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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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ihr sagte, sie würde Stefan begleiten.“ Er las meine Gedanken, stellte ich fest. Hoffentlich nicht alle. Ich lächelte, als ich mir das Gesicht von Mama vorstellte, wenn Julia ihr das sagen würde. Ich hatte mein Versprechen gehalten.
    „Da habe ich dann wohl echtes Glück gehabt“, lächelte ich zufrieden.
    „Glück würde ich das nicht unbedingt nennen. Du hast heute ganze Arbeit geleistet.“ Er warf mir einen kurzen Blick zu, konzentrierte sich dann auf das Abtrocknen der Schüssel. Sein Blick erinnerte mich daran, dass ich die Sachen seiner Mutter trug.
    „Weiß deine Mutter, dass du mir ihre Sachen gegeben hast?“
    „Nein.“
    Ich hielt mit dem Spülen inne und drehte mich zu ihm um.
    „Bist du wahnsinnig geworden. Weißt was passiert wäre, wenn sie die Sachen erkannt hätte?“
    „Kein Angst, an dir sehen sie anders aus als an ihr.“ Ich schnappte wütend nach Luft, allein der Gedanke, wie peinlich mir die Situation gewesen wäre, ließ mich schaudern. Außerdem war es so typisch für Henning, immer musste er mich in Schwierigkeiten bringen. Er beobachtete mich, dann zuckte er ergeben mit den Achseln.
    „Beruhige dich, sie hat mir die Sachen selbst geben, und ich glaube, es hat ihr sogar Spaß gemacht.“ Ich spritzte ihn ärgerlich mit Spülwasser voll und begann wieder abzuwaschen.
    „Übrigens, was hat dir Irene Westfeld in die Hand gedrückt?“ Es klang beiläufig, als er das fragte. Sein Tonfall irritierte mich, und ich warf ihm einen schnellen Blick zu. Auf seinem Gesicht war ein betont gelangweilter Ausdruck. Er hatte es also mitbekommen, hoffentlich nicht, wo die Karte gelandet war.
    „Sie hat mir was in die Hand gedrückt?“, versuchte ich es vorsichtig mit einer Gegenfrage und musterte ihn heimlich von der Seite.
    „Was machst du mit den Gläsern!“ Ich wischte meine Hände an der Schürze ab, die ich vor dem Spülen über den Rock gebunden hatte. Bevor er noch mehr Blödsinn machen konnte, nahm ich Henning das Glas und das Trockentuch ab. Mit der einen Hand hielt ich mit dem Trockentuch den Stiel des Glases, mit der anderen wischte ich vorsichtig das Glas ab. Eine kurze Kontrolle gegen das Licht. Das Glas war sauber, ohne Fingerabdrücke.
    „So macht man das. Am besten, du nimmst dir für die Gläser ein sauberes Trockentuch.“ Ich zog die Schublade mit den Trockentüchern auf und reichte ihm ein frisches.
    „Das sieht professionell aus.“
    „Vielleicht gehst du doch besser ins Bett“, runzelte ich die Stirn.
    „Allein?“, fragte er amüsiert. Eine feine Röte zog sich über mein Gesicht. Ich schlug ihn mit dem Trockentuch, das ich noch in der Hand hielt.
    „Meinst du, du kannst vorsichtig genug beim Abtrocknen sein, ohne dass wir gleich die Hälfte der Gläser wegwerfen müssen?“, lenkte ich das Gespräch auf einen ungefährlicheren Boden. Henning versuchte die Gläser abzutrocknen, wie ich es ihm gezeigt hatte.
    „Du hast mir meine Frage von vorhin noch nicht beantwortet.“
    „Welche?“
    „Was dir Irene Westfeld zu gesteckt hat. Ihr wart zwar unglaublich geschickt, aber ich habe es gesehen.“
    „Wieso interessiert dich das?“
    Henning hielt inne. Er musterte mein Outfit. „Wo hast du es hingesteckt? Viele Möglichkeiten hast du bei den Klamotten ja nicht. Soll ich es suchen?“
    „Komm mir nicht zu nahe, Henning Sander.“ Im Zweifel war ich ihm nicht gewachsen. Und ich hatte keine Lust, mich mit ihm heute Abend zu raufen. Denn mir war klar, dass ich mir selber nicht trauen konnte, wenn er mir zu nahe kam. Ich entschloss mich zu antworten, zumal die ganze Sache ja völlig harmlos war.
    „Sie hat mir ihre Visitenkarte gegeben. Zufrieden?“
    „Weshalb?“
    Das geht dich nichts an.“
    „Doch, immerhin gehört ihr der Birkenhof.“
    Amüsiert betrachtete ich ihn. „Angst, dass ich zur Konkurrenz gehe?“
    „Vielleicht.“
    „Ich habe nicht vor, wieder als Bereiterin irgendwo anzufangen.“
    Er kämpfte noch immer mit den Gläsern. Ich erbarmte mich und wir wechselten die Plätze. Ich arbeitete schweigend weiter. Die Stille empfand ich als unangenehm. Seine Nähe war mir sehr bewusst, und das irritierte mich. Also durchbrach ich die Stille und fing an, von meinen Jobs zu erzählen, die ich in den letzten Jahren gemacht hatte. Es gab eine Menge lustiger Geschichten, die mir passiert waren. Eben typisch für mich. Außerdem hatte ich eine Menge interessanter Menschen kennengelernt. Henning hörte mir aufmerksam zu, erzählte auch von seinem Leben in den

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