Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
leistete, überspülen würde.
    Und was ist mit meiner Zeit? fragte sich Leto. Auch sie wird mir niemand zurückbringen. Aber diesen Unterschied würde der Duncan nie verstehen.
    »Warum hast du so eilig die Zitadelle verlassen?« fragte Leto.
    Idaho tat einen tiefen Atemzug. Dann sagte er: »Stimmt es? Du wirst dich verheiraten?«
    »Das ist korrekt.«
    »Mit dieser Hwi Noree, der ixianischen Botschafterin?«
    »Stimmt.«
    Idaho musterte Letos riesenhaften Leib mit einem schnellen Blick.
    Sie suchen ewig nach Genitalien, dachte Leto. Vielleicht sollte ich mir irgend etwas anfertigen lassen – eine dicke Ausbuchtung, um sie zu schockieren. Er mußte an sich halten, um den Anfall von Erheiterung zu unterdrücken, der sich beinahe in einem lauten Gelächter geäußert hätte. Noch eine Emotion, die sich verstärkt hat. Danke, Hwi. Danke, ihr Ixianer.
    Idaho schüttelte den Kopf. »Aber du ...«
    »Es gibt stärkere Elemente als den Sex, die eine Ehe gutheißen«, sagte Leto. »Werden wir eigene Kinder haben können? Nein. Aber die Auswirkungen dieser Vereinigung werden schwerwiegend sein.«
    »Ich habe zugehört, wie du mit Moneo gesprochen hast«, sagte Idaho. »Ich dachte, es gehe um irgendeinen Scherz, einen ...«
    »Sei vorsichtig, Duncan!«
    » Liebst du sie?«
    »Mehr als je ein Mann zuvor eine Frau geliebt hat.«
    »Na gut, aber was ist mit ihr? Liebt sie ...?«
    »Sie hat ... eine gewisse Form von Mitleid mit mir, das sie nötigt, mit mir zusammen zu sein und mir das zu geben, was sie mir geben kann. Es liegt in ihrer Natur.«
    Idaho unterdrückte einen Umschwung seiner Gefühle.
    »Moneo hat recht. Man wird die Geschichten der Tleilaxu glauben.«
    »Das ist einer der grundlegendsten Effekte.«
    »Und du verlangst immer noch, daß ich – mich mit Siona paare!«
    »Du kennst meine Wünsche. Aber die Wahl überlasse ich dir.«
    »Wer ist diese Nayla?«
    »Du hast sie getroffen? Gut.«
    »Sie und Siona benehmen sich wie Schwestern. Dieses Riesenweib! Was geht da vor, Leto?«
    »Wie hättest du es denn gern? Und was kümmert es dich überhaupt?«
    »Ich habe noch nie ein solches Vieh getroffen! Sie erinnert mich an das Ungeheuer Rabban. Man käme nie auf die Idee, daß sie eine Frau ist, wäre da nicht ...«
    »Du hast sie schon einmal getroffen«, sagte Leto. »Unter dem Namen Freundin .«
    Idaho starrte ihn an und verstummte. Sein Schweigen ähnelte dem einer sich eingrabenden Kreatur, die über sich einen Falken spürt.
    »Dann vertraust du ihr«, sagte Idaho.
    »Vertrauen? Was ist Vertrauen?«
    Gleich ist der Moment da, dachte Leto. Er sah, wie er hinter Idahos Stirn allmählich Formen annahm.
    »Vertrauen ist, wenn man sich jemanden zur Loyalität verpflichtet«, sagte Idaho.
    »So wie das Vertrauen zwischen dir und mir?« fragte Leto.
    Ein bitteres Lächeln huschte über Idahos Lippen. »Also tust du das gleiche auch mit Hwi Noree? Indem du sie heiratest, verpflichtest du sie dir ...«
    »Hwi und ich vertrauen uns auch so.«
    »Vertraust du mir, Leto?«
    »Wenn ich Duncan Idaho nicht trauen kann, kann ich niemandem mehr trauen.«
    »Und wenn ich dir nicht trauen kann?«
    »Dann täte es mir leid um dich.«
    Idaho nahm diese Worte beinahe wie einen physischen Schock auf. Seine Augen weiteten sich in stummem Verlangen. Er wollte ihm ja vertrauen. Und er wollte den Zauber, der niemals wiederkommen würde.
    Dann wurde Idaho klar, daß sich seine Gedanken in seltsamen Kreisen bewegten.
    »Kann man uns im Vorzimmer hören?« fragte er.
    »Nein.« Aber meine Tagebücher hören uns!
    »Moneo war wütend. Jeder hat das gesehen. Aber als er wieder herauskam, war er lammfromm.«
    »Moneo ist ein Aristokrat. Er hat zahlreiche Pflichten, und mit denen ist er nun einmal verheiratet. Erinnert man ihn an diese Dinge, löst sein Ärger sich in Wohlgefallen auf.«
    »Auf diese Weise machst du ihn dir also gefügig«, sagte Idaho.
    »Er verfügt über sich selbst«, sagte Leto und erinnerte sich daran, wie Moneo von seinem Recorder zu ihm aufgesehen hatte – nicht um sich rückzuversichern, sondern um seinem Pflichtbewußtsein Genüge zu tun.
    »Nein«, sagte Idaho. »Er verfügt nicht über sich. Du verfügst über ihn.«
    »Moneo hat sich selbst in seine Vergangenheit eingeschlossen. Ich habe das nicht getan.«
    »Aber er ist ein Aristokrat – ein Atreides.«
    Leto rief sich Moneos alternde Gesichtszüge in Erinnerung und dachte daran, mit welcher Unvermeidlichkeit sich der Aristokrat weigerte, seiner letzten

Weitere Kostenlose Bücher