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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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und deshalb kastriert werden soll?“, fragte mich Henning. Ich zuckte erschrocken zusammen, weil ich gar nicht bemerkt hatte, dass er am Zaun stand. Ich betrachtete das Pferd.
    „Wer hat das gesagt?“
    „Thomas und dein Vater.“
    Ich zuckte mit den Schultern, ging zu The Lucky One, der mir entgegenkam, seinen Kopf streckte. Er ließ sich kurz die Stirn kraulen, dann drehte er sich weg, keilte aus und galoppierte über den Platz.
    „Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Sein dominantes Gehabe, macht den Umgang und die Arbeit mit ihm schwer.“
    „Das sieht von hier aber nicht so aus.“
    Ich lachte. „Du weißt ja auch nicht, wie viel Arbeit drin steckt, dass er bereit ist, mir so zu folgen.“ Ich sah, dass Henning etwas erwidern wollte, doch er schwieg. Lucky war nun fertig, und ich brachte ihn in den Stall. Gemeinsam fütterten wir die Pferde. Ich dachte an Lasse, und eine weitere Frage schob sich in meinen Kopf.
    „Henning, seit wann kennst du Lasse?“ Henning, der Van Gogh eine letzte Möhre in das Maul schob, passte nicht auf.
    „Au, du verfressenes Biest.“ Er betrachtet seinen Finger, der sich rötete. Ich sah mir den Finger an und pustete sachte. „Nicht die Hufe sind das Gefährlichste an Pferden.“
    „Hat das jetzt eine tiefere Bedeutung?“, grinste er mich an.
    Ich zuckte lächelnd mit den Schultern. „Du musst halt vorsichtig mit ihnen sein. Also, woher kennst du Lasse?“
    „Ich habe ihn damals im Krankenhaus getroffen, als er dich besuchte.“
    „Und?“
    „Und was?“
    „Seit wann seid ihr so gut befreundet, dass er dir aus der Patsche hilft, trotz Thomas und obwohl ihm die Arbeit bis zum Hals steht?“
    „Er hat es nicht für mich getan.“
    Ich runzelte die Stirn. „Sondern?“
    „Für dich.“
    „Aber seine Hilfe hatte gar nichts mit mir zu tun.“
    „Nein?“, lächelnd sah er mich an. „Mit wem dann?“
    Damit beendete er das Gespräch, und ich wusste, mehr würde er mir nicht erzählen. Ich machte das Licht im Stall aus. Henning versperrte mir den Weg. In der Dämmerung konnte ich sein Gesicht nur schemenhaft erkennen.
    „Ich habe vorhin alles versucht, dass ich nicht nach Kanada fliegen muss, aber es geht nicht anders. Kommst du mit?“
    „Nach Kanada? Bist du wahnsinnig? Wie soll das gehen? Papa ist in der Reha, der Neue kommt morgen.“ Ich schüttelte energisch den Kopf.
    „Ich könnte den Flug auf Dienstag umbuchen.“
    „Nein, auf keinen Fall. Du hast gesagt, dass das Problem größer ist, als du befürchtet hast, also musst du auch morgen fliegen. Ich habe keine Lust, dass mir Thomas hinterher vorwirft, ich sei schuld, wenn bei euch im Unternehmen was schiefläuft.“
    Seine Haltung veränderte sich, ich konnte seine Spannung spüren. „Wir gehen nicht Pleite, wenn ich einen Tag später fliege.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Vermutlich hatte er Recht, dennoch würde ich in keinem Fall Duke, den Hof oder meine Eltern alleine lassen.
    „Kommst du wenigstens mit mir, heute Nacht?“, fragte er leise. Ich versuchte, meine Gefühle zu sortieren, was schwer war, da er so dicht bei mir stand. Einerseits spürte ich das Verlangen, mich an ihn zu lehnen, mich von seinen Armen halten zu lassen. Andererseits hatte ich Angst vor dem Morgen, wenn ich wieder allein sein würde. Er wartete geduldig, drängte mich nicht.
    „Ja, ich komme mit“, entschied ich mich. Ich war unfähig, ihn bereits jetzt gehen zu lassen.
    Schweigend fuhren wir zu seiner Wohnung. Er machte die Tür auf und ließ mir den Vortritt. Als ich mich umdrehte, stand er bereits dicht vor mir. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Mit seinem Körper drängte er mich an die Tür. Seine Hände waren auf einmal überall.
    „Du weißt gar nicht, wie oft ich mir vorgestellt habe, dass du in meiner Wohnung bist“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lachte leise, fuhr ihm mit beiden Händen durch sein strubbeliges Haar, um dann runter zu seinem Shirt zu wandern, das ich ihm über den Kopf zog. Ich küsste zärtlich seinen Hals.
    „Du vergisst, dass ich schon mal in deiner Wohnung war.“ Er stoppte, sah mir in die Augen, und ein schelmisches Lächeln trat auf sein Gesicht. „Aber nicht so.“
    „Ach nein?“, antwortete ich, drückte mich gegen die Tür und schlang meine Bein um seine Hüfte.

    Ich lag in seinem Bett, sein Körper in meinem Rücken, sein Arm hielt mich fest. Wir hatten uns geliebt, und es war wieder ganz anders gewesen. Diesmal hatte sich Henning viel

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