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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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nicht. Das Netzwerk meiner Familie ist groß, ich habe keine Ahnung wie groß!“
    „Hör zu, Etienne. Ich weiß, du hast Angst, aber diese Angst kann dich auf Dauer auch lähmen. Ich bin die ganze Zeit versucht, dich zu fragen, was genau sie von dir wollen, aber … nein, sag es mir, wann immer du kannst. Ich werde das so hinnehmen. Du bist nämlich jemand, dem ich vollkommen vertraue. Ich weiß einfach, dass ich dir sogar ohne Bedenken sagen könnte, wer mein Vater ist …“
    Ich blinzelte. Mon dieu , das war das eine, große Geheimnis in Yves’ Leben! Wenn er mir das verraten wollte, musste ich doch auch langsam begreifen, dass er alles ernst meinte, und ich ihm vertrauen konnte, oder nicht?
    Ich küsste ihn und spürte, wie mein Herz sich in einen blubbernden Klumpen Brause verwandelte. „Danke, Yves. Für alles.“
    Der Wecker auf Yves’ Nachttisch unterbrach das geflüsterte Gespräch und wir verabredeten, es heute Abend im Geheimversteck fortzusetzen.
    Wir sprachen nicht mehr explizit aus, dass wir ein Paar waren, dass wir ohne Frage zusammen sein wollten und es – umgeben von unseren ganzen Geheimnissen – auch waren.
    Yves war die unglaublichste Person, die ich jemals getroffen hatte. Nun ja, vielleicht war Zachary auf seine Art genauso unglaublich, aber bei Yves kam einfach dazu, dass er so jung war. Immer wieder fragte ich mich, wie so viel Verständnis, Einfühlsamkeit, Weisheit und Intelligenz in einen so jungen Menschen passten.
    Letztlich aber nahm ich es hin, nahm es an, als ein Geschenk, das ich nie zu bekommen erwartet hätte.
    Die Angst blieb. Um Yves, um mich, um irgendwie alle. Denn das, was ich ihm gesagt hatte, so wenig es auch gewesen sein mochte, es brachte den Beginn meiner Flucht wieder in mein Bewusstsein und die hastigen Blicke in alle Richtungen, die ich ständig warf, ließen mir keine Ruhe. Vielleicht lag das alles an dem Alptraum von letzter Nacht?
    Yves bemerkte meine paranoiden Blicke, sagte aber nichts dazu. Stattdessen sah er mich den ganzen Tag über immer wieder traurig an, wenn ich plötzlich herumfuhr und die Umgebung sondierte.
    Heute war Freitag, das erste Wochenende lag vor uns. Und nachdem ich heute Nacht so irres Zeug geträumt hatte, freute ich mich sehr darauf, den Abend und die Nacht ungestört mit Yves verbringen zu können.

Kapitel 7
    Ich sehnte mich danach, vollkommen allein zu sein mit Yves, und nachdem wir eine Einladung zu einer Runde Playstation mit den anderen WG-Bewohnern abgelehnt hatten, verschwanden wir auf Umwegen und getrennt in unserem Geheimversteck.
    Es hatte etwas Kindliches, Lockeres an sich, diesen Rückzugsort so zu nennen. Es machte mich leicht und frei, dort zu sein. An einem Ort, den niemand hier kannte.
    Und ich war Yves unendlich dankbar dafür, dass er das Wissen um diese Oase der Ruhe mit mir geteilt hatte.
    „Wie geht es dir?“, fragte er mich, als ich hereinkam und mich aufatmend von innen an die Tür lehnte. Ich sah eine dicke Spinne an der Decke und lächelte. Yves hasste Spinnen. Wenn er sie sah, würde er durchdrehen.
    „Jetzt gut. Bleib da sitzen, wir haben Besuch“, sagte ich und schnappte mir eine Kiste, um hinaufzusteigen und den achtbeinigen Störenfried einzusammeln.
    „Böäh, ich verstehe nicht, wie du diese Viecher anfassen kannst!“, brachte er hervor und ich sah, dass er den Hals eingezogen hatte.
    „Soll ich hier vielleicht mal gründlich durchgucken?“, bot ich an und ließ die Spinne über meine Hand krabbeln. Ich öffnete die Tür und brachte sie hinaus.
    „Wenn du sie nur rausträgst, sind die doch in Nullkommanichts wieder hier drin!“, jammerte er mir nach.
    Ich seufzte. „Ich werde keine Tiere töten, nur damit du dich wohler fühlst, Yves. Ich bringe sie weg, das muss wirklich reichen.“
    Mit einem suchenden Blick sondierte in den Rest des Raumes, aber er schien spinnenfrei zu sein.
    „Ja, du hast ja recht …“, maulte er und hatte sich noch immer keinen Millimeter bewegt. „Gehst du dir jetzt vielleicht mal die Hände waschen?“
    Ich lachte und schüttelte den Kopf. „ Mon dieu , Yves, wäschst du dir nach jedem Halsklopfer für Giacomo die Hände?“ Ich setzte mich neben ihn und überlegte, wie ich ihn aus seiner Schreckstarre locken konnte.
    „Du wirst doch wohl so ein achtbeiniges Monster nicht mit meinem geliebten Pferd vergleichen wollen!“
    Meine Arme schlangen sich um ihn. „Du bist süß, wenn du Angst hast, aber ich will nicht darüber lachen, tut mir leid. Ich weiß, wie

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