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Duell: Island Krimi (German Edition)

Duell: Island Krimi (German Edition)

Titel: Duell: Island Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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dann hätte ihn niemand gehört.
    Der Platzanweiser im Gamla bíó, ein behäbiger Mann und nicht mehr der Jüngste, erklärte, dass Ragnar Stammkunde im Kino gewesen sei und er ihn gut kenne. Er identifizierte den Jungen sofort anhand des Fotos. Er hatte inzwischen auch Ragnars Bild in den Zeitungen gesehen.
    »Ich kann mich gut an ihn erinnern«, sagte er. »Er hat sich praktisch alle Filme hier angeschaut, manche auch mehrmals. Er war noch ziemlich klein, da hat er bereits versucht, in Filme hineinzukommen, die nicht für Kinder freigegeben waren. Das versuchen sie alle, Kinder wie er sind versessen darauf, gerade solche Filme im Kino zu sehen. Es macht keinen Spaß, sie abzuweisen, aber es bleibt einem nichts anderes übrig.«
    »Ist er in letzter Zeit hier im Kino gewesen?«, erkundigte sich Albert.
    »Ja, er fragte nach Fotos von Schauspielern aus einem Film, den wir gezeigt hatten, Agenten sterben einsam . Und nach der Vorstellung ist der Ärmste dann in Schwierigkeiten geraten.«
    »Was für Schwierigkeiten?«, fragte Marian Briem.
    »Irgendein Mann hat sich mit ihm angelegt, ich habe mich nicht eingemischt, habe es bloß von weitem beobachtet.«
    »Er hat sich mit ihm angelegt? Weshalb?«
    »Es ging um irgendein Gerät, das der Junge dabei hatte. So viel konnte ich verstehen.«
    »Kanntest du den Mann?«
    »Nein.«
    »Und was war mit dem Gerät?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Platzanweiser. »Wie gesagt, ich hab mich da nicht eingemischt. Sie gingen zusammen aus dem Kino, der Mann ließ ihm keine Ruhe. Ich habe gesehen, dass er ihn bis zur Bankastræti verfolgte.«
    »Weißt du, was für ein Gerät das war?«
    »Nein.«
    »Hattest du das Gefühl, dass der Junge in Gefahr war?«, fragte Albert.
    »Soweit ich sehen konnte, nicht.«
    »Hast du gehört, um was genau es zwischen ihnen ging?«
    »Der Mann hat rumgeschimpft. Der Junge hatte seine Schultasche dabei und mühte sich damit ab, das Gerät darin zu verstauen, während der Mann ihn beschimpfte und auf das Gerät zeigte, das der Junge dabeihatte.«
    »Sie waren nicht zusammen ins Kino gekommen?«, fragte Marian.
    »Nein, der Junge kam immer allein.«
    »Und du weißt nicht, wer der Mann war, der sich mit ihm angelegt hat?«
    »Nein.«
    Kurze Zeit später verließen Albert und Marian Briem das Kino und standen wieder draußen in der Sonne. Ein Auto nach dem anderen fuhr die Ingólfsstræti hinauf, um in die Bankastræti einzubiegen. Marian zündete sich eine Zigarette an. Es war warm und windstill, und die Autos krochen an ihnen vorbei. Das Dröhnen eines Lastwagens drang aus der Hverfisgata zu ihnen herüber. Albert trat auf den Stufen zur Kinokasse von einem Bein aufs andere, so als läge ihm etwas auf dem Herzen und er sei unschlüssig, ob er das Thema anschneiden solle. Marian bemerkte sein Zögern.
    »Was ist?«, fragte Marian.
    »Ach, nichts«, entgegnete Albert.
    »Doch, es ist was, nun hab dich doch nicht so.«
    »Nein, es ist nichts.«
    »Worum geht es, Albert?«
    »Also ich … Es war, als ich dich neulich geweckt habe«, sagte Albert. »Neben dir auf dem Fußboden lag eine Postkarte, du hattest sie sicher gelesen, bevor du einschliefst. Ich habe sie aufgehoben und auf deinen Schreibtisch gelegt.«
    »Und?«, sagte Marian.
    »Ich wollte nur, dass du es weißt«, sagte Albert. »Ich möchte nicht, dass du glaubst, ich hätte sie gelesen.«    
    »Das habe ich nicht geglaubt.«
    »Das Foto vorne auf der Karte war vom Koldingfjord. Ist der nicht in Dänemark?«
    »Korrekt.«
    »Du bist dort gewesen?«
    »Ja, das bin ich. Ich kenne diesen Fjord gut.«
    Marian inhalierte tief.
    »Könnte es sein, dass es derselbe Mann war, der auch im Hafnarbíó gewesen ist?«, fragte Albert. »Ich meine, der, der sich hier im Gamla bíó mit Ragnar angelegt hat?«
    »Auszuschließen ist das nicht«, erwiderte Marian. »Wir müssen noch einmal die Angestellten im Hafnarbíó befragen.«
    »Worüber könnten sie sich unterhalten haben, das einen derartig brutalen Angriff auf den Jungen gerechtfertigt hätte?«, fragte Albert nachdenklich, während er auf den Dienstwagen zusteuerte, den er in der Gasse zwischen dem Nationaltheater und der Nationalbibliothek geparkt hatte. Marian ließ die Zigarette auf den Bürgersteig fallen und trat sie sorgfältig aus.
    »Natürlich gibt es nichts, was so etwas rechtfertigen könnte«, sagte Marian, hob den Stummel auf und warf ihn in einen Mülleimer. »Höchstens in den Augen derer, die die Tat verübt haben. Sie waren

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