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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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einem Schlag erledigen. Das müßte unsere Schlange genug reizen, daß sie ihren Kopf herausstreckt. Und den schlagen wir ihr dann einfach ab.«
    Torviks Ausdrucksweise hatte die Königin aufstöhnen lassen. Sie war sich nicht ganz sicher gewesen, ob der barsche, grauhaarige Jäger nur bildlich gesprochen hatte.
    Und jetzt war es geschehen. Torvik und seine Jäger waren leise durch die nächtlichen Straßen Val Alorns gezogen, hatten die schlafenden Mitglieder des Bärenkults eingesammelt und sie in Gruppen zum Hafen marschieren lassen, wo sie in den Laderäumen der wartenden Schiffe eingesperrt wurden.
    Aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung waren die Jäger beim Aufspüren ihrer Beute sehr gründlich gewesen. Am Morgen waren die einzigen übriggebliebenen Mitglieder des Kultes in der Stadt der Hohepriester Belars selbst und etwa ein Dutzend Unterpriester, die im Tempel wohnten.
    Königin Islena saß blaß und zitternd auf dem Thron von Cherek. Sie trug ihr Purpurgewand und die goldene Krone. In der Hand hielt sie ein Szepter. Das Szepter hatte ein angenehmes Gewicht und konnte notfalls als Waffe dienen. Die Königin war sicher, daß ihr eine Notlage bevorstand.
    »Das ist nur deine Schuld, Merel«, warf sie ihrer blonden Freundin aufgelöst vor. »Wenn du die Dinge einfach ihrem Lauf überlassen hättest, wären wir jetzt nicht in dieser furchtbaren Lage.«
    »Dann wären wir in einer noch viel schlimmeren«, erwiderte Merel kühl. »Reiß dich zusammen, Islena. Es ist geschehen, und du kannst es nicht ungeschehen machen.«
    »Grodeg erschreckt mich immer so«, stieß Islena hervor. »Er ist nicht bewaffnet. Er kann dir nichts tun.«
    »Ich bin doch nur eine Frau«, jammerte Islena. »Er wird mich mit seiner furchtbaren Stimme anschreien, und dann verliere ich völlig die Fassung.«
    »Hör auf, dich wie ein Feigling zu benehmen, Islena«, fuhr Merel sie an. »Deine Ängstlichkeit hat Cherek an den Rand des Verderbens gebracht. Jedesmal, wenn Grodeg seine Stimme gegen dich erhob, hast du ihm alles gegeben, was er wollte – nur weil du Angst vor ein paar scharfen Worten hast. Bist du denn immer noch ein Kind? Macht dir Lärm solche Angst?«
    »Du vergißt dich, Merel«, fuhr Islena plötzlich auf. »Ich bin schließlich die Königin.«
    »Dann, bei allen Göttern, benimm dich auch wie eine Königin! Hör auf, dich wie ein dummes, verängstigtes Dienstmädchen aufzuführen. Sitz aufrecht auf deinem Thron, als wenn du ein Rückgrat aus Eisen hättest – und klopf dir auf die Wangen. Du bist blaß wie ein Bettuch.« Merels Gesicht wurde streng. »Hör mich an, Islena«, sagte sie. »Beim kleinsten Anzeichen dafür, daß du schwach wirst, lasse ich Torvik seinen Speer in Grodegs Rücken jagen gleich hier im Thronsaal.«
    »Das kannst du nicht«, japste Islena. »Du kannst doch keinen Priester töten!«
    »Er ist ein Mann wie jeder andere Mann auch«, erklärte Merel barsch. »Wenn du ihm einen Speer in den Bauch stößt, stirbt er.«
    »Nicht einmal Anheg würde das wagen.«
    »Ich bin nicht Anheg.«
    »Du wirst verflucht werden!«
    »Ich habe keine Angst vor Verwünschungen.«
    Torvik betrat den Thronsaal, einen Wildschweinspeer mit breiter Klinge nachlässig in der Hand wiegend. »Er kommt«, verkündete er lakonisch.
    »O je«, bibberte Islena.
    »Laß das!« fauchte Merel.
    Grodeg war grau vor Wut, als er in den Thronsaal kam. Seine weiße Robe war zerknittert, als ob er sie hastig übergeworfen hätte, und Haar und Bart waren ungekämmt. »Ich will mit der Königin allein sprechen!« dröhnte er, während er über den binsenbestreuten Fußboden auf sie zuging.
    »Diese Entscheidung trifft die Königin, nicht du, edler Hohepriester«, sagte Merel kalt.
    »Spricht jetzt die Gattin des Grafen von Trellheim für den Thron?« fragte Grodeg Islena.
    Islena zögerte, dann sah sie Torvik unmittelbar hinter dem hochgewachsenen Priester stehen. Jetzt hielt er den Speer nicht mehr nachlässig. »Beruhige dich, geschätzter Grodeg«, sagte die Königin, plötzlich überzeugt davon, daß das Leben des aufgebrachten Priesters nicht nur von ihren Worten, sondern selbst vom Tonfall ihrer Stimme abhing. Beim kleinsten Stammeln würde Merel das Signal geben, und Torvik würde die breite, scharfe Klinge in Grodegs Rücken stoßen, mit ebensowenig Gefühl, als würde er eine Fliege erschlagen.
    »Ich will Euch allein sehen«, wiederholte Grodeg hartnäckig.
    »Nein.«
    »Nein?« röhrte er ungläubig.
    »Du hast mich gehört,

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