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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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zischend, drohend, so dass ich mich unwillkürlich fragte, wie er meiner Familie gefährlich werden könnte.
    „Etienne, hörst du mich? Ich bin kein Verräter und kein Spitzel. Ich habe nur immer gewartet. Auf dich. Nicht auf jemanden wie dich. Nur auf dich. Und ich werde auf dich aufpassen, egal wie und egal wann. Hast du das verstanden?“
    Meine Ohren rauschten und ich begriff gar nichts. Seine Worte kamen zwar in meinem Kopf an und mein Gehirn verarbeitete sie, aber den Sinn vermochte ich nicht zu erfassen. „Ich … verstehe nichts“, bekannte ich deshalb.
    „Oh, Etienne! Ich habe dich gesehen und wusste, dass du es bist. Der Eine. Der, auf den ich aufpassen muss, um jeden Preis. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich verlieben würde, dass wir … Ich wusste nicht, dass es so etwas wie die Verbindung gibt. Sie ist nicht der Grund, Etienne. Sie ist nur die Vollendung.“
    Noch immer hatte ich Schwierigkeiten, ihn wirklich zu begreifen. „Aber ich … es war nicht richtig!“
    Er lächelte mich traurig an. Noch immer liefen Tränen über seine schmalen, geröteten Wangen. „Nichts war richtiger als die Verbindung. Nichts wird jemals richtiger sein. Du musst aufhören, an dir und deinen Entscheidungen zu zweifeln.“ Er atmete tief durch. „Zweifelst du an deinen eigenen Gefühlen?“
    Nein, das tat ich nicht! Das konnte ich auch nicht. Hastig schüttelte ich den Kopf. „Nein. Wie könnte ich?“
    „Wieso zweifelst du dann an der Verbindung?“
    Tat ich das? Zweifelte ich daran? Ich zweifelte nicht daran, dass wir diese Verbindung hatten, nur daran, dass es eine gute Idee gewesen war! Das sagte ich auch, zögerlich, leise. Und ich schlug die Augen nieder dabei.
    Seine Finger glitten unter mein Kinn und hoben es an. „Sieh mich an, Etienne.“
    Ich tat es.
    „Ich habe in deinen Augen nur ein einziges Mal eine Lüge gesehen, Etienne. Vor ein paar Tagen, als du mir sagtest, ich solle nie wieder in deine Nähe kommen.“
    Er sagte das so sanft und liebevoll, dass ich hart schlucken musste. Seine Worte rührten mich und ganz tief in mir versuchte sein Duft die wundervolle Melodie zu spielen, die er vor dem Klirren hervorgebracht hatte. Sie blieb dumpf und leise, hintergründig.
    „Nie zuvor habe ich solche Augen gesehen, kleiner Rabe“, murmelte er weiter und seine Fingerspitzen strichen zärtlich über meine Wangen. „Ich kann darin abtauchen, ohne zu ertrinken.“
    Ich schluckte erneut, die Melodie wurde lauter, konkurrierte mit dem Klirren in mir. Diese Nähe, ich konnte sie kaum ertragen. Ich wusste, sie war alles, was ich wollte. Und doch war ich nicht in der Lage, sie anzunehmen, sie zu genießen.
    Als sein Gesicht sich meinem näherte, schrak ich zurück. Ich wollte nicht geküsst werden, wollte seine sanften, weichen Lippen nicht an meinen spüren. „Es geht nicht!“, brachte ich atemlos hervor. „Ich kann dich nicht küssen, es tut zu weh!“
    Das fehlende Vertrauen stach durch meine Brust. Ich war so sehnsüchtig und hungrig nach seiner Liebe und doch fehlte etwas. Etwas, das er mir nicht geben konnte. Nicht mit einer Million Küsse. Nicht mit seinen Händen, nicht mit seinen Worten.
    Wenn ich ihm jemals wieder so nah sein wollte, musste ich selbst es wiederfinden. Tief in mir neu aufbauen, es nähren und wachsen lassen. Aber es würde nicht von heute auf morgen mit einem Zauberspruch zurückkehren.
    „Ich verstehe“, flüsterte er, so dass ich den Luftzug auf meiner Haut spürte. Und ich wusste, er verstand es wirklich. Weiser Yves. So weise und so liebenswert.
    Obwohl das Vertrauen mir so schmerzlich fehlte, erwachte etwas in mir. Ich konnte die Illusion von Liebe haben. Etwas, das auch er brauchte. Körperliche Nähe. Leidenschaft.
    Ich entging seinem Kuss, indem ich meine Lippen auf seinen Hals senkte, direkt unter sein Ohr. Er seufzte leise.
    Seine Hände ließen von meinem Gesicht ab und glitten um mich, unter meinen Pullover. Er zog mich an sich und hielt sich gleichzeitig an mir fest.
    „Ich brauche dich!“, wisperte er und bot mir mehr von seinem Hals. Sein Duft umschmeichelte jede meiner Nervenzellen, die Melodie war da, vielleicht konnte sie das Klirren ausblenden?
    „Yves!“, hauchte ich und kostete mit meiner Zunge von ihm. Ich wollte ihn, jetzt und hier. Und er wollte mich.
    Wir ließen uns zur Seite kippen, streckten uns aus, eng aneinander gekuschelt, eroberten uns gegenseitig. Unsere Berührungen blieben leicht und genau das verlieh ihnen eine ungeahnte

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