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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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aber eben nicht um jeden Preis. Dann blieb ich lieber beim allmorgendlichen Handbetrieb.
    „Sagt mal, dürfen wir auch runter vom Campus? Also jetzt?“
    Die anderen tauschten ein paar Blicke, dann nickte Yves zögerlich. „Es ist nicht üblich, aber rein theoretisch dürften wir, wenn wir Bescheid sagen.“
    „Hm ja, nachvollziehbar. Dann lassen wir das lieber. Man erwartet wohl Interesse am Campus und nicht an der Umgebung. Erzählt mal, was für Sport und Freizeitkurse macht ihr mit?“
    Gregorio sah auf seine Uhr. „Es ist gleich Mittag. Wir können beim Lunch drüber reden.“
    Wir machten uns auf den Weg zum Speisesaal. Viele Kurse würde ich mit meinen Wohnpartnern zusammen besuchen, aber den einen oder anderen auch allein. Und angesichts der Gesamtzahl an Schülern schwante mir, dass manche Kurse ziemlich klein sein dürften.
    Wir ließen uns an unserem Tisch nieder, nachdem wir uns mit Sandwiches und Getränken versorgt hatten, dann erzählten mir die vier, womit sie ihre Freizeit verbrachten.
    Von Yves wusste ich ja schon, dass er zwei Kurse durch das Reiten ersetzt hatte, außerdem ging er natürlich zum Buchclub. Ich spielte, so irre das auch sein musste, die Nähe zu ihm noch zu suchen, mit dem Gedanken, mich für einen Reitkurs einzutragen. Gregorio war im Ruderteam und im Chemieclub, zusätzlich spielte er Klarinette im Schulorchester. William spielte Geige und gehörte zum Schwimmteam, außerdem gehörte er zum Botanik-Club, der einen riesigen Dachgarten auf unserem Wohnhaus errichtet hatte. Frank gehörte zum Rugbyteam der Schule, weshalb er gestern auf dem Platz gewesen war. Er brauchte nur einen Freizeitkurs zu belegen, weil die erste Mannschaft nahezu ständig trainierte, und hatte sich zum Ausgleich für die körperliche Anstrengung den Astronomieclub ausgesucht.
    Es dauerte noch zwei weitere Stunden, dann stand mein Terminplan am Nachmittag endlich fest.
    Ich würde wie jeder andere auch von acht bis zwölf in Unterrichtsräumen sitzen, dann Mittagessen und anschließend von 13 bis 15 Uhr wieder in Klassenzimmern abtauchen. Danach waren bei allen zwei Stunden für Freizeit angesetzt, die mit Wahl- oder Pflichtprogrammen gefüllt werden konnten.
    Ich trug mich für den Zeichenclub, das Ruderteam, Bogenschießen und Reiten ein. Dazu kamen das unumgängliche Rugbytraining, und weil ich noch einen weiteren, nicht sportlichen Kurs wählen musste, entschied ich mich für den Buchclub, in welchem Bücher wie in einem Lesezirkel parallel gelesen wurden, um anschließend darüber zu diskutieren.
    Damit waren meine Nachmittage und Abende nicht vollkommen ausgefüllt, aber ich wollte mir wenigstens jetzt zu Anfang ein paar Stunden Freizeit erhalten. Allein schon, um mit den Hausaufgaben nicht in Verzug zu geraten.
    Montags, mittwochs und freitags hatte ich nach dem Abendessen frei, dienstags und donnerstags vorher. Das gefiel mir und fügte sich wirklich gut in meine Pläne. Ich hatte in manchen Fächern nämlich durchaus etwas aufzuholen. Das bemerkte ich während der ersten zwei Wochen schon. Aber Yves half mir auf so natürliche und freundliche Art, die niemals hochtrabend oder überheblich wirkte, dass ich schätzte, bis Weihnachten vollkommen up to date zu sein.
    Den Plan musste ich am Dienstagmorgen wieder im Sekretariat abgeben, danach
    Den späten Nachmittag und Abend verbrachten wir damit, in verschiedene Clubs zu schauen und dem Ruderteam einen Besuch abzustatten, nach dem Abendessen ging Yves in den Pferdestall und verschwand, weil es so spät geworden war, nur in der kleinen Reithalle, um Giacomo zu bewegen. Ich schlich mich auf die Tribüne und sah ihm dabei zu. Ich hatte dem Tier gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil der freie Tag Yves davon abgehalten hatte, mit ihm auszureiten.

Kapitel 4
    Bewundernd betrachtete ich die fließenden Bewegungen, die Ross und Reiter absolvierten, wobei sich mein Augenmerk immer weiter auf Yves verschob und mein frustriertes Schnauben so laut durch die Halle drang, dass er mich bemerkte.
    Es war zu spät, um abzutauchen. Außerdem brauchte ich hier und jetzt wohl keinen Fluchtreflex.
    Oh, von wegen! Gerade hier und jetzt wäre er angebracht. Yves machte mich irre. Jede seiner Bewegungen brachte mein Kopfkino auf Hochtouren und ich stellte mir mehr als einmal vor, wie er nicht Giacomo, sondern mich ritt. Merde !
    „Was machst du hier?“, fragte er und ritt nah an die Bande, über der hier die kleine Tribüne aufragte.
    „Zugucken. Ich sagte doch, ich

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