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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mit beiden Händen, hielt es weit von sich und sprang auf seinen angreifenden Feind zu.
    Es war so einfach. Das Schwert des Rivanischen Königs glitt in Toraks Brust wie in Butter, und als es in den Körper des Gottes fuhr, wallte die Macht des Auges über die flammende Klinge. Toraks riesige Hand erschlaffte zuckend, und Cthrek Goru entfiel harmlos seinem Griff. Er wollte schreien, doch nur eine blaue Flamme schoß wie Blut aus seinem Mund. Er fuhr sich mit den Händen ans Gesicht und riß die Stahlmaske herab, um seine grauenhaft entstellten Züge zu enthüllen, die sich dahinter verbargen. Tränen strömten aus seinen Augen, sowohl aus dem gesunden als auch aus dem nicht mehr existierenden Auge, aber auch die Tränen waren aus Feuer, denn das Schwert des Rivanischen Königs, das in seiner Brust steckte, erfüllte ihn mit seinem Feuer.
    Er torkelte rückwärts. Stählern glitt das Schwert aus seinem Körper. Aber das Feuer, das die Klinge in ihm entzündet hatte, erlosch nicht. Er preßte die Hände auf die klaffende Wunde, und blaue Flammen züngelten zwischen seinen Fingern hervor.
    Sein entstelltes Gesicht, über das die feurigen Tränen liefen, verzerrte sich qualvoll. Er hob sein brennendes Gesicht dem Himmel entgegen und streckte die Arme aus. In Todesqualen schrie der Gott zum Himmel: »Mutter!« und der Klang seiner Stimme hallte noch von dem fernsten Stern wider.
    Einen Moment lang blieb er wie erstarrt stehen, dann schwankte er und fiel tot zu Garions Füßen nieder.
    Dann herrschte vollkommene Stille. Toraks toten Lippen entrang sich ein heulender Schrei, der in unendlicher Ferne verhallte, als die Dunkle Prophezeiung floh, den schwarzen Schatten Cthrek Gorus mit sich nehmend.
    Wieder trat Stille ein. Die rasenden Wolken hielten in ihrer wilden Jagd über den Himmel inne, und die Sterne, die zwischen den Wolkenfetzen zu sehen waren, verloschen. Das gesamte Universum erbebte – und blieb stehen. Für einen Moment herrschte absolute Finsternis, als überall jegliches Licht erlosch und alles zum Stillstand kam. In dieser Sekunde wurde alles Existierende – alles, das gewesen war, alles, das war, und alles, das sein würde – in den Lauf einer Prophezeiung gezwungen. Wo es immer zwei gegeben hatte, gab es jetzt nur noch eins.
    Und dann, ganz schwach zuerst, begann der Wind zu wehen, der den fauligen Gestank der Stadt der Nacht davontrug, die Sterne kamen wieder hervor wie die plötzlich angestrahlten Juwelen auf dem Samtkleid der Nacht. Als es wieder hell wurde, stand Garion erschöpft über dem Körper des Gottes, den er gerade getötet hatte. Sein Schwert flackerte noch blau in seiner Hand, und das Auge jubilierte in den Gewölben seines Geistes. Vage war er sich bewußt, daß in dem erschütternden Moment, als alles Licht erstarb, sowohl er als auch Torak wieder ihre normale Größe angenommen hatten, doch er war zu müde, um sich darüber zu wundern.
    Aus der zertrümmerten Grabkammer tauchte Belgarath auf. Er zitterte, und man sah ihm die Erschöpfung an. Die zerrissene Kette seines Medaillons fest umklammernd, blieb er stehen und sah einen Moment lang Garion und den gefallenen Gott an.
    Der Wind stöhnte zwischen den Ruinen und irgendwo, weit draußen in der Nacht, heulten die Hunde Toraks eine Klage für ihren toten Herrn.
    Belgarath straffte die Schultern, dann hob er in einer Geste, die eigenartig der glich, die Torak im Augenblick seines Todes gemacht hatte, die Arme zum Himmel.
    »Meister!« rief er mit mächtiger Stimme. »Es ist vollbracht!«

24
    E s war vorüber, doch Garions Sieg haftete ein bitterer Beigeschmack an. Ein Mensch tötete einen Gott nicht so leicht, wie böse oder verdreht dieser Gott auch sein mochte. Und so stand Belgarion von Riva traurig über dem Körper seines gefallenen Feindes, während der Wind, der schon den Duft der Morgenröte mit sich brachte, über die verfallenen Ruinen der Stadt der Nacht strich.
    »Bereust du es, Garion?« fragte Belgarath leise und legte die Hand auf die Schulter seines Enkels.
    Garion seufzte. »Nein, Großvater«, sagte er. »Ich glaube nicht – nicht wirklich. Es mußte getan werden, nicht wahr?«
    Belgarath nickte ernst.
    »Es ist nur, daß er am Ende so allein war. Ich habe ihm alles genommen, bevor ich ihn tötete. Darauf bin ich nicht sehr stolz.«
    »Wie du schon sagtest, es mußte getan werden. Es war die einzige Möglichkeit, ihn zu schlagen.«
    »Ich wünschte nur, ich hätte ihm irgend etwas gelassen, das ist alles.«
    Aus den

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