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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sich, die sein Herz mit Schmerz erfüllte. Viele Nächte träumte ich neben dem offenen Wasser, hörte, wie der Wind über mich hinstrich. Viele Nächte lang lag mein Körper neben der Schlangengrube, und ich träumte von Sabiha in der Hitze des Sommers. Ich sah sie Gewürzbrote stapeln, gebacken auf heißrotem Plastahl. Ich sah das klare Wasser im Qanat, plätschernd und glänzend, und mein Herz wurde von einem Sturmwind gepackt. Sie trinkt einen Schluck Kaffee und ißt. Ihre Zähne leuchten in der Sonne. Der Bernsteinduft ihres Busens entflammt meine innersten Sinne. Sie martert und quält mich allein durch ihre Existenz.
    Unter dem Druck seiner Erinnerungen zerbrach in seinem Innern eine Mauer. Er fühlte die Anwesenheit ineinander verschlungener Körper, die Geräusche leidenschaftlicher Umarmungen, Rhythmen, die jeden seiner Sinne folterten: Lippen, Atem, feuchte Küsse, Zungen. Irgendwo in dieser Vision tauchten die Umrisse von Diamanten auf, kohlenschwarz, und er fühlte die Schläge ihrer Bewegungen, als sie sich in ihm drehten. In seinem Schädel flehte eine Stimme: »Bitte, bitte, bitte, bitte ...« In seinen Lenden schwoll etwas an. Er schnappte nach Luft, schlug mit den Armen um sich, tauchte ein in einen ekstatischen Taumel. Dann stöhnte er auf, sackte zurück in ungeheurer Süße, brach zusammen.
    Oh, wie herrlich war es gewesen, dies Wirklichkeit werden zu lassen!
    »Sabiha«, flüsterte er. »Oh, meine Sabiha.«
    Als er wieder in den Trancezustand hinübergewechselt war, nahm Sabiha das Glas, aus dem er gegessen hatte, ging hinaus und sagte zu dem am Eingang wartenden Namri: »Er hat schon wieder meinen Namen genannt.«
    »Geh zurück und bleibe bei ihm«, erwiderte Namri. »Ich werde Halleck suchen und mit ihm darüber sprechen.«
    Sabiha stellte das Glas neben den Eingang und kehrte in die Zelle zurück. Sie nahm auf dem Rand des Diwans Platz und starrte in Letos überschattetes Gesicht. Plötzlich öffnete er die Augen, streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. Er sprach zu ihr, erzählte von der Vision, in der er sie gesehen hatte.
    Während die Worte über seine Lippen kamen, nahm Sabiha seine Hand und bedeckte sie mit der ihren. Wie süß er doch war ... wie süß ...
    Sie sank nach hinten, wurde von Leto aufgefangen und verlor das Bewußtsein, noch ehe er seine Hand aus der ihren zog. Leto setzte sich auf und spürte seine Schwäche. Das Gewürz und die Visionen hatten ihn arg mitgenommen. Er erforschte seine Zellen nach jedem Überbleibsel an Energie und kletterte dann über das Mädchen hinweg, ohne sie zu berühren. Er mußte jetzt gehen, auch wenn er wußte, daß sein Weg nicht weit sein würde. Sorgfältig siegelte er seinen Destillanzug, zog die Robe enger um sich und schlüpfte durch den Torbogen in den äußeren Gang. Er traf auf ein paar Leute, die mit irgendwelchen Dingen beschäftigt waren, aber sie nahmen keine Notiz von ihm. Sie kannten ihn zwar, aber er gehörte nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Namri und Halleck würden schon wissen, was sie taten; außerdem konnte Sabiha nicht weit sein.
    Leto fand den Nebenausgang, den er suchte und passierte ihn.
    Hinter ihm schlief Sabiha friedlich, bis Halleck sie schüttelte.
    Sie setzte sich auf, rieb sich die Augen, sah den leeren Diwan und den hinter Halleck stehenden Namri. Ihre Gesichter waren voller Wut.
    Es war Namri, der ihre stumme Frage beantwortete: »Ja, er ist verschwunden.«
    »Wie konntest du ihn nur entkommen lassen?« fauchte Halleck. »Wie war das nur möglich?«
    »Man hat gesehen, daß er zu einem der unteren Ausgänge ging«, sagte Namri mit kühler Stimme.
    Sabiha reckte sich. Dann kam die Erinnerung.
    »Wie?« bohrte Halleck.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nicht.«
    »Es ist Nacht, und er ist schwach«, sagte Namri. »Er wird nicht weit kommen.«
    Halleck wirbelte herum. »Du willst, daß der Junge stirbt!«
    »Es würde mich nicht traurig stimmen.«
    Halleck baute sich erneut vor Sabiha auf. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Er berührte meine Wange. Er sprach mit mir über seine Vision ... über die, in der wir beide zusammen waren.« Sie sah auf den leeren Diwan nieder. »Er hat mich zum Einschlafen gebracht. Er hat irgendeine Zauberkraft gebraucht.«
    Halleck sah Namri an. »Könnte er sich irgendwo hier drinnen versteckt halten?«
    »Nirgendwo. Er würde gefunden werden. Man würde ihn sehen. Er ist zum Ausgang gelaufen. Er ist irgendwo da draußen.«
    »Zauberei«, murmelte Sabiha.
    »Das war keine

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