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Duenenmond

Duenenmond

Titel: Duenenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Johannson
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begrüßt.«
    Sie lächelte, stand auf und küsste ihn auf die Wange. »Hallo«, sagte sie.
    »Hallo«, antwortete er und küsste sie auf den Mund.
    »Die Tür ist witzig«, sagte sie, als er sie frei gab.
    »Eine Klöntür«, erklärte er. »Die gibt es hier an jeder Ecke. Seit Max hier wohnt, weiß ich die richtig zu schätzen. Komm!« Er legte ihr die Hand auf die Taille und führte sie ins Haus. In der Diele, deren rötlich-brauner Steinfußboden angenehme Kühle abstrahlte, stand ein antikes Eichen-Büfett. Die Türen des Unterteils waren aufwendig geschnitzt, der Aufsatz hatte Glastüren, in denen sich die Muster der Schnitzereien wiederholten. Die Ablagefläche dazwischen war mit blau-weißen Kacheln belegt, die stolze Segelschiffe zeigten.
    »Original Delfter Fliesen«, sagte Jan im Vorbeigehen. »Sind dir bestimmt zu altmodisch.«
    »Gar nicht«, protestierte Jo. »Die sind toll!«
    »Mein Vater hat sie gesammelt und die einfachen Kacheln, die mal auf dem Büfett waren, durch sie ersetzt. Von ihm habe ich wohl die Vorliebe für alte Dinge geerbt.«
    Sie gingen weiter ins Wohnzimmer, das den gleichen Steinfußboden hatte wie die Diele. Durch die große Schiebetür aus Glas, die hinaus auf die Terrasse führte, und die großen Fenster hatte die Hitze ungehindert eindringen und den Raum in eine Sauna verwandeln können.
    »Möchtest du etwas trinken?«
    »Gern. Es ist so drückend heute, das ist ja kaum zu ertragen.« Jo fasste den Ausschnitt ihres Oberteils und fächelte sich damit Luft an den Oberkörper, während Jan in die Küche ging.
    Von dort rief er: »Das hat absoluten Seltenheitswert, wenn auf dem Darß mal totale Flaute herrscht. Ich hatte vorhin schon sämtliche Türen auf, aber das bringt absolut nichts.«
    »Kein Wunder, die Luft steht.« Sie schob die Unterlippe vor und pustete sich in den Pony. Das Sofa, ein Koloss, der eine Ecke des großen Raums ausfüllte, sah alt aber sehr gemütlich aus. An einer kompletten Wand erstreckte sich ein Bücherregal, das um die Zimmertür herum gebaut war. Dann gab es noch eine Ecke gegenüber dem Sofa, in der sich Musikanlage und Fernseher befanden. Von moderner Unterhaltungselektronik verstand Jan etwas, daran gab es keinen Zweifel. Dabei hatte sie schon ein Grammophon erwartet. Jo ging zu den Büchern und studierte die Rücken.
    »Die gehören nicht alle mir«, sagte Jan, der mit zwei Gläsern und einer Flasche zurückkam. »Einige davon sind von meinem Vater.«
    Sie ließen sich auf der Terrasse auf zwei Liegestühlen nieder.
    »Bloß nicht bewegen«, keuchte Jo.
    Der Hund schloss sich ihrer Meinung an und verkroch sich nach drinnen.
    »Max liegt schon den ganzen Tag im Keller.« Jan lachte. »Das ist der kühlste Platz im Haus.«
    »Vielleicht sollten wir auch umziehen«, schlug Jo vor und fächelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum.
    Einen Moment sagten beide nichts. Die Stille war dieses Mal jedoch nicht ansatzweise so unangenehm wie am Abend zuvor. Bienen und Hummeln summten und brummten in den Stockrosen und den Fliederbüschen, die bald verblüht sein würden und an ihren letzten Tagen geradezu verschwenderisch ihren schweren süßen Duft verströmten. Hier und da sang schon ein Star und kündigte den Abend an.
    »Dein Haus ist sehr schön«, begann Jo. »Hast du es so bunt bemalt?«
    »Nein, das war mein Vater. Er ist Maler. Ihm gehört das Haus.«
    »Ach. Er ist Maler? Also so richtig, meine ich? Lebt er davon?«
    Jan lachte. »Allerdings.«
    »Das ist komisch, weißt du …« Jo wusste nicht, wie sie es sagen sollte. Diese Parallele … sein Vater und ihrer malten beide. Und dann dieses Haus, das sie bereits von Bildern kannte. »Mein Vater war ja auch Maler, aber nur nebenbei. Es war sein Hobby. Er hat dieses Haus gemalt. Ist das nicht komisch?«
    »Findest du?«
    »Ja, das kann doch kein Zufall sein. Es war mehrfach sein Motiv. Vielleicht kannten sie sich. Unsere Väter, meine ich.«
    »Glaube ich kaum.«
    »Aber warum sollte mein Vater dann gerade …?«
    »Eine Zeit lang haben das alle gemalt. Das Atelier meinesVaters, das kleine Gebäude mit dem Leuchtturm, hat ihnen einfach gefallen. Also stand jede Woche einer mit seiner Staffelei auf dem Weg und hat sich eine Skizze gemacht. Das ist hier absolut normal.«
    »Aber das Haus liegt nicht gerade auf dem Präsentierteller«, wandte Jo ein. »Man muss doch ganz gezielt hierherkommen.«
    »Ach was«, Jan winkte ab, »früher oder später entdecken es alle. Das ist immer so: Erst werden die

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