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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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der Theke zu.
    »Also, ich sagte ihm, so eine Unverschämtheit, sagte ich, Sie brauchen John Zabisky nicht zu erzählen, wie man ein Auto fährt. Seit achtzehn Jahren fahre ich hier in der Stadt Taxi, alle Modelle, und ich war absolut vorschriftsmäßig abgebogen, Blinker und alles, als sie mit ihrer Hämorrhoidenschaukel daherkamen und unbedingt noch vorbeiwollten. Mann, sagte ich, Sie haben Ihren Führerschein wohl in der Baumschule …«
    »Entschuldigen Sie die Störung, Mr. Zabisky«, sagte der Neuankömmling. »Aber ich brauche ein Taxi, dringend.«
    Der Fahrer wandte sich schwerfällig um. »Sie kennen meinen Namen?«
    »Sie erwähnten ihn eben.«
    »Wer sind Sie?«
    »Falconer ist mein Name. Wie ich sagte, es ist dringend …«
    »Ja, ja. Halten Sie Ihr Wasser noch einen Moment. Nachts haben es alle eilig. Für mich ist diese Tasse Kaffee dringend.«
    Der Wirt lehnte auf einem Ellbogen und arbeitete mit dem Zahnstocher an einem Backenzahn. Er zog ihn heraus und betrachtete die Spitze mit säuerlichem Lächeln.
    »Noch eine, John?«
    »Klar, warum nicht?«
    »Es ist mir fünfzig Dollar wert, sofort nach Princeton zu kommen«, sagte der Mann, der sich Falconer nannte.
    »Princeton? New Jersey? In diesem Wetter? Sind Sie verrückt oder was? Die Strecke würde ich bei Tageslicht nicht für fünfzig Eier fahren.«
    »Sie sind nicht im Dienst?«
    »Doch, ich bin im Dienst. Warum?«
    »In Ihrer Konzession steht, daß Sie einen Kunden zum gewünschten Ziel zu fahren haben – ohne Umwege und für den Betrag, der vom Taxameter ausgewiesen wird.«
    »Hast du das gehört?« sagte John Zabisky und starrte in Falconers glatte, faltenfreie Züge. »So ein junger Schnösel, und mich belehren! Weiß Ihre Mutter überhaupt, daß Sie um diese Zeit noch unterwegs sind?«
    Falconer lächelte freundlich. »Wollen Sie mit mir nach draußen kommen, Zabisky?«
    Der stämmige Taxifahrer war mit einem Satz vom Barhocker, aber sein Angriff verlor irgendwie den Schwung, als er gegen Falconer drängte. Es war nicht viel anders als das Anrennen gegen eine Ziegelmauer.
    »He, John, nicht hier im Lokal«, sagte der Wirt. »Macht es draußen miteinander aus.«
    Der Taxifahrer drehte sich nach ihm um und sagte: »Glaubst du, ich bin verrückt? Warum sollte ich mich mit einem Fahrgast im Dreck vor deiner Tür wälzen, nur damit du deinen Spaß hast?«
    Er zerrte seinen Überrock gerade und warf Falconer einen Seitenblick zu.
    »Zwanzig im voraus«, sagte er. »Wohin wollen Sie in Princeton?«
    Es war eine lange Fahrt durch Windböen und Regen, der den Wagen wie eine Batterie von Feuerwehrschläuchen überschüttete. In den Außenbezirken von Princeton angelangt, murmelte der Taxifahrer nervös, spähte durch den Regen nach Straßenschildern und bog endlich in die gebogene Seitenstraße ein, die Falconer ihm genannt hatte. Kurz darauf strahlten die Scheinwerfer ein schmiedeeisernes Tor an, das in eine hohe Ziegelmauer eingelassen war.
    »Blenden Sie dreimal ab und wieder auf«, sagte Falconer, als der Wagen vor dem Tor hielt. Die Flügel schwangen automatisch auf und gaben eine kiesbestreute Einfahrt frei. Der Wagen rollte knirschend hinein und hielt vor den breiten Stufen einer Säulenveranda, hinter der hohe Fenster Dunkelheit und das Licht der Scheinwerfer auf nassem Laub reflektierten.
    »Anscheinend ist niemand zu Haus«, sagte der Fahrer. »Wer wohnt hier?«
    »Ich.« Regen wirbelte in Falconers Gesicht, als er den Wagenschlag öffnete. »Wir haben noch ein Geschäft miteinander zu regeln, Mr. Zabisky«, sagte er. Er stieg aus und wandte sich um; die Tür des Fahrers flog auf, und Zabisky sprang heraus, ein Montiereisen in der knotigen Faust.
    »Okay, Mister, fangen Sie nur an«, brüllte er durch die Geräusche des Regensturms. Falconer bewegte sich auf ihn zu; einen Augenblick später flog das Montiereisen in den Kies der Auffahrt. Zabisky stand seinem Herausforderer mit leeren Händen gegenüber, einen Ausdruck von Verblüffung im breiten Gesicht.
    »Das macht die Partie ausgeglichener, meinen Sie nicht?«
    Der Taxifahrer zog seinen dicken Kopf zwischen die Schultern und ging den anderen mit schwingenden Fäusten an. Falconer nahm einen soliden Schlag vor die Brust, bevor er des Fahrers Handgelenke packte, ihn umdrehte und festhielt, beide Arme hinter seinem Rücken hochgezogen.
    »Geben Sie auf, Zabisky?«
    »Gehen Sie zum Teufel!« Der Fahrer versuchte gegen Falconers Schienbeine zu treten. Falconer gab seinen Armen einen weiteren

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