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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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ist es bei mir sieben. Es sei denn, du möchtest, dass Lasse sich wieder aus dem Sattel schwingt und sich auf die Suche nach dir begibt. Er war darüber nicht besonders erfreut.“
    „Okay.“
    Ich reichte Lasse das Handy, der es an sein Ohr hielt und ein paar Mal „mhm“ murmelte. Mit einem Blick auf mich beendete er das Gespräch. „Mach ich.“
    „Er kann ganz schön hartnäckig sein, wenn er einen an der Leine hat“, grinste Lasse mich an.
    „Wieso machst du das hier überhaupt?“ Ich sprach die Frage direkt aus, die mir seit heute Morgen durch den Kopf ging.
    „Ich habe großen Respekt vor der Arbeit deines Vaters.“
    Das konnte ich verstehen.
    „Darf ich dir noch etwas sagen, ohne dass du dich unter Druck gesetzt fühlst?“
    Am liebsten hätte ich mit nein geantwortet, aber ich beherrschte mich. „Ja, du darfst“, sagte ich stattdessen und biss die Zähne aufeinander.
    „Vera, ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der besser mit Pferden umgeht als du. Es ist ein Talent, das du hast, verschwende es nicht.“ Damit stand er auf und verließ das Büro.

11

    Lasse, Melanie und ich arbeiteten uns schnell als Team ein. Jeder hatte seinen Aufgabenbereich, und bereits drei Tage später war der Hof in einem akzeptablen Zustand und die Pferde arbeiteten fleißig ihren Speck ab. Lasse drängte mich nicht auf ein Pferd, auch nicht, als Melanie für einen Tag in der Schule war. Er schüttelte lediglich entsetzt den Kopf, nachdem er Dumont geritten war. Heimlich hatte ich ihn beobachtet und war genauso geschockt über den schlechten Trainingszustand des Pferdes. Es würde ein Haufen Arbeit bedeuten, Dumont für sein nächstes Turnier fit zu bekommen. Ich fragte lieber gar nicht, wie lange Lasse blieb. Bis dahin würde ich hoffentlich eine Lösung finden. Melanie allein war nicht in der Lage, diese Arbeit zu leisten. Woher auch, sie stand am Anfang ihrer Ausbildung. Allerdings profitierte sie viel von der Arbeit mit Lasse Marktfort, kam sogar in den Genuss von Einzelstunden. Etwas, das ich mir nie hatte leisten können.
    Melanie traute sich nicht zu fragen, woher Lasse und ich uns kannten. Am meisten irritierte sie, dass er mich bei unseren morgendlichen Besprechungen immer wieder mal um meine Meinung bat, wenn ihm beim Training mit den Pferden etwas auffiel. Mich brachte das in Verlegenheit, denn ich konnte nur eine Meinung abgeben, wenn ich die Pferde und das Training beobachtete. Lasse schien genau das von mir zu erwarten, und damit schob er mich Tag für Tag ein Stück näher an die Pferde heran. Ich spürte, wie Melanies Neugierde wuchs. Lasse amüsierte es anscheinend, dass Melanie mit dem Namen Vera Kamphoven nichts anfangen konnte.
    „Warum sagst du es Melanie nicht?“, fragte er mich eines Tages.
    „Was soll ich ihr sagen?
    „Woher wir uns kennen und warum mir deine Meinung zu den Pferden so wichtig ist.“
    Seine Worte zeichneten eine feine Röte in mein Gesicht, doch ich schwieg. Was sollte ich ihm auch sagen? Ich wusste selber nicht mehr, wie es weitergehen sollte.
    Papa machte jeden Tag Fortschritte. Er war bereits von der Intensivstation auf eine Überwachungsstation verlegt worden. Ich erzählte ihm von der Arbeit auf dem Hof, und er hörte mir aufmerksam zu. Aber es war nur eine Frage, die er mir stellte: „Wie geht es Duke?“
    „Gut“, antwortete ich kurz und sachlich. Sein Blick, der dabei auf mir ruhte, irritierte mich. Ob er von dem Unfall bereits wusste?
    Im Büro hatte ich alle offenen Rechnungen bezahlt, die Konten waren jetzt im Minus. Das Problem war, dass ich überhaupt nicht wusste, ob und wann das nächste Geld hereinkommen würde; Kaufverträge waren mir keine aufgefallen. Um die Mittagszeit hatte ich schon einmal mit Henning telefoniert. Der übliche kurze Austausch. Zwei Minuten, länger dauerten die Anrufe nicht. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ein zweites Mal mit ihm zu telefonieren. Den Zeitunterschied im Blick, wählte ich, die Nummer seines Handys. Bei uns war es bereits elf Uhr abends.
    „Sander“, schallte es mir vom anderen Ende kurz und knapp entgegen.
    „Hallo, Henning, ich bin es, Vera.“
    „Ist was passiert?“
    „Nein.“
    „Okay, weshalb rufst du dann an?“ Im Hintergrund hörte ich eine weibliche Stimme „Henning, your are late“ sagen.
    „Einen Moment, Vera.“ Er drückte mich in eine Warteschleife. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, zu überlegen, wer die Frau war. Was für ein Blödsinn, bremste ich mich gleich, das ging mich

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