, hat das Mädchen keine Hand mehr.«
    »Ich höre«, sagte die Meie dumpf.
    Als Dinafar den Kummer der zierlichen Frau spürte und ahnte, daß es etwas mit der toten Meie, ihrer Freundin, zu tun hatte, war sie es leid, nur Mitreisende und Last zu sein – und zwar in solchem Maße leid, daß es sie zur Tollkühnheit trieb. »Nein!« schrie sie. Mit den starken Muskeln ihrer Oberschenkel kämpfte sie ihren Körper hoch und riß im gleichen Augenblick ihr Handgelenk unter der Säbelklinge fort. Ohne auf ihre Kopfschmerzen zu achten, wirbelte sie herum, stach mit den Fingern nach Stens Augen und kratzte ihm blutige Spuren ins Gesicht. Er ließ ihre Haare los, lehnte sich fluchend zurück und riß die Hand empor, an der blutige

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