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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Stichpunkte vermerkte«, berichtete Romy mit konzentrierter Miene. »Sie könnten endlich das erhoffte Licht ins Dunkel bringen. Aber Stefan Heise hatte kaum etwas zu erzählen, schon gar nichts Neues, und wirkte auch nicht gerade erfreut über Sängers Fragen – so gibt Keil Monikas Einschätzung wieder.« Romy warf Kasper einen fragenden Blick zu.
    Der ältere Kollege nickte. »Ja, kann man so sagen. Niemand ist scharf auf alte Geschichten, so lautet wohl das Motto.«
    »Aber Monika blieb misstrauisch, zumal sie inzwischen erfahren hatte, dass Rolf zum Kreis der 84er-Wahlhelden gehörthatte, worüber Heise aber kein einziges Wort verlor«, fuhr Romy fort. »Keil führt ihre Anspannung übrigens sehr überzeugend darauf zurück, dass sie mit ihren Nachforschungen nicht weiterkam und zu dem zweiten Namen, Jochen Bäsler, nichts gefunden hatte«, betonte sie mit Seitenblick auf den Kollegen Kasper. »Doch bei der weiteren Suche wollte sie sich nicht unterstützen lassen, und auch vom Treffen in Göhren weiß Dieter Keil nichts. Er ging davon aus, dass Monika sich nach der Besprechung im Doku-Zentrum auf den Heimweg machen würde. Darüber hinaus meint er, dass sie zunehmend ihr eigenes Ding gemacht habe.«
    »Und warum diese ganze Geheimnistuerei?«, mischte Fine sich erstmals ein. »Ich hatte heute Morgen noch keine Gelegenheit, die Bandaufnahme der Keil-Befragung zu hören, und kenne nur Max’ Zusammenfassung«, fügte sie entschuldigend hinzu.
    »Wahrscheinlich verbirgt sich eine schwierige Familiengeschichte dahinter. Keil äußert sich dahingehend, dass ihr Vater ein ziemlicher Kotzbrocken sei, O-Ton übrigens, der seinerzeit einige Fäden gezogen haben könnte. Die wollte sie wohl zunächst ganz alleine sichten … Aber ich will an dieser Stelle nicht vorgreifen, dazu erfahren wir bald mehr«, Romy warf Kasper einen Blick zu, den dieser mit einem raschen Nicken quittierte. »Als Sängers Leiche am nächsten Morgen gefunden wird, fehlt auf den ersten Blick nichts. Erst später stellt sich heraus, dass ihr Netbook verschwunden ist.«
    »Das sie mit allergrößter Wahrscheinlichkeit bei sich hatte, als sie in der Prora aufbrach«, warf Kasper ein.
    »Der Aspekt ist ein starkes Indiz für das Motiv des Täters – das stärkste womöglich«, sagte Romy. »Wer immer sich mit ihr traf, wusste, dass sie Informationen zusammentrug, und nahm sie an sich – wahrscheinlich im Zuge der Auseinandersetzung …«
    »Oder nach dem Mord«, schlug Kasper vor. »Der Täter könnte den Autoschlüssel benutzt und anschließend wieder zur Leiche zurückgebracht haben – in der Hoffnung, dass der Netbook-Diebstahl unbemerkt bleibt. Es hat geschneit, Buhl meint, dass die Spurenlage dementsprechend dünn ist.«
    »Ja, die Variante ist auch denkbar. Ich vermute jedenfalls darüber hinaus, dass Monika dem tatsächlichen Unfallhergang in Mukran und vielleicht sogar der Ursache des Schweigens ihres Vaters dichter auf der Spur war, als sie bisher verlauten ließ«, resümierte Romy. »Ich schätze, dass sie die Einzelheiten für sich behalten wollte, solange sie keine hundertprozentige Gewissheit hatte. Gewissheit, die sie sich möglicherweise von dem Treffen erhoffte? Letzte Fragen, die sie endlich zu klären glaubte?«
    Romy fuhr sich mit beiden Händen durch die Locken und sah Max an, der ihren Erörterungen und Schlussfolgerungen mit stillem Lächeln gelauscht hatte. Sie erwiderte das Lächeln. »So in etwa stelle ich mir im Augenblick das Ausgangsszenario samt schmückendem Beiwerk vor, wobei ich mir große Mühe gegeben habe, unbestätigte Fakten nicht unnötig oder gar einseitig zu werten.«
    Sie seufzte. Das war das schwierigste Unterfangen, gerade zu Beginn einer Ermittlung. Niemals grundlos den Fokus verengen, hatte auch Moritz ein ums andere Mal seinen Polizeischülern gepredigt. »Kollege Breder, hast du schon was zu Heise recherchiert?«
    »Selbstverständlich. Interessanter Mann. Die Infos zu ihm könnten den Fall nicht nur erhellen, sondern entscheidend voranbringen«, versprach Max vollmundig.
    »Ach?« Romy lehnte sich zurück. »Klingt vielversprechend. Ich bin ganz Ohr.«
    »An NVA-Material aus jener Zeit, sofern überhaupt noch vorhanden, komme ich natürlich nicht heran, schon gar nicht auf die Schnelle, das sei nur der Vollständigkeit halbererwähnt. Wenn wir diesbezüglich mehr erfahren wollen, müssen wir wohl andere Wege beschreiten …« Max sah kurz zu Kasper hinüber. »Aber allein die Meldedaten des Mannes

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