Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf „Willst du deine Hilfe zurückziehen?“
    Statt einer Antwort, krempelte sie sich die Ärmel hoch. Gemeinsam machten wir uns an die Arbeit. Wir waren eine gutes Team. Während sich Melanie die Küche vornahm, fing ich mit dem Staubsaugen an. Ich saugte alles, egal ob Boden, Sofa, Tisch, Regal, Kommode oder Wände. Melanie entdeckte ein Radio und stellte einen Sender ein. Wir kamen so in Schwung, dass wir auch gleich noch die Gardinen abhängten und die Fenster putzten. Ich tanzte im Takt und sparte nicht bei der Verwendung von Putzmittel. Schon bald wich der muffige Gestank dem Duft nach frischen Zitronen. Als wir fertig waren, sah die Wohnung richtig nett aus. Staub und Dreck waren verschwunden. Dafür klebte er nun an uns.
    „Jetzt fehlt nur noch ein Blumenstrauß auf dem Tisch, dann ist es perfekt“, stellte ich zufrieden fest.
    „Sei mir nicht böse, aber ich glaube, ich fahr jetzt nach Hause, das heißt, wenn mich der Busfahrer so einsteigen lässt.“ Melanie sah an sich herab. Sie war wirklich richtig dreckig. Ich grinste sie an.
    „Fahr ruhig. Ich mache den Rest im Stall. Danke, dass du mir geholfen hast. Alleine hätte ich die Krise bekommen. Wie viel Uhr ist es?“
    Melanie sah auf ihre Armbanduhr. „Zehn vor fünf.“
    „Was, so spät!“, der Schreck fuhr mir in die Glieder. Auf keinen Fall wollte ich ein zweites Mal zu spät für den Tierarzt sein. Gemeinsam packten wir die Putzsachen zusammen und trugen alles zum Haus zurück.
    Keinen Moment später fuhr Dr. Brenner auf den Hof. Er kniff die Augen zusammen, als ich vor ihm stand.
    „Vera?“
    Ich grinste ihn an und wischte mir die Hände an der Jeans ab, was sie nicht wirklich sauber werden ließ. Dann reichte ich ihm die Hand.
    „Was hast du gemacht, dich im Dreck gewälzt? Ich dachte, dafür wärst du inzwischen zu alt.“
    „Dafür ist man nie zu alt“, erwiderte ich schmunzelnd.
    Gemeinsam gingen wir zum Stall. Ich öffnete die Box. Duke drehte sich zu mir um, kam zwei Schritte auf mich zu. Das Pferd war völlig entspannt. Dr. Brenner beobachtete, wie Duke mit schief gelegtem Kopf sich das Genick von mir kraulen ließ. „Du alter Genießer“, schnurrte ich leise, dann zog ich ihm das Halfter über den Kopf und befestigte einen Führstrick daran. Ich wollte auf gar keinen Fall etwas riskieren. Die Warnung von Henning klang mir noch gut in den Ohren. Das Pferd senkte den Kopf, klaubte sich Heu vom Boden.
    Dr. Brenner kam langsam zu mir in die Box. Sein Blick war auf Duke gerichtet, der auf Heu kauend mit wachen Augen beobachtete, wie der zweite Mensch in seine Box schlich. Die Ohren des Pferdes waren gespitzt. Ich stand neben seinem gesunden Bein und verfolgte mit wachsamem Blick, wie Dr. Brenner die Hand vorsichtig ausstreckte, um Duke zu berühren.
    „Sie brauchen keine Angst zu haben, er ist ganz ruhig“, beschwichtigte ich den Tierarzt.
    „Ich habe keine Angst, er ist wirklich erstaunlich ruhig heute. Aber nach gestern will ich nichts riskieren, da hat er mich nämlich erwischt.“ Zum Beweis krempelte Dr. Brenner seinen Ärmel hoch. Der Arm war grün und blau. Ein Pferdegebiss zeichnete sich deutlich darauf ab. Ich schluckte und war froh, dass Henning nicht da war. Mein Kopf drehte sich zu Duke, der mit dem Kauen aufgehört hatte und den Kopf nach vorn streckte, damit er sehen konnte, was der Mensch da Interessantes zeigte. Geschwind wich Dr. Brenner einen Schritt zurück. Das Pferd zuckte erschrocken mit seinem Kopf hoch. Ich schob mich zwischen Duke und den Tierarzt.
    „Er war nur neugierig und wollte sehen, was Sie da machen“, versicherte ich ihm. Sein Blick war skeptisch.
    „Ich mache mir ein wenig Sorgen um sein Bein“, lenkte ich ihn ab. Prompt sprang er darauf an.
    „Wieso, was ist damit?“ Seine Augen wanderten über das verletzte Bein des Pferdes. Duke kaute unterdessen weiter auf seinem Heu herum. „Es fühlte sich heute Morgen etwas wärmer an als sonst.“
    Dr. Brenner brummte. „Was mich eigentlich wegen seinem Theater gestern nicht wirklich verwundert. Ich möchte mir das genauer ansehen. Meinst du, du hast ihn unter Kontrolle?“ Ich nickte und nahm Duke kürzer, drehte ihn so, dass Dr. Brenner in der Nähe des Eingangs bleiben konnte. Sicherheitshalber positionierte ich mich in der Nähe des Pferdkopfes zwischen den beiden.
    Dr. Brenner tastete das Bein langsam ab. Duke zuckte ab und an, blieb aber ansonsten sehr ruhig. Ich kraulte seine Stirn und beobachtete die

Weitere Kostenlose Bücher