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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hinwegkommen. Ich werde für dich Urlaub einreichen, sechs Wochen Florida oder Hawaii.«
    »Was hat das für einen Sinn, Jim? Ich flüchte nicht. Wenn ich zurückkomme auf diesen verfluchten Eisberg, ist alles wie vorher. Laß mich hier.«
    »Okay, Ric.« Brooks ließ die Motoren seines Hubschraubers an. »Glaub mir, es geht mir auch an die Nieren. Flieg jetzt bloß vernünftig und mach keine Dummheiten, hörst du, Ric?«
    »Keine Sorge, Jim. Wenn du solche Gedanken hast – ich muß weiterleben! Ich muß doch Virginia suchen, und wenn der Berg sie verschluckt hat – einmal finde ich sie doch. Wir haben ja eine Menge Zeit vor uns.«
    Brooks sah hinüber zu Hendersons Hubschrauber. Er hob gerade vom Eis ab und schwebte senkrecht in den nun fahlen Abendhimmel. Die anderen Hubschrauber folgten; Brooks war der letzte, der das bucklige Eisfeld verließ. Noch einmal umkreiste er die Absturzstelle in der verzweifelten Hoffnung, doch noch etwas zu sehen, dann flog er den anderen hinterher und kam sich wie zerschlagen vor.
    Vier Tage lang suchte Henderson weiter nach Virginia, flog immer wieder die gleiche Route ab, kroch immer wieder in der gezackten Eiswand herum und rief und rief Virginias Namen, obgleich er wußte, wie völlig sinnlos das jetzt war. Hatte sie den Absturz wirklich überlebt, dann war sie jetzt längst erfroren. Nur das Wo interessierte ihn noch, die Hoffnung, sie doch noch zu finden und heimzubringen in ihr Haus.
    Am vierten Tag erst entschloß sich Henderson, die Eiswand zu überfliegen. »Das ist Blödsinn«, sagte er sich. »Die Absturzstelle ist vor der Wand, und Virginia ist unmöglich durch die Eisrisse geklettert. Wo hätte sie denn hingewollt? Für sie gab es nur den Weg zurück.«
    Trotzdem überquerte er die schreckliche Zackenwand und sah dahinter die waschbrettähnliche Ebene. Es war einfach, hier zu landen, in der Nähe der Wand war es sogar windgeschützt. Ein paar hundert Meter weiter begannen wieder die zerrissenen Eishügel, die Spalten und die bizarren Formen aus glitzernden Kristallen.
    Wider alle Vernunft stieg Henderson aus, ging zurück zur Mauer und blickte lange über die gewellte Ebene. Einen Körper in einem dicken Pelzmantel mußte man sehen, er mußte sich dunkel von dem Eis abheben, ein Fleck auf dem makellosen Weiß. Aber nichts hob sich ab, unberührt wie seit Hunderten von Jahren glitzerte das Eis in der Sonne.
    In der sowjetischen U-Boot-Basis ›Morgenröte‹ hatte es unterdessen Alarm gegeben. Schesjekin stellte alle Arbeiten ein, eine lähmende Stille senkte sich über die Stadt im Eis. Hendersons Hubschrauber war in die sowjetische Radarüberwachung geraten.
    Sofort war Schesjekin in die Überwachungszentrale geeilt, wo die komplizierten Geräte für Sonar und Radar installiert waren und über einen Computer blitzschnell das entdeckte Objekt und sein Standort ermittelt wurden.
    Der Radarspezialist riß die Computerberechnungen von der Papierrolle, als der Vizeadmiral eintrat. »Es handelt sich um einen Hubschrauber, Genosse Admiral!« meldete er. »Vor vier Minuten ist er gelandet.«
    »Wo?« Schesjekin nahm das Papier entgegen, starrte darauf und war wie ein Arzt, der ein EKG nur fehlerhaft lesen konnte, aber so tat, als verstände er alles.
    »Ungefähr drei Kilometer von der Station der Genossin Berreskowa entfernt. Es muß die Eisfläche sein, die Kapitän Malenkow entdeckt hat.«
    »Die Genossin Berreskowa muß sofort gewarnt werden!«
    Vor zwei Tagen war Ljuba Alexandrowna zu ihrem Eisplateau zurückgekehrt. Drei Verhöre, die sie mit Virginia angestellt hatte, waren ohne Erfolg geblieben. Man wußte, sie war Meeresbiologin, kam aus San Francisco, wollte – wer glaubte das? – die verschiedenen Walarten beobachten und die Auswirkungen des Ozonlochs auf das biologische Gleichgewicht des Meeres untersuchen, aber mehr war aus ihr nicht herauszulocken. Auch die versteckte Drohung, man habe genug Mittel, jemanden zum Sprechen zu zwingen, zeigte keine Wirkung. »Kein Kommentar!« war alles, was Virginia auf alle besonderen Fragen antwortete. Schesjekin brach die Verhöre ab und ließ Ljuba zu ihrer Forschungsstation zurückfahren.
    In diesen Tagen hatte er auch endlich Admiral Sujin erreichen können.
    »Eine Schweinerei ist das, Wladimir Petrowitsch!« hatte Sujin ausgerufen. »Und wieder ist es der Genosse Malenkow, der unserem Vaterland einen großen Dienst erwiesen hat. Ich werde beides sofort nach Moskau melden. Wie heißt die Amerikanerin? Allenby? Unser

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