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Duenenmond

Duenenmond

Titel: Duenenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Johannson
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überhaupt! «
    »Hm.« Er klang wenig begeistert.
    »Du hast recht, das haut noch nicht vom Hocker. Wir sollten ganz von vorn anfangen. Ich kann dich wohl nicht überzeugen, die Wagen etwas trendiger zu gestalten?«
    »Nein, absolut nicht. Die Leute mögen meinen Wagen, gerade weil er so nostalgisch ist.«
    Jo seufzte. »Woher willst du das wissen?«
    Ein Blitz zuckte über den Himmel.
    »Weil sie das sagen.«
    »Vielleicht sind sie nur freundlich und wissen nicht, was sie sonst sagen sollen, während sie auf ihr Eis warten.«
    »So ein Blödsinn.« Jan verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie trotzig an.
    Jo wusste, dass sie so nicht weiterkam, daher änderte sie die Taktik.
    »Also schön, du willst also die alten Wagen auch alt präsentieren.«
    »Nostalgisch«, korrigierte er.
    »Meinetwegen auch nostalgisch. Obwohl ich schon bei dem Wort Ausschlag bekomme.« Sie zog ein Gesicht und hoffte,dass er ihren Scherz als solchen verstand. Leider sah er nicht besonders amüsiert aus.
    »Na gut, wenn schon, dann aber auch richtig.«
    »Was meinst du?« Er beugte sich vor und legte die verschränkten Arme auf den Tisch. Das zeigte zweifelsfrei, dass er anbiss. Jo war auf dem richtigen Weg.
    »Als ich deinen Wagen zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, der müsste dringend überholt werden.«
    Er holte Luft, vermutlich, um ihr kräftig seine Meinung zu sagen, aber er kam nicht dazu. Fast gleichzeitig schoss ein Blitz über den Nachthimmel, krachte ein Donnern auf sie nieder. Max, der bis dahin nur ab und zu die Ohren bewegt, ansonsten aber erstaunlich entspannt zwischen ihnen auf der Terrasse gelegen hatte, sprang auf, klemmte den Schwanz ein und lief mit eingezogenem Kopf ins Haus.
    Auch Jo war vor Schreck zusammengefahren. »Meine Güte«, keuchte sie, »vielleicht sollten wir besser reingehen.«
    »Das zieht vorbei.«
    »Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja … Was ich meine, ist, es ist nicht auf den ersten Blick klar, dass es sich um einen echt antiken Badekarren handelt. Woher kommen eure Gäste? Aus Nordrhein-Westfalen, aus Bayern?«
    »Zum Beispiel.«
    »Eben. Die kennen doch gar keine Badekarren. Vielleicht vom Hörensagen, aber doch nicht in natura. Du müsstest ein Bild darauf malen, das eines dieser Dinger zeigt, wie sie früher im Einsatz waren.« Ihre Phantasie machte sich selbständig. »Und auf der anderen Seite ist ein Eiswagen zu sehen, wie man ihn früher hatte. Genau, das ist perfekt.«
    Jan schien sich den Vorschlag durch den Kopf gehen zu lassen und meinte dann: »Das könnte wirklich hübsch werden. Ist ja gar nicht alles Mist, was du dir so ausdenkst.«
    Sie schnappte nach Luft. Wieder blitzte und knallte es. Die Abstände wurden immer kürzer, das Gewitter musste fast über ihnen sein.
    »Ich denke mir überhaupt keinen Mist aus. Für Mist bekommt man ganz sicher keinen Silbernen Nagel vom Art Directors Club.«
    »Oho«, machte er spöttisch. »Wem hast du denn den Nagel auf den Kopf geschlagen?«
    »Sehr witzig!« Sie schmollte kurz, musste ihm dann aber sofort erzählen, welche landesweit veröffentlichte Kampagne von ihr war. Dann würde er endlich begreifen, dass er sich glücklich schätzen konnte, von einem Profi wie ihr beraten zu werden. »Von mir ist die Werbung für Knoblauchsoße, die in Zeitschriften, auf Plakaten und sogar im Fernsehen war. Du erinnerst dich bestimmt: Knoblauch-Dip von Hamann – selbst für sie zu scharf! Dazu ein Bild von einem Double von Angelina Jolie mit diesen typischen Schmolllippen, natürlich knallrot angemalt. Unter dem Porträt stand: A. Joli, Schauspielerin .« Sie sah ihn erwartungsvoll an. »Du erinnerst dich?«
    »Nö, glaube nicht.«
    »Den konnte man doch gar nicht übersehen«, ereiferte Jo sich. »Ist ja egal. Jedenfalls ist das doch ein Knaller, oder nicht?«
    Er sah sie ungerührt an. »Na ja …«
    »Verstehst du nicht? Knoblauchsoße, A. Joli, geschwollene Lippen, als hätte sie etwas gegessen, das zu scharf für sie war.«
    Jan lehnte sich über den Tisch. »Ich bin nicht blöd«, sagte ermit Nachdruck. »Ich habe das schon verstanden. Aber mal ehrlich: Schreibt sich der Knoblauch-Dip nicht mit i?«
    Sie stöhnte genervt, begleitet von einem Donner, der geradewegs über ihre Köpfe hinweg zu rollen schien. »Darum geht es doch gar nicht. In der Werbung werden Gedankenbrücken hergestellt, Assoziationen. Darauf kommt es an. Es wurden ja auch schon oft genug neue Wörter kreiert, die es vorher nicht gab. Unkaputtbar zum Beispiel. Das

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