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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auskommen könnte.«
    Issus’ Augen leuchteten auf, er rieb sich die Hände. »Das übliche Honorar?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wer ist es?«
    »Der Botschafter der Murgos.«
    Issus’ Gesicht bewölkte sich für einen Moment. »Es wird etwas schwierig sein, an ihn heranzukommen.« Er kratzte sich den stoppeligen Schädel.
    »Du wirst schon einen Weg finden. Ich habe äußerstes Vertrauen zu dir.«
    »Ich bin der Beste«, pflichtete Issus ihm ohne falsche Bescheidenheit bei.
    »Der Botschafter drängt mich zu bestimmten Verhandlungen, die ich verzögern will«, fuhr Sadi fort. »Sein plötzliches Ableben sollte die Dinge etwas unterbrechen.«
    »Du mußt mir nichts erklären, Sadi«, sagte Issus. »Ich brauche nicht zu wissen, warum du ihn aus dem Weg haben willst.«
    »Aber du mußt wissen, wie. Aus verschiedenen Gründen möchte ich, daß es ganz natürlich aussieht. Könntest du es so einrichten, daß er und vielleicht ein paar Mitglieder seines Haushaltes – an einem Fieber erkranken? Einem besonders gefährlichen?«
    Issus runzelte die Stirn. »Das ist nicht einfach. So etwas gleitet einem schnell aus der Hand. Man infiziert dann rasch ein ganzes Viertel, und es gibt nur wenige Überlebende.«
    Sadi zuckte mit den Schultern. »Manchmal muß man eben Opfer bringen. Kannst du es tun?«
    Issus nickte feierlich.
    »Dann tu es, und ich entwerfe inzwischen einen Beileidsbrief an König Taur Urgas.«
    Königin Silar saß an ihrem Webstuhl in der großen Halle der algarischen Feste und summte leise vor sich hin, während ihre Finger das Schiffchen mit einem einschläfernden, klappernden Geräusch hin- und herbewegten. Durch die schmalen Fenster, die hoch in der Wand eingelassen waren, schien die Sonne und erhellte den großen, langgestreckten Raum mit einem diffusen, goldenen Licht. König Cho-Hag und Hettar waren nicht in der Feste, sie bereiteten einige Meilen vom Fuß der Ostklippe entfernt das große Zeltlager vor, das die Armee der Alorner, Arendier, Sendarer und Tolnedrer aufnehmen sollte, die sich von Westen her näherte. Obwohl er sich noch innerhalb der Grenzen seines Reiches befand, hatte Cho-Hag die Macht formell seiner Frau übergeben und allen versammelten Clan-Führern das Versprechen abgenommen, sie zu unterstützen.
    Die Königin von Algarien war eine stille Frau, deren ruhiges Gesicht nur selten ihre Gefühle verriet. Sie hatte ihr ganzes Leben im Hintergrund gestanden, oftmals so unauffällig, daß man ihre Gegenwart völlig übersah. Sie hatte jedoch Augen und Ohren offengehalten. Außerdem hatte sich ihr verkrüppelter Gatte ihr immer anvertraut. Seine ruhige, dunkelhaarige Königin wußte genau, was vor sich ging.
    Elvar, der Erzpriester von Algarien, stand, in weißer Robe und aufgeplustert im Bewußtsein seiner eigenen Wichtigkeit, vor ihr und las ihr die sorgfältig vorbereiteten Proklamationen vor, die ihm alle Autorität übertrugen. Sein Ton war herablassend, als er ihr alles erklärte.
    »Ist das alles?« fragte sie, als er geendet hatte.
    »Es ist wirklich zum besten, Eure Hoheit«, sagte er hochmütig. »Alle Welt weiß, daß Frauen nicht fürs Regieren taugen. Soll ich nach Feder und Tinte schicken?«
    »Noch nicht, Elvar«, erwiderte sie und wob gelassen weiter.
    »Aber…«
    »Weißt du, ich hatte gerade einen sehr merkwürdigen Gedanken«, sagte sie, ihn offen anblickend. »Du bist der Erzpriester Belars hier in Algarien, aber du verläßt niemals die Feste. Ist das nicht etwas eigenartig?«
    »Meine Pflichten, Eure Hoheit, zwingen mich…«
    »Gilt nicht deine oberste Pflicht dem Volk und den Kindern Belars? Wir sind schrecklich selbstsüchtig gewesen, daß wir dich hierbehalten haben, wo du dich doch danach sehnen mußt, draußen bei den Clans zu sein und die religiöse Unterweisung der Kinder zu überwachen.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an.
    »Und ebenso die anderen Priester«, fuhr sie fort. »Sie scheinen alle auf die Feste konzentriert zu sein, in Verwaltungspflichten gedrängt. Ein Priester ist zu wertvoll für solche Aufgaben. Diese Sachlage muß sofort berichtigt werden.«
    »Aber…«
    »Nein, Elvar. Meine Pflicht als Königin liegt völlig klar vor mir. Die Kinder Algariens müssen an erster Stelle stehen. Ich entbinde dich von allen Pflichten hier in der Feste, damit du zu deiner gewählten Berufung zurückkehren kannst.« Plötzlich lächelte sie. »Ich werde sogar selbst deine Reiseroute festlegen«, sagte sie vergnügt. Sie überlegte einen Moment. »Es sind

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