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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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Lady vertraut dir, aber du ihr nicht. Das versteht sie nicht. Gib sie mir, ich versuche es dir zu zeigen.“
    Melanie starrte mich mit aufgerissenen Augen an. „Du willst reiten?"
    Ich grinste. „Ich denke, so sieht es aus.“
    Sie reichte mir die Zügel. Ich ging mit Lady über den Platz. Sie folgte mir, schaute aber ein-, zweimal zu Melanie. Zwischen den beiden bestand ein starkes Band. Meine Schritte verlängerten sich, verkürzten sich. Erst übersah die Stute die Änderungen, sodass ich eine abrupte Wendung vornahm, was ihr auch im Gebiss wehtat. Sie lernte schnell, achtete aufmerksamer auf mich und passte sich dem Tempo an. Ich hielt sie an, verlängerte die Steigbügel, schob meinen Fuß rein und schwang mich auf das Pferd. Ich fühlte mich noch steifer als gestern. Mir tat jeder einzelne Muskel weh von der ungewohnten Belastung gestern. Ich entschuldige mich bei Lady für die Plumpheit. In dem Gesicht von Melanie vertiefte sich der besorgte Ausdruck.
    Die Stute piaffierte nervös unter mir, da ich die Zügel in Spannung hielt, bis ich meinen Schmerz verdrängte und mich auf das Tier unter mir konzentrieren konnte. Ich ließ die Zügel locker, und Lady schoss wie von Sinnen unter mir los. Sie galoppierte die erste Runde mit zwei, drei Bucklern, die mein ganzes reiterliches Geschick erforderten, damit ich oben blieb. Zum Glück besaß der Sattel eine kleine Lederschlaufe, an der ich mich festhielt. Ich ließ Lady laufen, gab ihr die Zügel. Dann konzentrierte ich mich auf die Bewegungen meines Körpers, der sich in vollkommener Disharmonie mit dem der Stute bewegte. Sie war unruhig und zappelig, ganz anders als der kraftvolle, geschmeidige Lucky. Ihr Galopp war kurz, rucklig und holprig. Ständig sprang sie in einen Kreuzgalopp. Ich würde sie in den nächsten Tagen vom Boden arbeiten, schwor ich mir.
    Runde um Runde galoppierten wir. Ich ließ mir Zeit, versuchte immer wieder, einen Rhythmus zu finden, wartete darauf, dass die Stute so weit war, mich als Reiter anzunehmen, meine Hilfen zu akzeptieren. Ich konzentrierte mich völlig auf Lady, ließ jede Anspannung aus mir fließen, und dann merkte ich, wie sie sich körperlich sortierte. Sie nahm meine Signale auf. Die Gangart wurde runder, kompletter, so wie ich es am Anfang bei ihr gesehen hatte. Sie begriff, dass ich mit ihr sprechen wollte, dass ich mich ihr anbot. Erst, als sie meine Mitte spürte, nahm ich ganz sachte die Zügel auf. Ihr Kopf ging runter, die Hinterbeine traten unter. Alles an ihr gewann an Schwung. Ich steuerte das erste Hindernis an. Es war etwa kniehoch. Sie brauchte Hilfe beim Finden des richtigen Absprungs, dafür nahm sie bei der Flugphase die Hinterhand schön hoch. Ich sprang drei weitere Hindernisse, meine Zügelhand gab ihr viel Spiel. Wir schalteten in den Trab, Schritt, ich parierte sie bei Melanie durch.
    „Und“, fragte ich etwas atemlos, „hast du es gesehen?“
    „Ja, du hast sie erst laufen lassen, dann die Zügel aufgenommen, sie dann in die Zügel getrieben, sodass sie schön untertritt, und dann hast du sie zack über den Sprung gebracht. Sah echt klasse aus.“
    Ich starrte sie an, schluckte und räusperte mich. „Sonst hast du nichts gesehen?“
    Melanie schüttelte den Kopf.
    „Vera hat die Zügel nicht aufgenommen. Sie hat die Zügel angenommen, und zwar erst in dem Moment, wo das Pferd sicher an ihren körperlichen Hilfen stand.“
    Thomas kam auf den Platz. Er trug seinen Anzug, elegante Schuhe, eine langen Wollmantel und hatte die Krawatte gelockert.
    „Reite noch mal, ich erkläre es Melanie dabei“, befahl er mir knapp. Unsicher, was ich machen sollte, verharrte ich.
    „Du wirst doch nicht nervös werden wegen mir?“, fragte er grinsend.
    Nein, die Blöße wollte ich mir auf keinen Fall geben.
    Nur mit meinem Körper wendete ich Lady, die inzwischen ganz feinfühlig auf meine Gewichtsverlagerungen reagierte. Die Zügel ganz lang, konzentrierte ich mich nur auf das Zusammenspiel unserer Körper. Ich knotete die Zügel zusammen und ließ sie auf ihrem Widerrist liegen. Meine Oberschenkel zitterten leicht, weil sie die Belastung nicht gewohnt waren. Wir wechselten in den Galopp, selbst ohne meine Zügelhand trat Lady vermehrt unter ihren Körper. Das Pferd nahm nicht so tief das Gewicht auf die Hinterhand wie zuvor, aber genug für einen sauberen Sprung. Ich visierte das nächste Hindernis an, breitete die Arme aus für ein besseres Gleichgewicht, und wir flogen darüber. Nur mit einer Verschiebung

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