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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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rausgefunden?“
    „Nicht viel. Wo bist du jetzt?“
    „Tennington. Ich nehme jetzt ein Taxi zum Flughafen und dann in die Staaten.“
    „Hm, ich kann dich sowieso nicht aufhalten … Also dann … pass gut auf dich auf.“ Mein Vater legte auf und ich wählte die Nummer eines Taxiunternehmens an.
    „He, ich … kann dich hinbringen …“, drang Kylians unsichere Stimme zu mir. Ich fuhr herum, hatte ihn schon fast vergessen gehabt.
    „Aber …?“
    Er lächelte verschämt und hob die Schultern. „Ich … hab ’nen Führerschein und auch ’nen Wagen hier …“
    Ich dachte kurz darüber nach und nickte zögernd, während ich das Handy ausschaltete und in meine Jackentasche schob.
    „Okay … ich zahl dir den Sprit.“
    „Brauchst du nicht, ich hab ’ne Tankkarte. Los, komm, du hast es doch eilig?“
    Allerdings, das hatte ich! Ich schob die Hände in meine Jackentaschen und folgte ihm.
    Hinter der kleinen Pension auf dem Parkplatz ging Kylian direkt auf einen Aston Martin zu. Ich pfiff reflexartig durch die Zähne und ging zur Beifahrerseite, als er die Fahrertür öffnete und sich in den Sitz fallenließ.
    „Wow, haben deine Eltern zu viel Kohle?“, fragte ich, obwohl allein seine baldige Schülerschaft auf der Burg ihn als Sohn reicher Eltern auswies. „Das ist der One-77, oder?“
    Ich schnallte mich an und lauschte gespannt auf das Röhren des Motors. Ich liebte schnelle Autos und dieses hier gehörte definitiv dazu.
    Kylian nickte und grinste. Eine leichte Röte überzog seine Wangen und wenig später fuhren wir über die kurvenreichen Straßen davon. „War mein Weihnachtsgeschenk … Sie meinten, ich sollte mal langsam von einer auf mehrere Pferdestärken umsteigen …“
    „Du reitest?“
    „Ja, in zwei Tagen kommt Alhambra hier an. Meine Englisch Vollblut Stute. Ich freue mich schon sehr darauf.“
    Das verstand ich gut. Ich hatte Giacomo gestern ja auch erst mal ausgiebig gekrault und mit Leckerlis in Form von Äpfeln vollgestopft. Ganz sicher hatte der Pferdepfleger sich abends gewundert, wie wenig mein Dicker noch fressen wollte. Ich grinste in mich hinein.
    Noch immer vermied ich es, ihn genauer zu betrachten, doch die Nähe in seinem Zweisitzercoupé machte das beinahe unmöglich.
    Mit einem unangenehmen Ziehen in meinen Lenden prickelte zum zweiten Mal an diesem Tag eine unerklärliche Erregung durch meinen Leib. Ich atmete scharf ein und kniff die Augen zu. Das hier war falsch! Und es ließ mir keine Optionen, die auf eine schmerzfreie Art erklären würden, was mein Körper veranstaltete!
    Etienne und ich waren verbunden. Ich hatte nicht einmal auf Frank reagieren können, sacrebleu , wieso konnte ich es jetzt? Wieso reagierte jede Faser meines Körpers so auf ihn? Ja klar, er sah wirklich klasse aus und seine irgendwie schüchterne, hilfsbereite und freundliche Art konnte diesen äußeren Eindruck nicht ruinieren. Im Gegenteil!
    Ich hielt die Augen geschlossen und aktivierte den neuen Bereich meines Gehirns. Vielleicht würde ich in seinen Gedanken einen Hinweis darauf finden, was hier mit mir passierte.
    Denn, das musste ich ganz deutlich sagen: Ich glaubte nicht, dass Etienne tot war. Das war einfach unmöglich. Vielleicht verhinderte mein Hirn durch diese Negation auch nur, dass ich vollkommen durchdrehte, aber die Hoffnung blieb. Er war irgendwo da draußen und bald würde ich im Flieger sitzen und weiter nach ihm suchen.
    Kylians Gedanken waren so harmlos, wie er selbst sich auch nach außen gab. Freundlich, wohlmeinend, gutmütig. Er machte sich Gedanken um mich, wegen meines Zusammenbruchs, fragte sich, ob der geheimnisvolle Etienne mehr als ein guter Freund für mich war, und haderte mich sich, ob er mir seine Hilfe aufgedrängt hatte.
    „Du musst dir keine Gedanken machen, Kylian, ich finde sehr nett, dass du mich fährst …“, murmelte ich und öffnete die Augen, um ihn kurz zu mustern.
    Er schwieg und sah mich an, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu und wechselte die Spur, um ein paar andere Wagen zu überholen. Wir waren gerade auf die Autobahn aufgefahren. „Ich … will nicht aufdringlich sein, verstehst du?“
    Ich nickte. „Sieht man dir an. Echt jetzt, komm mal runter. Ich finde das wirklich klasse!“
    Endlich lächelte er und wieder spürte ich die Erregung in mir kribbeln. Sacrebleu , wie sollte ich das abstellen?
    Mein einziger Lichtblick war wohl, dass ich am Flughafen aus seiner Nähe flüchten konnte. Ja, bis dahin musste ich

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