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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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Haus zurückgehen. Er lief mir hinterher und hielt mich am Arm fest. Bei seiner Berührung zuckte ich zusammen. Sofort ließ er mich los.
    „Das wäre sicherlich eine Möglichkeit, allerdings haben wir eine Zeitverschiebung von acht Stunden nach Kanada. Schneller ging es, wenn du es mir erklärst.“
    Das war ein Argument, allerdings hatte ich keine Lust, mich mit ihm auf einen erneuten Streit zum Thema Pferdetraining einzulassen. Also entschied ich mich, es ihm einfach zu zeigen. Selbst Thomas konnte bei dem Zustand von Duke nicht behaupten, dass Tim Wagner keinen Mist gebaut hatte.
    „Musst du dich erst umziehen, damit du mit mir in den Stall gehen kannst?“
    „Ich war bereits im Stall, sonst wüsste ich schließlich nicht, dass niemand da ist.“
    Er ging neben mir und öffnete die Stalltür für mich. Gemeinsam gingen wir bis zum Ende des Stalls zur Box von Duke.
    „Hier du kannst dir selbst ein Bild von den Methoden deines Ex-Trainers machen.“ Ich öffnete die Schiebetür. Duke, der bis dahin mit dem Kopf zum Paddock gestanden hatte, drehte sich zu mir um. Thomas trat hinter mich, und dann ging alles sehr schnell. Kaum erblickte Duke den Mann hinter mir, legte er seine Ohren flach an den Kopf und schoss nach vorne. Ich war noch nie von ihm attackiert worden. Thomas in den Gang zu schubsen und die Tür wieder zurückzuschieben, geschah in einer Bewegung. Duke stoppte, vollführte eine enge Wendung und keilte mit der Hinterhand aus. Donnernd knallten seine Hufe gegen die Boxenwand. Ich trieb Thomas weiter den Gang hinunter. Duke wieherte schrill hinter uns her. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, während Thomas leichenblass war. Erst außerhalb des Gebäudes blieben wir stehen. Ich lauschte auf die Geräusche aus dem Stall, es donnerte noch ein paar Mal laut, dann wurde es wieder ruhiger. Um Duke würde ich mich später kümmern.
    „Was war das?“, flüsterte Thomas fassungslos.
    „Das ist das Ergebnis der Trainingsmethoden, die Tim Wagner angewandt hat.“
    „Verflucht, Vera, erzähl nicht so ein Mist, das Pferd ist lebensgefährlich. So was passiert nicht, nur weil man ein Pferd mal etwas härter anpackt.“ Ich funkelte ihn böse an, doch bevor ich antworten konnte, schob er nach: „War das Duke?“
    „Ja“, erwiderte ich knapp. Ich war wütend auf Duke, der Thomas so angegriffen hatte, und ich war völlig geschockt von der heftigen Reaktion des Pferdes.
    „Dann hat ihn Tim Wagner gar nicht angerührt. Er gehörte nicht zu seinen Trainingspferden.“ Thomas sprach im Brustton der Überzeugung.
    „Tim Wagner hat sich an die Anweisung nicht gehalten. Stattdessen schlug er ihn mit der Gerte, bis er geblutet hat, nach einem sauberen Ritt. Duke hat sich losgerissen, ist geflüchtet und dabei im Stacheldraht gelandet. Er musste operiert werden. Dr. Brenner kann noch nicht sagen, ob er jemals wieder auf einem Turnier starten kann. Das war der Grund, weshalb Henning Tim Wagner gefeuert hat.“ Ich schnappte nach Luft.
    „Das Pferd soll auf einem Turnier starten?“ Seine Stimme überschlug sich. „Duke gehört eingeschläfert.“
    „Nur über meine Leiche.“
    Wir starrten uns beide wütend an. Schließlich lockerte Thomas seine Haltung.
    „Vera, nur weil das Pferd der Bruder von Flying High ist, darfst du deine Objektivität nicht verlieren. Duke war schon lange schwierig. Mag ja sein, dass es wahr ist, was du mir gerade gesagt hast. Aber das ist nicht verantwortbar.“
    „Was weißt du schon von Verantwortung?“ Ich fühlte, wir mir die Tränen kamen.
    „Jedenfalls mehr als du“, erwiderte er scharf.
    Ich holte mit der Hand aus und schlug Thomas ins Gesicht. Auf seiner Wange zeichnete sich der Abdruck meiner Hand ab. Ich hatte all meine aufgestauten Gefühle der letzten Jahre in diesen Schlag gelegt.
    „Du rührst das Pferd nicht an, habe ich mich klar ausgedrückt“, warnte ich ihn.
    „Das werden wir sehen.“ Damit ließ er mich stehen.
    Nachdem er weggefahren war, ging ich in den Stall zurück. Duke hörte mich kommen. Zuerst legte er seine Ohren erneut an, schlug mit dem Schweif, dann, als er merkte, dass ich alleine war, ließ er den Kopf hängen. Ich öffnete die Tür ging, ohne ihn aus den Augen zu lassen, in seine Box. Langsam kam er auf mich zu und legte seinen Kopf an meine Schulter.
    „Was hast du dir dabei nur gedacht“, flüsterte ich in sein Ohr.

13

    Ein leises Klopfen an meiner Tür. „Vera? Bist du noch wach?“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Angezogen und

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