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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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Gesicht bekommen.«
    »Ja, war etwas stressig«, antwortete Nick und sah zu, dass er das Thema wechselte. »Und bei dir? Immer noch so viele Tupperpartys?«
    »Oh ja, unser Auftritt im Fernsehen und mein Interview mit der Zeitung haben mich so bekannt gemacht, ich kann mich vor Anfragen kaum retten.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf und verschwand in Richtung Keller. Ihm war die Geschichte immer noch peinlich.
    »Was für ein Fernsehauftritt?«, fragte Nick.
    Verdammt. Da wusste er ja gar nichts von. Und dass ich die Poolnudel-Geisel war, musste er auch gar nicht unbedingt erfahren.
    Ich trat meiner Mutter auf den Fuß und sah Melinda warnend an. »Ach so, das war ein allgemeiner Bericht über die Lage an der Tupperfront. Hausfrauen- TV , ganz uninteressant.« Meine Mutter guckte wütend.
    »Und du bist da aufgetreten?«, wollte Nick wissen. Mist, was interessierte es den denn plötzlich so, was meine Mutter machte?
    »Genau, das ist sie«, antwortete ich für sie. »Übrigens, Nick, hättest du gern Kinder?«
    »Was?« Sprachlos sah er mich an. Okay, nicht das beste Thema, aber immerhin fragte er jetzt nicht mehr nach der Fernsehsache.
    »Wie kommst du denn jetzt bitte da drauf?«
    Melinda hatte eins und eins zusammengezählt und verschluckte sich vor Lachen. »Hm, Nick, wie Alice da wohl drauf kommt? Vielleicht hat sie dir was zu sagen? Ein süßes Geheimnis?«
    »Melinda, halt die Klappe«, rief ich hektisch. Warum hatte ich nicht einfach versucht, in Ohnmacht zu fallen? Das hätte ihn auch von der Fernsehsache abgelenkt.
    »Ich habe dir natürlich gar nichts zu sagen. Ich bin nicht schwanger und will es auch nicht werden. Ich wollte einfach nur mal deine Meinung hören.«
    Nick schaute mich misstrauisch an. »Ist das nicht eher ein Thema, das man unter vier Augen bespricht? Warum jetzt und hier?«
    »Ach, nimm mich einfach nicht ernst«, bat ich. »Weißt du, die Sache heute hat mich wohl doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hätte. Ich bin noch nicht ganz wieder ich selbst.«
    »Was war denn heute für eine Sache?«, wollte meine Mutter wissen.
    Langsam begann ich zu schwitzen. »Äh, heute ist vor unserem Büro eine Katze überfahren worden. Das war ganz schrecklich.«
    »Vor eurem Büro?«, wunderte sich meine Mutter. »Das ist doch in der Fußgängerzone, da fahren doch gar keine Autos.«
    Blöd. Das war richtig. »Das war ja das Schreckliche. Die Katze wurde nicht von einem Auto überfahren, sondern von einem Rollstuhlfahrer. Und ich musste es mit ansehen.«
    »Du meine Güte, was so alles passiert«, schüttelte sich meine Mutter. »Du Ärmste, das tut mir leid.«
    Ich war froh, als Nick endlich seinen Teller leer hatte. Obwohl er noch kaute, schob ich ihn Richtung Haustür. »Mama, das war ganz toll, aber wir müssen jetzt gehen. Danke für das Essen.«
    Nick nuschelte mit vollem Mund ebenfalls ein Danke und kam mit mir raus. »Na, so ein Schock für dich, was? Eine Katze, von einem Rollstuhl überfahren«, grinste er.
    »Was sollte ich denn sagen?«, verteidigte ich mich. »Du kennst doch meine Mutter. Wie die sich aufregen würde.«
    Ich fuhr hinter Nick her zu seiner Wohnung. Kaum waren wir drin, sah er mich wieder ganz misstrauisch an.
    »So, und jetzt erzähl mir bitte mal, was das vorhin sollte. Du fragst mich doch nicht einfach so, aus heiterem Himmel, ob ich Kinder will. Und das auch noch bei deinen Eltern.«
    Okay, er kannte mich ziemlich gut. Und noch eine Ausrede fiel mir nicht ein.
    »Ja, stimmt, also … Ich muss dir etwas sagen. Als du im Einsatz warst, ist so eine doofe Sache passiert. Das war, als wir Melinda bei den Dreharbeiten besucht haben. Ist ja jetzt auch egal, was da passiert ist, nur, als meine Mutter davon anfangen wollte, fiel mir auf die Schnelle nichts anderes als die Kinderfrage ein, um vom Thema wegzukommen. Können wir das einfach so stehen lassen?«
    Langsam verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen.
    »Du warst die Poolnudel-Geisel? Natürlich, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.«
    »Du kennst die Geschichte also«, sagte ich resigniert.
    »Nee, nicht richtig, habe es nur so am Rande von einem Kollegen gehört. Ich wusste nicht, dass das bei Melindas Show passiert ist. Aber wem sonst außer dir hätte so etwas passieren können?«
    »Du bist also nicht sauer? Mimis neuer Freund hat sofort nach der Geschichte mit ihr Schluss gemacht.«
    Nick nahm mich in die Arme. »Süße, du bist zwar etwas durchgedreht, aber das passt zu dir. Und ich mag das an dir. Aber

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