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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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Intensität, dass meine Nase alle anderen Gerüche an ihm ausblendete und meine Arme sich erneut um ihn schlangen. Diesmal hielt ich ihn fest wie in einem Schraubstock.
    Mein Geruchssinn verlangte nach mehr. Ich neigte mein Gesicht zu seinem Hals und sog seinen Duft tief ein. Wieder rollte ein Knurren aus meiner Kehle. „Ich sagte dir, du sollst das lassen!“, zischte ich und sah in sein Gesicht. Seine ganze Mimik verriet Anspannung, aber auch Neugier. Keine Angst.
    Und er versuchte nicht, sich von mir zu lösen. Stattdessen murmelte er: „Du stehst auf Jungs.“
    Sollte ich nicken? Machte das noch einen Unterschied?
    Seine Arme umschlangen mich und einen Augenblick später presste sich seine Erektion gegen meine Hüfte. Merde , ich selbst hatte auch eine!
    Ich wollte zurückweichen, aber ich schaffte es nicht.
    „Nein“, krächzte ich und erntete ein zweifelndes Schnauben von ihm. „Nur auf dich.“
    Hatte ich das wirklich gesagt? Ich musste doch wirklich von allen guten Geistern verlassen sein! Natürlich war ich schwul! Im Leben würde keine Frau mich jemals dazu bringen, auch nur annähernd hart zu werden. Das schafften nur männliche Gerüche.
    Mein Mund senkte sich auf seinen und ich kostete die Süße seiner Zunge, bevor ich darüber nachdenken konnte.
    „Etienne!“, hauchte er und ich wich etwas zurück, sah ihm wieder in die Augen. Was machte ich denn hier? Hastig ließ ich ihn los und prallte gegen das Fenster, weil ich versuchte, zurückzuweichen. Er schlief mit verschiedenen Typen. Yves war ganz sicher der Letzte, mit dem jemand wie ich etwas anfangen sollte, scheißegal, wie gut er riechen mochte!
    Die Frage in seinem Blick ließ mich schlucken.
    „Tut mir leid, ich kann das nicht.“
    Er zuckte die Schultern. „Kann es sein, dass du nicht so ganz weißt, was du willst?“
    Oh, da war er ja, der von Zachary angekündigte, weise Yves!
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß sogar sehr genau, was ich will. Aber das kannst du niemals sein. An dir sind zu viele fremde Gerüche. Zu viele andere Jungs.“ Ich wusste, meine Worte klangen abfällig und bitter zugleich. Ich verfluchte diesen Umstand seiner lockeren Art sehr. Konnte er nicht … ja, was denn? Im Zölibat leben, bis ich hier auftauchte? Er war sechzehn und lebte mit knapp 300 anderen Jungs zusammen, natürlich hatte er Sex!
    „Du hältst mich für eine Schlampe“, sagte er und ich war ernsthaft versucht, zu nicken. Einzig der verletzte Unterton in seinen Worten hielt mich davon ab.
    Ich schluckte hart. „Vielleicht nicht für eine Schlampe, aber für jemanden, der … in Treue keinen Sinn sieht.“ Klatsch, das war ungefähr so bösartig, wie ihm zu sagen, er sei eine Hure. Ich machte mich!
    Sein Gesicht verzog sich. „Woher willst du das wissen? Mit wem ich wann und wie meinen Spaß hatte? Und wieso denkst du, darüber urteilen zu können?“ Er klang jetzt kalt, schneidend. Und seine Worte trafen mich zu Recht. Ich hatte ihn verletzt und das zahlte er mir jetzt heim.
    Noch immer jubelten meine Geruchsrezeptoren über den intensiven Yves-Duft in der Luft und ich seufzte. „Ich rieche es. Ganz einfach. Ich hab ja nicht gesagt, dass das was Schlimmes ist. Es ist nur … nichts für mich.“
    Ich ging an ihm vorbei und verließ die Wohneinheit. Superb , in nicht einmal 24 Stunden würde ich in eines der Zimmer hier einziehen und mir fiel nicht Besseres ein, als mir vorher noch schnell jemanden zum Feind zu machen? Ich war ja so ein Held!
    Auf der Treppe hörte ich seine schnellen Schritte näherkommen.
    „Warte!“, verlangte er und ich blieb auf einen der breiten Absätze stehen.
    „Was denn?“
    „Tut mir leid, dass ich nicht deinem Beuteschema entspreche, aber das bedeutet nicht, dass wir keine Freunde sein können, oder?“
    Ich blinzelte. Der weise Yves. Er konnte nichts dafür, dass ich so auf ihn reagierte. Und er konnte auch nichts dafür, dass mich sein Lebenswandel abstieß.
    Ich nickte und wir stiegen schweigend die weiteren Treppen hinab.
    „Was ich nicht verstehe … wie kannst du Frank an mir riechen, wenn ich doch gründlich dusche, jeden Morgen!“
    „Keine Ahnung, ist halt so.“
    Er kicherte und stieß mir gegen den Oberarm. „Mit der Begründung wirst du bei mir nicht ewig durchkommen!“, warnte er und lachte, weil ich wohl ziemlich belämmert aus der Wäsche guckte.
    „Übrigens“, sagte er, bevor wir zum Spielfeld gingen, „für noch so einen Kuss könnte ich alle anderen von heute auf Morgen

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