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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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ganz routinemäßig so. Mich wundert, dass er das nicht schon viel früher getan hat.“
    „Da hatte er ja keine Veranlassung dazu. Diese Hirngespinste sind ihm erst gekommen, nachdem Sie mit ihm geredet haben.“ Mit einem Mal sprach Amber so leise, dass sich Jenna anstrengen musste, um die nächste Frage zu verstehen. „Was haben Sie sich von Ihrem Ausflug nach New Jersey erhofft?“
    „Ich wollte wissen, was Sie zu verbergen haben“, entgegnete Frank, dem die Auseinandersetzung Spaß zu machen schien.
    „Ich habe nichts zu verbergen.“
    „Dann haben Sie nichts zu befürchten.“
    Mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen sagte sie: „Halten Sie sich bloß raus aus meinen Angelegenheiten, Mr. Renaldi.“
    „Das hört sich ja fast wie eine Drohung an.“
    Ihr Lächeln wurde so boshaft, dass Jenna eine Gänsehaut über den Rücken lief. „Ich würde es eher als eine freundliche Warnung bezeichnen. Weil Sie so ein guter Freund von Adam waren.“
    Dann ging sie fort. Jenna sah ihr nach und fand, dass diese Frau zwar zierlich und verwundbar wirkte, aber in Wirklichkeit hochgradig gefährlich war.
    „Was sollte das denn?“ fragte sie, als Frank zu ihr kam.
    „Ich dachte, du wärst schon gegangen“, entgegnete er. „Also hab ich mit einer anderen geflirtet.“
    „Warren möchte, dass du unbedingt nachher zu ihm kommst. Er will den Fall mit dir besprechen.“ Sie beobachtete, wie Amber in einen silberfarbenen Jaguar stieg und abfuhr. „Wie hat sie von deinem Ausflug nach Jersey City erfahren?“
    Gemeinsam gingen sie zu Jennas Audi. „Vermutlich von Stavos. Oder von ihrer Mutter. Oder vielleicht von Angie Delano. Der würde es besonders großen Spaß machen, Amber aufzuscheuchen.“
    „Pass bloß auf diese Amber auf, Frank. Anfangs hatte ich ja noch Mitleid mit ihr, doch nach dem, was sie gerade eben gesagt hat …“ Jenna schüttelte den Kopf. „Diese Frau scheint mir zu allem fähig.“
    Frank sah sie amüsiert an. „Du bist um mich besorgt, Jenna?“
    „Ich möchte nicht, dass mein neuer Partner einer rachsüchtigen Witwe zum Opfer fällt.“
    „Womit wir beim Thema Regeln wären, von denen ich vorhin gesprochen habe.“
    „Ich hasse Regeln.“
    „Du wirst sie befolgen müssen, Jenna, weil wir sonst keinen Deal haben.“
    Sie sah ihm an, dass er es ernst meinte, und deshalb nickte sie. „Also gut, lass hören.“
    „Du musst mir versprechen, dass du nichts Riskantes unternimmst.“
    „Wie definierst du riskant?“
    „Du wirst niemanden befragen, nirgendwo hingehen, nirgendwo herumschnüffeln und auch nichts anderes in dieser Art unternehmen, wenn du es nicht vorher mit mir abgesprochen hast.“
    „Wie soll ich mir denn das alles merken?“
    „Schreib es dir auf. Also, sind wir uns einig?“
    Erleichtert hielt sie ihm die Hand hin. Sie hatte erwartet, ihm die erneute Partnerschaft viel mühsamer und langwieriger abringen zu müssen. „Einverstanden. Aber unter einer Bedingung: Die Regel gilt auch für dich.“
    Er ergriff ihre Hand. „Etwas anderes käme mir auch gar nicht in den Sinn, Jenna.“

25. KAPITEL
    W arrens Apartment an der Park Avenue war zwar nicht annähernd so groß wie das Haus, das er Adam und dessen Frau überlassen hatte, doch es war ungemein luxuriös eingerichtet und passte zu dem Mann, der in New York als der ‚Bauherr der Reichen und Berühmten‘ bekannt war.
    Frank war absichtlich mit Verspätung bei ihm eingetroffen. Er hasste diese Zusammenkünfte nach einer Beerdigung, bei denen sich die Gäste entweder im Flüsterton unterhielten oder aber viel zu laut amüsante Geschichten aus dem Leben des Verstorbenen erzählten.
    Adams Vater stand im Wohnzimmer und war von einem halben Dutzend Männer in dunklen Anzügen und mit finsterer Miene umgeben, als Frank eintrat. Als Warren ihn sah, winkte er Frank zu und löste sich von der Gruppe.
    „Kommen Sie, lassen Sie uns in die Bibliothek gehen.“ Er legte einen Arm um Franks Schultern und führte ihn in ein kleines holzgetäfeltes Zimmer, dessen Regale mit Büchern und maritimen Erinnerungsstücken voll gestellt waren. Das Knistern des Feuers im offenen Kamin verlieh dem eher nüchtern eingerichteten Raum eine gewisse Wärme.
    Warren hielt sich nicht mit langer Vorrede auf, sondern kam wie üblich direkt auf den Punkt. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie Roy Ballard nicht für Adams Mörder halten.“
    „Wer hat Ihnen das erzählt?“
    „Detective Stavos.“
    „Na, dann hat er mich ausnahmsweise mal richtig

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