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Dürre Beweise

Dürre Beweise

Titel: Dürre Beweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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Punkt!“
    „… und Sie schließlich einzig in der Austauschschülerin Olga die Erfüllung Ihrer absurden Träume sahen, sagen Sie: Haben Sie es getan? Haben Sie Ihre eigene Tochter mit den Abführmittelsäften Ihres eigenen Mannes so lange zum Scheißen gebracht, bis sie kein Wasser mehr in sich hatte, na komm schon, du Fotze! Spuck’s endlich aus! Gestehe!“
    Aber Frau von Hagen stritt kategorisch ab, was Ku ihr unterstellte, indem sie seine Hand einfach nicht drückte.
    Ku wollte das Geständnis aber um jeden Preis aus ihr herausholen, indem er sie packte und ordentlich durchschüttelte, aber sie blieb bei ihrem kategorischen Nein, und dann sah ich auch endlich, warum: Auf dem Monitor, der neben ihr hing und auf dem normalerweise ihr Herzschlag zuckte, lief jetzt nur noch ein ruhiger Strich am unteren Ende dahin, wie diese Idioten es oft im Fernsehen zeigen, wenn sie einem sagen wollten, dass jemand tot ist. Ich sagte also zu Ku: „Sie ist tot!“
    Und er sagte: „Echt?“
    Nach einer kurzen Schrecksekunde fing er sich wieder, er wollte keinesfalls ohne Ergebnis nach Hause gehen und fragte: „Hast du gesehen, wann der Monitor genau aufgehört hat, ihren Pulsschlag anzuzeigen?“
    Die große Frage war jetzt nämlich seiner Meinung nach die: Hat sie seine Frage noch gehört und drückte sie deshalb nicht seine Hand, weil sie unschuldig war und „Nein“ sagen wollte? Oder drückte sie die Hand deshalb nicht, weil sie schon tot war, als er seine etwas längere Frage stellte?
    Ich sagte: „Ich hab echt keine Ahnung!“
    Wir wussten jetzt also genauso viel wie vorher, und vorher wussten wir genau nichts.
    Da kam eine kleine Schwester herangelaufen, die irgendwie über Funk oder so mitgekriegt haben musste, dass da etwas ganz kolossal falsch lief. Ku und ich stellten uns also hinter den Vorhang vom Nachbarbett und taten, was man halt tut, wenn man nervös ist, aber nicht auffallen will: Wir zündeten uns einen Joint an!
    Aber was wir damit beabsichtigten, nämlich Love and Peace unter die Leute hier zu bringen, das trat nicht ein, und mit der erhofften Ruhe war es dann endgültig vorbei, als die kleine Philippinin irgendwohin wuselte und mit allem möglichem Personal wieder zurückkam, Security inklusive.
    Da spätestens hasste ich Krankenhäuser noch mehr als alles andere und wollte nur noch zurück in mein Bett. Wir liefen, so schnell wir konnten, und jetzt, wo es um alles ging, ließ Ku seine schwarze Wand endlich hinter sich, und im Wagen fragte ich ihn: „Jetzt sag mal ehrlich, du Scheiß-Freak: Wie lange bist du eigentlich selbst gestillt worden?“
    ***
    Guttmann hatte sich trotz tropfender Nase und großflächiger Schweißflecken an seinem fiebernden Körper in sein Büro gequält, und zwar wegen „privater und beruflicher Probleme“, wie er es nannte, und als er mich deswegen anrief, sagte ich zu ihm: „So ein Zufall, ich wollte sowieso gerade zu dir!“
    Dass ich mit Ku an der Hand in sein Büro trat, gefiel ihm aber zunächst gar nicht. Die beiden waren sich von Anfang an nicht ganz grün gewesen, denn Ku las in Gutti wie in einem offenen Buch, aber Gutti, das Buch, wollte von Ku nicht gelesen werden. Ku hatte ihm nämlich schon oft erklärt, warum er so labil war, und dass er deswegen ständig Würfelzucker aß anstatt zum Beispiel gesunde Zucchini, weil er sich angeblich ungeliebt fühlte! Und darin wiederum sah Ku den Grund, warum Guttmann so fett war. Und wer war an allem schuld? Richtig, die alte Frau Guttmann!
    Bevor das aber jetzt wieder losging, konnte ich Gutti davon überzeugen, dass mir Ku beim Verhör der Frau von Hagen eine große Hilfe gewesen war, und ich pries ihn als Spezialisten, der alle Sprachen beherrschte, sogar Stumm und „Koma“.
    „Du kannst ihn jederzeit buchen.“
    Gutti fragte skeptisch: „Und was habt ihr dabei herausgefunden?“
    Ich sagte: „Nichts.“
    Und Guttmann: „Großartiger Spezialist.“
    Ku sagte: „Ich bin auch Spezialist für alle privaten und beruflichen Probleme, außerdem haben wir nun alle drei eine gebrochene Nase, was uns verbindet, wie ich finde, also erzähl endlich, wo dich der Schuh drückt!“
    Guttmann überlegte noch kurz, sah dann aber das mit der Nase ein, und sagte trübe: „Okay, vielleicht brauche ich dich ja später doch noch, wenn es nämlich darum geht, eine gewisse traurige Botschaft zu überbringen.“
    Da leuchteten Kubelkas Augen, denn er war auch Spezialist für traurige Botschaften.
    Als wir dann endlich alle unsere

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