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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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gefehlt hatte.
    Hingabe.
    Ich wusste es, wusste, dass Etienne nie wieder so mit mir schlafen würde, wie wir es getan hatten. Voller Liebe und Hingabe.
    Und obwohl das, was wir gerade erlebten, nur die Nachbeben von reinem Sex waren, drehte ich mich um und zog ihn an mich.
    Er atmete ebenso keuchend wie ich und er wehrte sich nicht, als ich seinen Kopf auf meiner Brust bettete. „Denkst du, du würdest weniger unschuldig schmecken, wenn du etwas falsch gemacht hättest?“
    Etienne hob den Kopf und sah mich mit krausgezogener Stirn an. Ich unterdrückte in letzter Sekunde den Impuls, die Falten liebevoll wegküssen.
    „Ich weiß es nicht, ja, wahrscheinlich müsste sich etwas ändern, wenn ich … bösartig werde.“
    „Dann lass dir sagen, dass du nichts falsch gemacht haben kannst und auch ganz sicher nicht bösartig bist“, murmelte ich und legte meine Lippen an seinen Haaransatz. „Du schmeckst einfach perfekt.“
    Er stützte sich auf meiner Brust ab und sah mir in die Augen. „Für dich würde ich das wohl auch noch, wenn ich der böseste Mensch der Welt wäre.“
    Das klang resigniert und er rückte von mir ab.
    „Bitte bleib noch. Ich weiß, es war nur Sex, aber ich … bitte geh noch nicht weg.“
    Mein Gebettel ließ ihn stocken und ich überraschte mich selbst damit, dass es keine Scham oder Demütigung in sich barg. Es war einfach ein laut ausgesprochener Wunsch. Ich würde das wohl immer wollen und hoffte nun inständig, dass er sich wieder an mich schmiegte und mir nah war – wenn auch nur körperlich.
    Die Illusion von mehr konnte ich mir vielleicht hinzudichten.
    Er schüttelte den Kopf und stand auf. „Nein. Es ist besser, wenn ich jetzt verschwinde.“
    Ich blinzelte. Er sah nicht besonders glücklich aus.
    „Wieso hast du mich vorhin getröstet, wenn ich dir so egal bin?“ Ich musste das fragen.
    Er hielt damit inne, seine Kleidung zusammenzusuchen und stand nackt vor der Matratze. Ich sah an ihm entlang und wünschte mir nichts sehnlicher, als ihn wieder an mich ziehen und festhalten zu dürfen.
    Seine Knie knickten ein und er war direkt vor mir, sah mich fest an. Vor Anspannung hielt ich den Atem ein und wartete.
    „Wie kannst du so etwas denken? Du bist mir nicht egal! Aber es wird nicht einfacher für dich, wenn ich so tue, als wären unser heutiges und die zukünftigen Treffen etwas anderes als Sex, Yves. Wenn ich mich jetzt wieder zu dir lege, hoffst du, alles wäre wieder gut. Aber das ist es nicht. Und ich weiß nicht, ob sich das jemals wieder ändern kann.“
    Ich wusste genau, er war nur ehrlich, und ein Teil von mir wollte das anerkennen und wertschätzen. Aber ein anderer Teil von mir fühlte sich hart getroffen. Geschlagen.
    Ich nickte mechanisch. Sprechen konnte ich nicht. Ich gehörte nun wirklich nicht zu den Menschen, die nah am Wasser gebaut waren, aber jetzt hätte ich beim ersten Pieps schon losgeheult.
    Es tat so weh, ihm dabei zuzusehen, wie er sich anzog. Es erschien mir, als würde jedes Kleidungsstück seine zerbrechliche Seele wie ein Bollwerk umschließen. Mich und meine Gefühle für ihn aussperren.
    Ich konnte nicht mehr hinsehen. Ich rollte mich mit dem Rücken zu ihm zusammen und versuchte krampfhaft, ruhig zu atmen, ohne zu schluchzen.
    Wieder senkte sich die Matratze neben mir. Seine Finger glitten so schmerzhaft zärtlich über die Narben neben meiner Wirbelsäule, dass ich Mühe hatte, nicht aufzuschreien.
    „Wenn du auf mich warten müsstest, Yves, würdest du es tun?“
    Ich fuhr zu ihm herum und starrte ihn an. Für Worte war kein Platz in meinem Kopf, sie verweigerten sich mir einfach. Deshalb nickte ich kurz und abgehackt. Ich hatte doch bereits auf ihn gewartet. Jahrelang.
    Sein Lächeln erhellte sein Gesicht, seine Augen, alles an ihm. Dann legte sich seine Hand an meine Wange und sein Daumen strich darüber. „Bitte warte auf mich, Yves. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber bis dahin … Es tut mir so leid, dass du bis dahin nur …“, er deutete mit der freien Hand fahrig durch den Raum, „… das hier haben wirst …“
    Stumm starrte ich in seine Augen. Kein Nicken, kein Lächeln, ich brachte nichts zustande. Selbst wenn ich die Kraft in mir gefunden hätte, ihm zu sagen, er solle sich keine Sorgen machen, wäre ich daran erstickt. Ich schloss die Augen, als seine Hand von meiner Wange glitt und er sich erhob.
    Er verabschiedete sich nicht, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Ich hätte weder ein ‚bis dann‘ noch ein

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