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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unvermeidlich zu dem letzten Ort, den die Mimbrater angegriffen hatten und kamen so Stunden oder gar Tage zu spät, so daß sie nur noch rauchende Ruinen, Tote und obdachlose Einwohner vorfanden. Wenn sie jedoch versuchten, die behenden Algarier zu erwischen, entdeckten sie meist nur noch Morgen um Morgen verbrannter Erde. Die Angreifer waren weitergezogen, und die verzweifelten Versuche der Thulls, sie einzuholen, waren gänzlich vergebens.
    Es kam den Thulls nicht in den Sinn, die Befestigungen anzugreifen, von denen aus die Feinde operierten, und falls doch, wurde die Idee rasch fallengelassen. Die Thulls waren gefühlsmäßig nicht dafür ausgestattet, schwer bewachte Festungen anzugreifen. Sie zogen es vor, hier- und dorthin zu stürzen, Feuer nachzulaufen und sich bei ihren Murgo und Malloreaner-Verbündeten bitter darüber zu beschweren, daß ihnen zu wenig Unterstützung zuteil wurde. Die Malloreaner ’Zakaths weigerten sich beharrlich, ihr Lager bei Thull Zelik zu verlassen. Taur Urgas’ Murgos machten allerdings ein paar Ausfälle im Süden des Landes, zum Teil als Geste der angarakanischen Einheit, vor allem aber – wie König Rhodar vermutete –, weil es Teil ihrer allgemeinen Manöveraufstellung war. Murgospäher wurden gelegentlich sogar in der Nähe der Befestigungen entdeckt. Um die Gegend von diesen spionierenden Murgos zu befreien, wurden täglich Patrouillen ausgeschickt, die die trockenen Hügel durchkämmten. Die ausgedörrten felsigen Täler in der Nähe der Festung wurden von drasnischen Lanzenträgern und kleinen Legionärstrupps durchsucht. Algarier, die sich angeblich von ihren Überfällen ausruhten, vergnügten sich mit einem Spiel, das sie ›Murgos jagen‹ nannten.
    Sie machten großes Aufhebens um ihre häufigen Ausflüge und bestanden fromm darauf, daß sie ihre Freizeit nur aus ihrem Verantwortungsgefühl für die Sicherheit der Festung opferten. Sie konnten mit ihren Protesten jedoch niemanden täuschen.
    »In der Gegend muß nun einmal patrouilliert werden, Rhodar«, erklärte König Cho-Hag eigensinnig. »Meine Kinder erfüllen schließlich nur eine notwendige Pflicht.«
    »Pflicht?« schnaubte Rhodar. »Setz einen Algarier auf ein Pferd und zeig ihm einen Hügel, dessen Rückseite er noch nicht kennt, und er wird immer eine Entschuldigung finden, um nachzusehen.«
    »Du tust uns Unrecht«, entgegnete Cho-Hag mit einem Ausdruck gekränkter Unschuld.
    »Ich kenne euch.«
    Ce’Nedra und ihre zwei engsten Freundinnen hatten die regelmäßigen Ausflüge der unbekümmerten Algarier mit immer verdrießlicheren Mienen beobachtet. Wenn Ariana vielleicht auch etwas gesetzter und daran gewohnt war, wie alle mimbratischen Damen, geduldig zu Hause zu warten, während die Männer draußen spielten, fühlte Adara, Garions algarische Cousine, ihre eingeschränkte Bewegungsfreiheit sehr deutlich. Wie alle Algarier hatte sie das tiefsitzende Bedürfnis, sich den Wind ins Gesicht wehen zu lassen und das Donnern von Hufen unter sich zu spüren. Nach einer Weile wurde sie mißgelaunt und seufzte oft.
    »Und was sollen wir heute tun, meine Damen?« fragte Ce’Nedra die beiden eines Morgens nach dem Frühstück fröhlich.
    »Wie sollen wir uns bis zum Mittagessen beschäftigen?« Sie fragte so übertrieben, weil sie bereits Pläne für den Tag geschmiedet hatte.
    »Man kann immer sticken«, schlug Ariana vor. »Es beschäftigt angenehm die Augen und Hände und läßt Gedanken und Lippen frei für ein Gespräch.«
    Adara seufzte tief.
    »Vielleicht könnten wir auch gehen und meinem Gatten zusehen, wie er seine Leibeigenen bei ihren Kriegsvorbereitungen unterweist.« Ariana fand immer einen Grund, Lelldorin mindestens die Hälfte des Tages zuzusehen.
    »Ich glaube nicht, daß ich heute schon wieder Männern zusehen will, die Heuballen mit Pfeilen ermorden«, sagte Adara leicht gereizt.
    Ce’Nedra fiel rasch ein, um jeder Zankerei vorzubeugen. »Wir könnten auch eine Inspektionstour machen«, schlug sie listig vor.
    »Ce’Nedra, wir haben jedes Blockhaus und jede Hütte innerhalb der Mauern schon mindestens ein dutzendmal inspiziert«, sagte Adara widerborstig, »und wenn ich noch einmal einem höflichen alten Leutnant zuhören muß, wie er mir ein Katapult erklärt, schreie ich.«
    »Aber die äußeren Befestigungsanlagen haben wir doch noch nicht inspiziert, oder?« fragte die Prinzessin verschmitzt. »Würdest du nicht auch sagen, daß das ebenfalls zu unseren Pflichten zählt?«
    Adara sah

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