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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Erkundungsvorstöße in dieses Gebiet, und wir können es uns nicht leisten, entdeckt zu werden.«
    Sie gelangten in die Vorhöhle. Otheym drückte sich an ihr vorbei und sagte: »Folge mir. Und beeil dich.«
    Schließlich betraten sie einen Raum, der zu jener Zeit, als man die Höhle der Vögel noch für eine Zwischenstation gehalten hatte, den Zwecken einer Sayyadina gedient hatte. Jetzt bedeckten Teppiche und Sitzkissen den Boden. Die Wände waren mit Behängen bedeckt, die einen Falken zeigten. Ein niedriger Tisch, auf dem mehrere Papiere ausgebreitet lagen, deutete darauf hin, daß man hier vor kurzem offenbar eine Besprechung abgehalten hatte.
    Die Ehrwürdige Mutter saß dem Eingang genau gegenüber. Als Chani eintrat, maß sie sie mit einem Blick, der so stark nach innen gerichtet war, daß er das Mädchen zum Zittern brachte.
    Otheym legte die Handflächen gegeneinander und sagte: »Ich habe Chani gebracht.« Dann verbeugte er sich und zog sich zurück.
    Jessica dachte: Wie bringe ich es ihr bei?
    »Wie geht es meinem Enkel?« fragte sie.
    So erfordert es das Ritual, dachte Chani. Ihre Ängste kehrten zurück. Wo ist Muad'dib? Warum erscheint er nicht persönlich, um mich zu begrüßen!
    »Er ist gesund und glücklich, meine Mutter«, erwiderte sie. »Ich habe ihn bei Alia und Harah zurückgelassen.«
    Meine Mutter, dachte Jessica. Ja, sie hat das Recht, mich so zu nennen. Schließlich hat sie mir einen Enkel geschenkt.
    »Ich hörte, daß man euch vom Coanua-Sietch einige Stoffe geschickt hat«, sagte Jessica.
    »Es sind herrliche Stoffe«, bestätigte Chani.
    »Hat dir Alia eine Botschaft mitgegeben?«
    »Nein. Aber es geht jetzt besser im Sietch, nachdem die Leute ihren Status akzeptiert haben.«
    Warum redet sie so um den heißen Brei herum? fragte sich Chani. Wenn sie sogar einen Thopter eingesetzt haben, um mich herzubringen, muß etwas Dringendes vorliegen. Aber egal – wenn es nicht anders geht, werde ich die Formalitäten hinzunehmen haben.
    »Aus den Stoffen, die die Leute geschickt haben, könnte man einige Kleider für Leto machen«, sagte Jessica.
    »Wie du meinst, meine Mutter«, erwiderte Chani. Sie löste ihren Schleier. »Gibt es neue Nachrichten vom Schlachtfeld?« Sie versuchte, möglichst unbeteiligt dreinzuschauen, damit Jessica nicht bemerkte, was sie wirklich interessierte: wie es Paul ging.
    »Neue Siege wurden errungen«, erklärte Jessica. »Rabban hat sogar schon um einen Waffenstillstand bitten lassen. Man schickte seine Parlamentäre zurück, nachdem man ihnen ihr Wasser genommen hatte. Er bemüht sich jetzt, den Bewohnern der Dörfer das Leben etwas zu erleichtern, aber die Leute wissen genau, daß er das nur tut, weil er Angst vor uns hat.«
    »Also geht es genauso, wie Muad'dib es voraussagte«, erwiderte Chani. Sie starrte Jessica an und versuchte weiterhin, ihre Ängste um Paul vor ihr zu verbergen. Ich habe seinen Namen ausgesprochen, dachte sie, aber sie reagiert nicht darauf. Es ist unmöglich, hinter dieser Maske, die sie ihr Gesicht nennt, die kleinste Emotion zu erkennen. Sie ist wie ein Eisblock. Hat das einen Grund? Ist meinem Usul etwas zugestoßen?
    »Ich wünschte, wir wären im Süden«, sagte Jessica. »Die Oasen waren so herrlich, als wir sie verließen. Kannst du es nicht auch kaum noch erwarten, bis das ganze Land so aussieht?«
    »Das Land ist schön, das stimmt«, entgegnete Chani, »aber es steckt auch viel Mühe und Kummer in ihm.«
    »Das ist der Preis der Freiheit«, versetzte Jessica.
    Soll das bedeuten, daß sie dabei ist, mich auf ein neues Leid vorzubereiten? fragte Chani sich. »Es sind sehr viele Frauen ohne ihren Mann«, sagte sie, »daß es schon zu Eifersüchteleien kam, als man mich holte.«
    »Ich habe dich rufen lassen«, eröffnete ihr Jessica.
    Chani bemerkte, daß ihr Herz zu hämmern begann. Sie unterdrückte das Verlangen, sich beide Ohren zuzustopfen. Irgend etwas würde jetzt kommen, etwas Schreckliches. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, sagte sie: »Die Nachricht, die ich erhielt, war von Muad'dib unterzeichnet.«
    »Ich unterzeichnete sie im Beisein von zweien seiner Unterführer«, gab Jessica zu. »Es war eine notwendige Sache.« Und sie dachte: Chani ist eine tapfere Frau. Sie ist sogar in der Lage, ihre Angst auch dann zu überspielen, wenn sie sie innerlich zerreißt. Ja, sie könnte genau die Frau sein, die wir jetzt brauchen.
    Es war kaum das kleinste Anzeichen von Resignation in Chanis Stimme, als sie sagte: »Sage mir

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